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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt
Autoren: Fabian Lenk
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gruppiert, die dem Redner Beifall spendeten.
„Ja, Hatschepsut muss weg!“, rief einer der Männer, der den Kindern den Rücken zuwandte. Er war auffallend dick.
Diese Stimme kam ihnen bekannt vor! Die Freunde sahen sich mit großen Augen an. Sie hatten alle denselben furchtbaren Verdacht.
„Unsere heilige Pflicht ist es, diese Frau vom Thron, der nur einem Mann vorbehalten ist, zu entfernen“, fuhr der Priester fort. „Es muss uns endlich gelingen, bei Amun!“
„Recht hast du, Nebamun!“, rief der Dicke erneut.
Spätestens jetzt waren die Zweifel der Kinder wie weggeblasen: Der feiste Koch Rechmire gehörte zu den Verschwörern! Doch ein anderer, den die Kinder in der Gruppe viel eher vermutet hatten, fehlte: der Diener von Inebny.

    Der Priester Nebamun ballte die Fäuste und rief hasserfüllt. „Thutmosis III. gehört auf den Thron. Er ist der rechtmäßige Erbe. Und Hatschepsut muss sterben!“
„Stellt euch nur vor, wenn der kleine Thutmosis der Herrscher am Nil wäre“, schwärmte ein anderer Mann. „Er wäre Wachs in unseren Händen. Wir würden größten Einfluss gewinnen. Das wäre gut für unser Reich … und gut für unsere Geldbeutel!“ Sein Lachen schallte durch die Gruft.
Rechmire stimmte in sein Gelächter mit ein. „Ja, und wir müssten uns nicht mehr in Nebamuns Grab treffen“, meinte er. „Wir könnten im Palast unsere Pläne schmieden.“
„Dein Platz wird in der Küche bleiben, Rechmire, während ich das Amt des Ersten Hohepriesters des Amun anstrebe“, sagte der Priester herablassend. „Aber du wirst der reichste Koch des Reiches sein, wenn es dir endlich gelingt, das Weib zu vergiften.“
Rechmire verbeugte sich. „Natürlich weiß ich, wo mein Platz ist, edler Nebamun. Aber an meinen vergifteten Speisen hat es nicht gelegen. Einmal kam mir der Vorkoster dazwischen, beim zweiten Mal die verdammte Katze.“
„Du hast versagt“, erwiderte Nebamun. „Genauso wie der ungeschickte Bogenschütze, den ich mit einem wertvollen Amulett teuer bezahlt habe. Aber morgen wird Hatschepsut sterben, verlasst euch drauf. Sie will auf ihrem Prunkschiff eine Vergnügungsfahrt unternehmen. Diesen Ausflug wird sie nicht überleben. Entweder wird sie an Rechmires Kochkünsten sterben oder durch einen Dolch. An Bord werden mehrere gedungene Mörder unter den Ruderern sein. Hatschepsut ist so gut wie tot! Uns gehört die Macht!“
„Uns oder dir?“, fragte Rechmire in den allgemeinen Jubel hinein.
Nebamun sah den Koch scharf an und tippte ihm mehrmals auf die Brust: „Noch so eine Frage, Rechmire, und die Schakale dürfen sich über einen äußerst wohlgenährten Happen freuen – nämlich über dich! Solange ich dich bezahle, hast du zu gehorchen und zu schweigen!“
Die Freunde hatten genug gehört. Sie nickten sich zu und wollten ganz leise den Rückweg antreten, um die Pharaonin zu warnen. Als sich Leon aufrichtete, knackte sein Knöchel laut und vernehmlich. Die Freunde duckten sich wieder und hielten die Luft an.
„Was war das?“, fragte Nebamun mit dröhnender Stimme.
Die Freunde warfen sich bange Blicke zu. Hoffentlich wurden sie nicht entdeckt!
„Das kam von da drüben“, hörten sie einen der Männer sagen.
Dann war wieder Nebamun zu hören: „Ich sehe mal nach.“
Die Freunde machten sich klein, winzig klein. Julian schloss die Augen.
Sandalen klapperten über den felsigen Boden. Das Geräusch kam rasch näher. Dann tauchte ein Gesicht über den dreien auf. Nebamun hatte sich über den Fels gebeugt.
„Ja, wen haben wir denn da?“, fragte der Priester mit einem fiesen Grinsen.
Blitzschnell sprangen die Freunde auf und wollten wegrennen. Doch der Priester bekam mit einer Hand Kim zu fassen. Mit der anderen zog er einen Dolch hervor und drückte ihn dem Mädchen an den Hals. Kim spürte das kalte Metall an ihrer Haut. Die Klinge war fürchterlich scharf. Das Mädchen rührte sich nicht. Dennoch ritzte der Dolch ihre Haut auf. Warmes Blut begann an Kims Hals herunterlaufen.
„Bleibt stehen!“, brüllte Nebamun den beiden Jungen hinterher. „Sonst töte ich das Mädchen!“

Der Kampf

    Julian und Leon fuhren herum. Als sie erkannten, in welcher Gefahr Kim schwebte, machten sie augenblicklich kehrt. Auch Kija wandte sich um.
    „Lauf weg“, schrie Julian sie an, doch die Katze blieb bei ihnen.
„So ist es brav“, sagte der Priester, als die Jungen und die Katze vor ihm standen. Er besah sich das Tier genauer und stieß einen überraschten Laut aus. „Wenn mich nicht alles
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