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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)
Autoren: Tery Mitfeld
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erreichen kannst“, überlegte er laut. „Am besten wäre es wohl, den Brief irgendwo in deinem Dorf zu lassen.“
    „Aber die Hütten sind doch nur aus Holz. Sie werden bestimmt nicht so lange halten.“
    „Da hast du recht.“ Er war froh, dass nicht er diese Tatsache hatte aussprechen müssen.
    „Alles aus Holz ...“, grübelte Hanna. „Aber was ist mit unserer Dorfkirche? Sie ist ganz aus Stein. Vielleicht gibt es dort einen guten Platz!“
    Die Erkenntnis durchzuckte ihn wie ein Blitz. Die Dorfkirche, von der Hanna sprach, musste die Kapelle sein, von der Papa erzählt hatte! Die alte Kapelle nah bei der Villa, die sie gemeinsam hatten besichtigen wollen, kurz bevor er die Zeittunnelmaschine gefunden hatte! Auch wenn er nicht wirklich sicher sein konnte, dass es sich bei der alten Kapelle tatsächlich um Hannas Dorfkirche handelte, war die Wahrscheinlichkeit groß. Schließlich würde es in der Nähe der Villa nicht gerade von Kapellen wimmeln.
    „Es kann sehr gut sein, dass es die Dorfkirche in meiner Zeit noch gibt“, sagte er. „Mein Vater hat mir von einer Kapelle erzählt, die nicht weit von unserem Haus entfernt steht und die sehr alt sein soll.“
    „Dann müssen wir es versuchen. Vielleicht finde ich ja eine lose Bodenplatte. Allerdings sollte ich mich dabei besser nicht vom Pfaffen erwischen lassen.“
    „Ich wünsche dir viel Glück“, lächelte Zacharias. „Nicht nur beim Briefe verstecken.“
    Ein letztes Mal gaben sie sich feierlich die Hand. Dann schickte er Hanna so weit weg, dass sie sicher außerhalb der Zone war, in der mit dem blauen Licht des Zeittunnels zu rechnen war.
    Er winkte ihr noch einmal zu, atmete tief durch und betätigte entschlossen den Kippschalter des Zeittunnelaktivators.
     

Der Sprung
    Augenblicklich begann das Gerät so stark zu vibrieren, dass es Zacharias fast aus den Händen geglitten wäre. Gleichzeitig ertönte ein Summen, nicht sehr laut, aber so hoch und pfeifend, dass seine Ohren schmerzten. Er packte den Zeittunnelaktivator fester und spürte, wie sich das Gehäuse erwärmte.
    „Was passiert denn?“, rief Hanna.
    „Ich weiß es nicht! Das Ding wird immer heißer und es summt wie verrückt!“
    Zacharias hatte tatsächlich keine Ahnung, was jetzt geschehen würde und worauf er eigentlich wartete. Der ZTA würde Kontakt mit der Zeittunnelmaschine in der Villa aufnehmen, hatte der Professor gesagt. Aber wie konnte er erkennen, dass der Kontakt hergestellt war? An dem Gerät waren keine Anzeigen oder irgendetwas anderes a ngebracht, was ihm weitergeholfen hätte.
    Es gab nichts, was ihm gezeigt hätte, dass es funktionierte. Das Gerät war jetzt so heiß, dass es ihm fast die Finger verbrannte. In schnellem Wechsel hielt er den Apparat mal mit der Linken, mal mit der Rechten und wedelte die Hand, die gerade frei war, in der kalten Nachtluft hin und her. Viel heißer durfte das Ding nicht werden, sonst würde er mit Sicherheit Brandblasen bekommen!
    Hanna beobachtete ihn immer noch gespannt. Auch sonst war alles völlig unverändert. Warum zum Teufel passierte nicht endlich etwas?
    Bei seiner ersten Reise war das blaue Licht mit einem Blitz auf ihn übergesprungen. Ob es wieder so einen Blitz geben würde? Aber wo sollte der herkommen? Doch wohl kaum aus dem kleinen, glühendheißen Kasten, den er da in den Händen hielt?
    Das Vibrieren und Summen verstummte so plötzlich, dass Zacharias den ZTA beinahe fallen gelassen hätte. Zaghaft schüttelte er das Gerät, horchte daran, vorsichtig darauf bedacht, sich nicht das Ohr zu verbrennen, wackelte an dem Kippschalter ... nichts geschah.
    Plötzlich fühlte sich sein Magen an, als ob er von einer eisernen Faust zusammengedrückt wurde. Er starrte auf den reglosen Metallkasten. Das durfte doch nicht wahr sein! Der ZTA funktionierte nicht! Verzweiflung stieg in ihm hoch. Ich will doch nur nach Hause, ich will doch einfach nur nach ...
    „Zacharias! Pass auf! Über dir!“
    Hanna zeigte aufgeregt in den Nachthimmel. Er blickte hoch, und was er da sah, war wunderschön und furchterregend zugleich.
    Schlieren aus schwachem, blauen Licht quollen hoch über ihm lautlos aus dem Nichts, flatterten wie Fahnen im Wind, flossen ineinander und trennten sich wieder wie in einem unwirklichen Tanz zwischen den glitzernden Sternen. Immer mehr kamen dazu, glitten im Kreis um einen unsichtbaren Mittelpunkt, ordneten sich zu breiten Bändern, wurden schneller und endlich schwebten sie als kreiselnder Wirbel über ihm.
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