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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt
Autoren: Fabian Lenk
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mit gesenkten Köpfen stolperten Julian, Leon und Kim über den steinigen Weg.
Kurz darauf tauchte der Nil vor ihnen auf – ein breites, silbernes Band im Mondlicht. Am seichten Ufer, gut vom Schilf verborgen, lagen zwei lange Kanus. In das eine kletterten Nebamun, Rechmire und die Kinder, in das andere die übrigen Verschwörer. Der feiste Koch hockte vorn im Boot und begann, das Kanu vom Ufer wegzustaken. In der Mitte saßen Leon, dann Kim und schließlich Julian und Kija. Ganz hinten stand Nebamun und tat es Rechmire gleich. Konzentriert steuerten die Männer das Kanu in die Mitte des Stromes.
Leon war immer noch damit beschäftigt, seine Hände zu bewegen und die Fessel weiter zu lockern. Ganz vorsichtig, denn er hatte Angst, dass man sein Tun entdekken könnte. Also beugte er den Oberkörper weit nach vorn. Sobald das Boot etwa die Mitte des Stromes erreicht hatte, tauchten im Wasser längliche Schatten auf: Die ersten Krokodile schwammen heran. Leon begann zu schwitzen. Er musste die Fessel schnell loswerden. Die Zeit wurde knapp! Verbissen arbeitete er weiter und verdrängte den Schmerz, der seine Arme hinaufkroch wie ein lähmendes Gift.
„Stopp!“, rief Nebamun in diesem Moment. „Ich würde sagen, hier ist ein guter Platz, um sich von unseren Gästen zu verabschieden. Springt!“
Leon schloss die Augen und riss seinen rechten Arm mit voller Wucht zurück – er war frei!
Als die Kinder sitzen blieben, befahl der Priester dem Koch gereizt: „Los, Rechmire, wirf die Bande über Bord.“
Schwerfällig erhob sich der Dicke. Leon reagierte blitzschnell: Er sprang auf, entriss dem verdutzten Koch das Ruder und stieß ihn damit über Bord. Mit einem lauten Platschen fiel Rechmire in den Nil. Leon drehte sich um, packte das Ruder wie eine Lanze und ging damit auf den Priester los.
„Na warte!“, brüllte Nebamun. Er ließ sein Ruder los und zückte den Dolch. Das Kanu begann zu schaukeln und zu schlingern und trieb führerlos im Fluss.
Der Priester hob den Dolch und wollte ihn auf Leon schleudern. Plötzlich schrie Nebamun vor Schmerz auf: Die Katze hatte ihre Zähne in den Arm geschlagen, mit dem er die Waffe führte. Nebamun ließ den Dolch fallen. Kija verpasste dem Priester mit ihren scharfen Krallen tiefe Kratzer im Gesicht. Der Priester schwankte, dann fiel auch er ins Wasser. Mit einem Satz brachte sich Kija auf dem schmalen Kahn in Sicherheit.
„Hilfe! Holt mich hier raus!“, flehte Nebamun seine Komplizen an, die sofort auf ihn und Rechmire zupaddelten.
Während die Besatzung des zweiten Kanus damit beschäftigt war, die beiden zu bergen, hob Leon den Dolch auf und durchschnitt die Fesseln von Kim und Julian.
„Mensch, super! Das war knapp!“, lobte Julian den Freund.„Danke für die Rettung in letzter Minute!“
„Freu dich nicht zu früh!“, rief Leon. „Die werden nicht so schnell aufgeben!“ Mit aller Kraft stieß er das Paddel in die Fluten. Die Schmerzen in seinen Händen spürte er nicht mehr.
Leon sollte Recht behalten. Die Komplizen hatten Nebamun und Rechmire an Bord gehievt, bevor die hungrigen Krokodile mit ihrer Mahlzeit begonnen hatten. Jetzt nahmen die Verschwörer die Verfolgung der Kinder wieder auf. Rasch kam ihr Boot näher.
Mit nur geringem Vorsprung erreichten die Kinder das Ufer. Das Kanu rauschte ins Schilf. Die drei sprangen von Bord, rannten die sanfte Böschung hinauf und flitzten Richtung Palast, die Katze dicht an ihrer Seite. Hinter sich hörten sie die Stimmen der Verschwörer.
„Wir schaffen es, wir schaffen es!“, feuerte das Mädchen die Freunde an. „Wir sind zu … Aua!“ Mit einem Schrei brach Kim zusammen. Sie war umgeknickt. Ein höllischer Schmerz jagte durch ihr Bein. Mit zusammengebissenen Zähnen wollte Kim aufstehen und weiterhumpeln, aber es ging nicht.
„Lauft weiter!“, herrschte sie Leon und Julian an. „Ich verstecke mich hier irgendwo!“
„Quatsch!“, sagte Leon. Er versuchte, Kim zu stützen.
„ Das ist Quatsch“, antwortete Kim. Tränen standen ihr in den Augen. „So sind wir zu langsam. Ihr müsst euch retten, lauft endlich weiter!“
„Nein“, sagten Leon und Julian wie aus einem Munde. „Wir werden dich auf keinen Fall allein zurücklassen.“
Kim sah sich um. Die Männer stürmten auf sie zu. Gleich würden sie die Kinder erreichen.
„Wenigstens einer von uns muss Hilfe holen!“, flehte sie die Freunde an.
Julian und Leon blickten sich kurz an. Leon nickte. Julian hatte verstanden und rannte los.
Rasch krabbelten Leon,
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