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Die Zombie-Jäger

Die Zombie-Jäger

Titel: Die Zombie-Jäger
Autoren: Jason Dark
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schimmerte die normale Hautfarbe, denn sie hatte sich ebenfalls verändert. Sie war braun geworden und auch grün und erinnerte somit an die Rinde eines Baumstamms, der zu lange zur Wetterseite hin gerichtet war.
    »Bitte, Conolly... bitte...«
    Bill wünschte sich, daß Truman Black bewußtlos wurde, um all die Qualen nicht mehr erleiden zu müssen. Doch das Schicksal war gegen ihn; und so blieben dem Mann die Qualen leider nicht erspart.
    »Ich... mein... Bein... ich werde es verlieren...«
    Bill hätte ihm so gern Trost zugesprochen. Er wußte jedoch nicht, was er sagen sollte. Diese Qual eines Menschen mitzuerleben war einfach zu grauenvoll.
    Black blieb nicht mehr ruhig liegen. Er wälzte sich jetzt von einer Seite zur anderen und hielt mit beiden Händen sein Bein am Oberschenkel fest.
    »Es fällt ab!« schrie er. »Bei Gott, es fällt ab! Himmel, ich kann es nicht mehr...«
    Er hatte recht.
    Als er nach hinten rutschte wie von einer mächtigen Kraft getrieben, da traute Bill seinen Augen nicht. Bis hin zum Oberschenkel war das Bein abgefallen. Zwischen ihm und dem Körper gab es keinen Zusammenhalt mehr.
    Das Grauen hatte Bill den Atem verschlagen, und auch Robert Wilson war sprachlos.
    Er kniete noch immer am Boden, doch er hatte sich gedreht. Aus seinen Augen liefen Tränen. Der Mund zuckte, als hätte er Schläge aus dem Unsichtbaren erhalten.
    Truman Black sagte nichts mehr. Bill befürchtete schon, daß Black tot war. Er bückte sich schnell und kontrollierte den Schlag der Aorta.
    Nein, Black war nicht tot. Er war nur bewußtlos geworden. Für ihn das beste. Bill fragte sich jedoch, ob die Qual damit für den Mann ein Ende hatte oder es erst der Beginn einer schrecklichen Verwandlung des Zombie-Jägers war. Mandragoro hatte seine Macht bewiesen, und daran hatte auch John Sinclair nichts mehr ändern können.
    Bill erhob sich wieder. Es würde weitergehen, davon war er überzeugt. Er glaubte nicht, daß Mandragoro Robert Wilson davonkommen lassen würde.
    Er ging zu Wilson, um ihm hochzuhelfen. Die schnellen Schritte waren nicht zu überhören. Bill fuhr herum, getrieben von der Furcht. Er griff auch zur Waffe, konnte die Beretta jedoch steckenlassen, denn es waren John und Suko, die den Platz erreichten.
    Der Reporter atmete erleichtert auf.
    ***
    Wenige Minuten später wußten wir, was hier vorgefallen war, und mußten zugeben, daß wir auf der gesamten Linie nur zweiter Sieger geblieben waren.
    Bill war geschockt, als er hörte, daß uns der Zombie ebenfalls entkommen war. »Verdammt, sollen wir denn nur verlieren?«
    Das wollte keiner, doch es lief alles genau in diese Richtung. Ich kümmerte mich um den Bewußtlosen. Er mußte so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung. Aber es gab kein Krankenhaus in der Nähe. Wir hätten ihn zu unserem Wagen schleppen müssen, was auch viel Zeit gekostet hätte.
    »Es geht nicht«, sagte Suko. »Wir müssen den Notarzt herholen.« Er hielt das Handy schon in der Hand. Es war die einzige Chance. Er telefonierte. Mich interessierte das abgefallene Bein. Im hellen Licht der Lampe untersuchte ich es näher. Es war kein Fleisch mehr zu sehen. Es hatte sich in eine fremde, grünbraune Masse verwandelt. Daraus ragten die Zweige mit den kleinen Blättern hervor. Mandragoro hatte sein verfluchtes Andenken geschickt.
    Ich wollte es zerstören und hatte schon nach meinem Kreuz gegriffen, als etwas anderes passierte.
    Ein Handy klingelte.
    Es war der Apparat, der in Truman Black’s Tasche steckte. Der Ton erschreckte uns alle, aber ich war der erste, der reagierte, und griff zu.
    »Ja, bitte...«
    Eine Frauenstimme meldete sich, die scheu den Namen des Handy-Besitzers aussprach.
    »Nein, hier ist nicht Truman Black!«
    »Wer denn?« rief die Frau voller Panik.
    Erst jetzt erkannte ich ihre Stimme. Es war Laura Lintock, die anrief. »John Sinclair hier.«
    »Sie...« Diesmal klang es erleichtert. »Wie kommen Sie an Trumans Handy?«
    »Das ist jetzt nicht wichtig. Bitte, Laura, was ist geschehen? Ihre Stimme klingt nicht eben hoffnungsvoll.«
    »Ich habe Angst.«
    »Und weiter?«
    »Was weiter?«
    »Bitte, Sie müssen mir mehr erzählen. Daß Sie Angst haben, ist mir zu allgemein.«
    »Ja, ja, weiß ich. Vor ihm habe ich Angst. Ich weiß, daß er hier ist. Er will mich...«
    Sie hatte keinen Namen ausgesprochen, trotzdem rieselte ein eisiger Schauer über meinen Rücken hinweg. Ich bemerkte das Zittern meiner Hände. Die nächsten Worte flüsterte ich in den
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