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Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Titel: Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun
Autoren: Fabian Lenk
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bereiten. Also werden wir einfach in den Palast hineinspazieren!“
    „Ich glaube, jetzt bist du leider vollkommen übergeschnappt!“, brach es aus Kim heraus. „Offensichtlich hat dir die Sonne das Hirn ausgetrocknet. Anchesenamun wird hocherfreut sein, uns wiederzusehen. Sie wird uns umgehend festnehmen und töten lassen.“
    Julian lächelte listig. „Das glaube ich nicht. Denn wir werden uns verkleiden! Wir werden unerkannt in den Palast gelangen und Aja alarmieren! Ah, da kommt Iti! Und er hat etwas zu essen dabei.“
    Iti schleppte einige Früchte und Brot herbei und verteilte beides an die Freunde.
    „Woher hast du das alles?“, fragte Kim kauend.
    „Ich hab’s mir nur geliehen“, gab Iti schmunzelnd zurück.
    „Julian hat übrigens eine Idee, wie wir weiter vorgehen können“, ergänzte Kim. „Er wollte uns gerade seinen Plan verraten.“
    „Da bin ich aber mal gespannt“, sagte Iti mit großen Augen.
    „Wir werden verkleidet in den Palast gelangen und Aja warnen“, wiederholte Julian. „Du arbeitest doch dort. Als was könnten wir uns tarnen? Gibt es zum Beispiel irgendwelche Händler, die regelmäßig etwas anliefern?“
    Iti ließ sich mit der Antwort Zeit. Dann ging ein Strahlen über sein Gesicht.
    „Das ist wirklich eine gute Idee von dir, Julian. Ich weiß, dass regelmäßig Kupit – Lieferungen ankommen. Diese herrlich duftenden Öle stammen aus Phönizien und Punt . Der Pharao benutzte sie oft und gern. Und ich durfte das Kupit manchmal den Ölen beimengen, mit denen ich meinen Herrn massierte. Wir werden uns als Händler aus Phönizien tarnen und so in den Palast gelangen. Jetzt brauchen wir nur noch die richtige Kleidung.“
    „Wo willst du die nun wieder hernehmen?“
    Iti legte den Kopf schief. „Ich werde zum Haus meines Vaters zurückschleichen. Dort werde ich sicher etwas Passendes finden. Hoffentlich wird es nicht bewacht!“
    Alles ging glatt. Eine halbe Stunde darauf erschien Iti mit zwei Eseln, die mit großen Körben beladen waren. Iti verteilte wallende weiße Gewänder an Julian, Kim und Leon.
    „So, jetzt sehen wir aus wie eine kleine Karawane aus dem fernen Phönizien“, sagte Iti zufrieden.
    „Wir werden trotzdem auffallen“, vermutete Kim. „Ein junger Mann, drei Kinder, eine Katze … Nein, Iti, die Palastwachen werden uns verhaften.“
    Iti verzog das Gesicht, als habe er Zahnschmerzen. „Daran habe ich nicht gedacht. Dann müssen wir uns eben eine neue Geschichte ausdenken.“
    „Ist doch ganz einfach“, sagte Julian plötzlich. „Wir verstecken Kija in einem der Körbe. Iti spielt einen phönizischen Händler, wir werden seine Diener – und Kim seine Frau.“
    „Wie bitte?“, rief Kim.
    Seit Kim während ihrer dritten Zeitreise auf der Suche nach dem Grab des Dschingis Khan dem hartnäckigen Werben eines mongolischen Menschenhändlers nur knapp entkommen war, reagierte sie auf solche Vorschläge empfindlich.
    „Natürlich nur zum Schein“, sagte Julian rasch. „Du kannst dein Gesicht unter einem Tuch verbergen. Dann fällt dein Alter nicht so auf. Und viel kleiner als eine durchschnittliche ägyptische Frau bist du auch nicht.“
    Das schlanke, groß gewachsene Mädchen nickte widerstrebend.
    Und so näherte sich kurz darauf die kleine Karawane einem der Palasttore. Vorne ging Iti mit einem Wanderstab. Dahinter folgten die verschleierte Kim und dann die beiden Packtiere, neben denen Leon und Julian herliefen.
    Kija hatte sich in einem der Körbe zusammengerollt und versuchte, durch die Ritzen nach draußen zu sehen. Neben ihr steckte Anchesenamuns Brief an den Hethiterkönig Schuppiluliuma.
    „Leon und Julian, ihr solltet auch die Tücher vors Gesicht nehmen, so als wolltet ihr euch vor dem Wüstenwind schützen.“
    Julian warf Leon einen nachdenklichen Blick zu. Heute ging tatsächlich ein scharfer Wind, der den Sand aufwirbelte und gegen ihre nackten Beine schlug. Dennoch durften sie nicht bereits durch ihre Kleidung auffallen.
    „Das ist der Lieferanteneingang“, erklärte Iti und deutete auf das Tor. Er rang sich ein Lächeln ab und sagte: „Dann wollen wir mal unser Glück probieren.“
    Vor dem Tor hatte sich eine Schlange gebildet. Händler mit Wein und Perücken aus Syrien, Straußeneiern aus Nubien, Weihrauch und Myrre aus Ostafrika und fein gearbeitetem Schmuck aus Arabien standen an und warteten darauf, von den Wachen in den Palast gelassen zu werden.
    Julian musterte die Männer und stellte erleichtert fest, dass zwei der
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