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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt
Autoren: Fabian Lenk
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gekauft, der Hatschepsuts Herz umstimmen sollte, damit sie sich in Inebny verlieben würde.“
„Eine Art Liebestrank“, lachte Kim. „Aber ganz offensichtlich völlig nutzlos! Auch das hat Nebamun zugegeben.“
„Prima“, freute sich Ani. „Aber jetzt lasst uns in die Küche eilen. Wenn ich nur daran denke, was ich den anderen im Palast noch alles erzählen muss … Ich glaube, Ani wird heute ein äußerst gefragter Küchenhelfer sein!“
    Ge gen Mittag wurden Julian, Kim und Leon zum Marktplatz geschickt, um Gewürze zu kaufen. Kim konnte schon wieder gut laufen. Die Schmerzen in ihrem Knöchel hatten nachgelassen. Ein heißer Wüstenwind, der Feueratem der Göttin Sachmet, wirbelte durch Theben. Julian, Kim und Leon liefen am Nil entlang. Ein Bauer stand an einem Kanal und schöpfte mit einem schaduf Wasser, während ein Händler zwei Esel, die mit Stoffen hoch beladen waren, zur Eile antrieb. Frauen knieten am Ufer des Nils und wuschen Wäsche.
    „Denkt ihr, was ich denke?“, fragte Julian.
„Ja, unsere Reise geht zu Ende“, sagte Kim und seufzte. „Wir wissen nun, wer hinter den Mordanschlägen steckt, von denen in den Geschichtsbüchern die Rede ist. Aber ich werde Kija total vermissen.“
„Ja, und Ani auch“, ergänzte Leon. „Unser Freund ist echt in Ordnung. Wir sollten ihm etwas zum Abschied schenken.“
„Habe ich auch gedacht“, meinte Julian. „Wir könnten ihm das Gold geben. Er kann es bestimmt gut gebrauchen.“
„Er würde es niemals annehmen“, gab Leon zu bedenken.
„Dann dürfen wir ihm eben keine Wahl lassen“, meinte Kim. „Kommt Jungs, wir legen ihm das ganze Gold unter seine Matte.“
„Wir müssen aber noch einen Brief verfassen“, fand Julian. „Dafür brauchen wir einen Schreiber.“
    Einen Schreiber fanden sie kurz darauf auf dem Marktplatz.
     
    „Willst du für uns eine Botschaft schreiben?“, fragte
    Julian den Gelehrten.
„Natürlich, bei Thot, dafür bin ja hier.“ Schon hockte
sich der Schreiber hin, strich den Papyrus auf seinem
Schreibbrett glatt und nahm den Pinsel zur Hand. „Wie
lautet der Text?“
Julian diktierte: „Lieber Ani, du warst uns ein sehr
guter Freund. Aber jetzt müssen wir in die Welt zurückgehen, aus der wir gekommen sind. Leider können
wir dir das nicht genauer erklären. Aber vielleicht sehen wir uns einmal wieder. Unter deiner Schlafmatte
liegt ein Geschenk für dich. Und pass gut auf Kija
auf!“

    Der Schreiber setzte den Pinsel ab. „Ist das alles?“ Julian bezahlte den Gelehrten und rollte den Papyrus
zusammen. Dann liefen die Freunde zu den Unterkünften der Diener zurück und versteckten den Beutel mit
Gold unter Anis Schlafstätte. Vor der Tür gaben sie den
Brief einem Mädchen, das ihn Ani bringen sollte. „Hoffentlich kann Ani überhaupt lesen“, meinte Kim
nachdenklich, als sie wieder auf dem Weg in die Innenstadt waren.
„Vermutlich nicht“, meinte Julian. „Aber dann wird
es ihm jemand vorlesen.“
Die Freunde liefen auf den Hafen zu und kamen noch
einmal am mächtigen Tempel vorbei.
„Was für eine Pracht“, flüsterte Julian ehrfürchtig
und blieb stehen.
„Komm, Julian, lass uns weitergehen, bevor man uns
in der Küche vermisst und womöglich nach uns sucht“,
bat Kim.
Nur ungern trennte sich Julian von dem einzigartigen Anblick. Wenig später gelangten sie in den Hafen.
Nach einigem Suchen fanden sie die große Dattelpalme
neben dem Ziehbrunnen und dem verfallenen Haus
wieder, wo sie am ersten Abend in Theben gelandet waren. Weit und breit war niemand zu sehen. Die Bauern,
die in den wenigen umliegenden Häusern lebten, hatten sich offenbar vor den sengenden Strahlen der Sonne
zurückgezogen.
Plötzlich war ein Miauen zu hören. Die Kinder fuhren herum. Kija kam auf sie zu!
„He, was machst du denn hier?“, rief Leon erfreut. Er
und seine Freunde knieten sich hin und streichelten das
schöne Tier. Kija schnurrte.
„Ich werde dich ganz fürchterlich vermissen“, sagte
Kim noch einmal. Sie nahm die Katze auf den Arm und
drückte sie fest an sich. Kim sah in den klaren blauen
Himmel, damit die Freunde ihre Tränen nicht bemerkten. Aber dann hörte Kim unterdrücktes Schniefen –
sowohl von Leon als auch von Julian.
Nachdem die Freunde von Kija ausgiebig Abschied
genommen hatten, stand Leon schließlich als Erster auf. „Wir müssen los“, sagte er bestimmt. „Kommt!“ Nur widerwillig trennte sich Kim von der Katze und
ging mit den anderen auf den Baum zu. Leon wagte als
Erster den
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