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Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher
Autoren: Fabian Lenk
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ihr?«, stammelte der Mann. Er richtete den Oberkörper auf und zog das Schwert.
»Drei kleine Arbeiter und eine Katze aus dem Amphitheater«, antwortete Kim kühn. »Und du bist Papinianus, der Rote Rächer!«
»Papinianus?« Trotz seiner Schmerzen lächelte der Mann. »Oh nein, der bin ich nicht.«
»Natürlich bist du der Rote Rächer!«
Der Mann versuchte aufzustehen, doch es gelang ihm nicht. Er stöhnte vor Schmerzen.
»Sieht so aus, als wäre meine Flucht zu Ende«, sagte er und klang irgendwie müde. Er schob das Schwert in die Scheide zurück. »Viele Soldaten haben mich gejagt, aber drei Kindern und einer Katze gelingt es, mich aufzustöbern. Mit vielem hätte ich gerechnet, aber damit nicht, beim Mars!«
»Du bist der Rote Rächer!«, sagten die Freunde noch einmal.
»Das schon«, gab der Mann jetzt zu. »Aber ich bin nicht Papinianus.«
Verwirrt sahen sich die Gefährten an.
»Ich bin Aurelius«, sagte der Mann.
»Aurelius? Der ist doch tot!«
»Nein, aber ich werde es bald sein, wenn ich die Blutung nicht stoppen kann«, meinte Aurelius.
»Man hat uns gesagt, dass du in der Arena gestorben bist«, beharrte Julian.
»So hat es damals auch ausgesehen«, erzählte Aurelius. »Das war ja auch mein Plan! Aber …« Er brach den Satz ab. Sein Oberkörper begann zu schwanken, sein Gesicht war leichenblass. »Die Blutung«, murmelte er.
»Gib mir dein Schwert«, sagte Kim entschlossen. Ungläubig sahen ihre Freunde, wie Aurelius gehorchte. Dann schnitt Kim mit dem Schwert einen Streifen von Aurelius’ Mantel ab und legte damit einen Druckverband auf der Wunde an.
»So«, meinte sie zufrieden. »Das hätten wir!«
»Warum, warum helft ihr mir?«, fragte Aurelius. »Und wie habt ihr mich überhaupt gefunden?«
»Wir werden es dir verraten, wenn du uns deine Geschichte erzählst!«, sagte Julian.
»Und dann liefert ihr mich den Soldaten aus, nicht wahr?«
Die Freunde blickten sich an. Das war keine leichte Entscheidung. In diesem Moment machte Kija ein paar Schritte auf den verletzten Mann zu und beschnüffelte ihn. Langsam streckte Aurelius die Hand nach dem Kopf des schönen Tieres aus, berührte ihn aber nicht. Die Katze sah hoch und stupste die Hand an. Und nun, vorsichtig und zärtlich zugleich, begann Aurelius die Katze zu streicheln.
Kim räusperte sich. »Nein«, sagte sie, »wir werden dich nicht verraten.«
»So ist es«, meinte auch Leon. »Denn Marcus hat dir übel mitgespielt. Er wollte dich vernichten, um an deinen Posten heranzukommen.«
Aurelius zog verdutzt die Augenbrauen hoch. »Das wisst ihr?«
Nun berichteten die drei Zeitdetektive von ihren Ermittlungen.
»Es wird dich vielleicht freuen, dass Marcus seines Amtes enthoben wurde. Der Kaiser hat ihn nach deinem letzten Anschlag gefeuert!«, schloss Leon die Erzählung ab.
»Tatsächlich? Das freut mich wirklich sehr!«, rief Aurelius, dessen Gesicht wieder etwas Farbe bekommen hatte. »Das war mein Ziel: Ich wollte diesen Kerl vernichten! Die großen Spiele sollten sein Untergang sein … und so ist es zum Glück gekommen, beim Jupiter! Gleichzeitig wollte ich ein Zeichen setzen gegen diese widerwärtige Brutalität in der Arena. Ich wollte die Spiele stoppen, damit nicht noch mehr Menschen in der Arena abgeschlachtet werden, nur damit ein paar Zehntausend auf den Rängen ihren Spaß haben. Dieses Blutvergießen sollte ein Ende haben. Deswegen wählte ich auch die blutroten Pfeile. Wir Römer sind eigentlich ein zivilisiertes Volk, aber im Amphitheater benehmen wir uns wie die Barbaren!«
Julian runzelte die Stirn. »Die Spiele werden sicher weitergehen«, sagte er. »Du kannst sie nicht stoppen. Niemand kann das.«
Aurelius sah düster zu der kleinen Flamme, die in einem Öllämpchen tanzte. »Ich habe es wenigstens versucht!«, flüsterte er.
Eine Minute herrschte Stille in der Cloaca Maxima, die nur durch das Gurgeln und Rauschen des Kanals unterbrochen wurde.
Kim brach das Schweigen. »Wie hat dein Plan damals in der Arena funktioniert? Wie kam es, dass alle dich für tot hielten?«, wollte sie wissen.
Ein feines Lächeln erhellte Aurelius’ Gesicht. »Marcus hatte mir fast alles genommen. Meinen Beruf, mein Ansehen, meine Freiheit. Aber er hatte mir nicht meine Freunde genommen, jedenfalls nicht alle. Nein, ich hatte trotz allem noch ein paar Menschen, die zu mir hielten. Einer davon war der Gladiator Androtion, den ich in der Kaserne kennen lernte. Er hat …«
»Androtion, der Grieche?«
»Genau der!«, bekräftigte Aurelius. »Das Volk
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