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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt
Autoren: Fabian Lenk
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täuscht, ist das dieses Mistvieh Kija! Was für ein bemerkenswerter Fang!“ Er gab seinen Komplizen ein Zeichen: „Fesselt die Kinder!“
„Womit?“, kam es zurück.
„Schaut euch einfach mal um“, rief Nebamun ärgerlich. „Irgendwo haben die Handwerker bestimmt etwas liegen gelassen, das ihr verwenden könnt.“
Rechmire war es schließlich, der mit einem Strick auftauchte. Umständlich begann er, die Kinder zu fesseln. Leon faltete die Hände vor dem Bauch, als würde er beten. Als Rechmire den Strick um seine Gelenke legte, spreizte der Junge die Hände leicht auseinander. Der Koch ging zu Kim, und Leon probierte, ob sein Trick funktioniert hatte. Sein Atem ging schneller. Tatsächlich, wenn er die Hände entspannte, saß die Fessel relativ locker …
„Wie könnt ihr es wagen, uns zu belauschen?“, zischte Rechmire Kim zu.
„Wie kannst du es wagen, dich gegen die Pharaonin zu erheben, du dickes Nilpferd?“, antwortete Kim, die nichts von ihrer Schlagfertigkeit verloren hatte.
„Halt deinen vorlauten Mund!“, schimpfte der Koch wütend.
„Mir scheint, ihr kennt euch“, sagte Nebamun, der die Szene interessiert beobachtet hatte.
„Ja“, gab Rechmire zu. „Die drei arbeiten bei mir in der Küche.“
„Ach?“, sagte der Priester. „Dann hast du die Kinder womöglich auf unsere Spur gebracht, Rechmire!“
Der Koch wich zurück, bis er mit dem Rücken die Wand des Grabes berührte. „Nein, nein“, stotterte er. „Ganz sicher nicht!“
Der Priester kam auf ihn zu. Den Dolch hatte er noch in der Hand. „Bist du dir da ganz sicher, Köchlein? Wer sagt mir, dass du nicht unvorsichtig warst und nicht auch die anderen aus der Palastküche auf dem Weg hierher sind? Bei Osiris!“
„Ich“, stammelte Rechmire, die Augen weit aufgerissen. „Ich versichere es dir!“
„Dein Versprechen ist nichts wert, weil du Angst hast.“ Nebamuns Worte hallten wie Peitschenschläge durch die Gruft. „Angst um dein jämmerliches Leben. Du solltest froh sein, es auf dem Altar von Amun zu opfern. Du Nutzloser, du gefährdest die ganze Aktion. Aber zu dir komme ich später.“ Der Priester wandte sich an die Kinder. „Nun zu euch: Was habt ihr hier verloren? Und vor allem: Wer hat euch geschickt?“
„Niemand“, antwortete Julian fest. „Wir brauchen niemanden, der uns den Weg zeigt. Wir selbst waren es, die dir auf die Schliche kamen. Die Narbe auf deiner Hand war es, die uns hierher führte.“
Im Hintergrund atmete Rechmire hörbar auf.
„Die Narbe?“ Nebamun war einen Moment irritiert. Gedankenverloren rieb er sein Kinn. „Das spielt auch keine Rolle mehr“, sagte der Priester dann schnell. „Jedenfalls können wir es uns nicht leisten, euch am Leben zu lassen. Aber hier können wir euch schlecht beseitigen. Hat jemand einen Vorschlag?“
„Ja“, meldete sich Rechmire diensteifrig und unterwürfig. „Wir könnten sie den Krokodilen vorwerfen. Das würde keine Spuren hinterlassen. Und die Krokodile haben immer Hunger.“
„Stimmt, das haben sie mit dir gemeinsam“, erwiderte Nebamun mit eisiger Stimme. „Aber so schlecht ist dein Vorschlag nicht.“
    Als die Kinder und die Katze, umringt von den Verschwörern, aus dem Grabeingang traten, war die Sonne bereits untergegangen. Die Männer verließen den Weg und trieben die Freunde über einen Trampelpfad Richtung Nekropole.
    Julian machte sich jetzt große Vorwürfe, das s er seine Freunde auf die Zeitreise mitgenommen und sie in so große Gefahr gebracht hatte. Warum, so fragte sich Julian, warum nur hatte er nicht geschwiegen und das Geheimnis von Opa Reginald für sich behalten? Es war nicht gefährlich, solange man es in Ruhe ließ. Doch Julian hatte seinen Gefährten die Tür zu diesem verbotenen Raum geöffnet. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Kim, Leon, Kija und er selbst waren so gut wie tot. Und er, Julian, war schuld.
    „Es tut mir Leid, dass ich euch in Gefahr gebracht habe“, sagte Julian leise und traurig.
„Das braucht es nicht“, meinte Kim. „Wir wollten doch selbst die Zeitreise machen.“
„Ja“, stimmte Leon zu und versuchte, zuversichtlich zu klingen. „Und vielleicht haben wir ja noch eine Chance.“ Immer wieder bewegte er die Hände in der Fessel. Seine Gelenke waren schon ganz wund. Doch Leon hatte das Gefühl, dass die Fessel immer weiter wurde – Millimeter für Millimeter. Womöglich würde es ihm gelingen, die Fessel ganz abzustreifen.
„Haltet endlich die Klappe“, schnauzte Nebamun die Kinder an.
Schweigend und
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