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Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Titel: Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun
Autoren: Fabian Lenk
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Kerl wird natürlich sofort in den Palast rennen und Alarm schlagen. Anchesenamun ist gewarnt. Man wird uns noch unerbittlicher jagen als zuvor. Da drüben kommt eine Streife. Lasst uns abtauchen!“

Kurz vor dem Ziel

Kurz vor dem Ziel
    Iti brachte sie zu einer verfallenen Fischerhütte am Nil. Hier waren sie zumindest vorerst sicher. Inzwischen hatte der Sonnengott Re den Himmel wieder erobert, und das Leben am großen Strom war endgültig erwacht. Mit einem Mal spürten die Freunde Müdigkeit und Hunger. Sie fühlten sich schmutzig und am Ende ihrer Kräfte. Iti erkannte, wie es um seine Freunde stand. Er selbst wirkte noch frisch.
    „Ich besorge uns etwas zu essen und zu trinken“, verkündete er zuversichtlich.
    „Und wie willst du das anstellen? Hast du überhaupt noch Deben?“, fragte Julian.
    „Nein“, gab Iti zu.
    „Ich will nicht, dass du etwas für uns stiehlst“, sagte Julian.
    Iti lächelte unsicher. „Stehlen? Nein, ich leihe mir etwas. Ich bringe es auch zurück – versprochen.“
    „Pass auf dich auf“, sagte Julian. „Die Wachen sind überall!“ Voller Sorge sah er dem jungen Mann hinterher, wie er in Richtung Innenstadt verschwand.
    Unterdessen streckten sich die Freunde vor der Hütte aus. Nur Kija blieb munter. Sie verschwand zwischen den Mauerresten. Kurz darauf war ein klägliches Fiepen zu hören. Offenbar hatte Kija eine Maus erwischt.
    „Ich brauche dringend was zu essen, sonst kippe ich um“, sagte Leon verdrossen. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte in den blauen Himmel. Nicht ein einziges Wölkchen war zu sehen.
    Wie das Wetter in Siebenthann jetzt sein mochte?, überlegte Leon. Würde es dort mal wieder regnen? Gegen eine Dusche von oben hätte er jetzt allerdings nichts einzuwenden. Hier schien es nie zu regnen. Wenn sie wieder zu Hause waren, wollte Leon einmal nachschlagen, wie viele Regentage es in Ägypten überhaupt gab. Viele konnten es nicht sein, denn das Land bestand überwiegend aus Wüste. Das Leben war vom Nil abhängig. Er spendete das notwendige Wasser für die Landwirtschaft und den täglichen Bedarf.
    Siebenthann, dachte Leon noch einmal. Eigentlich könnten sie zum Pylonen marschieren und in ihre Welt zurückkehren. In weniger als einer Stunde würden sie im Venezia hocken und ein Eis essen. Bei dem Gedanken an die kalte Köstlichkeit lief Leon das Wasser im Mund zusammen. Aber wollte er das wirklich? Was würde aus Iti werden? Und was aus Kamose und Cheriuf? Sie konnten die drei doch nicht einfach ihrem Schicksal überlassen und sich aus dem Staub machen. Außerdem versuchte Iti gerade etwas zu essen für sie aufzutreiben.
    „Woran denkst du?“, fragte Kim unvermittelt.
    Leon sah sie überrascht an. Er fühlte sich ertappt.
    „Hast du an Siebenthann gedacht?“
    „Seit wann kannst du Gedanken lesen?“, fragte er verdattert.
    „Es liegt auf der Hand, dass du an Siebenthann denkst“, antwortete Kim ruhig. „Ich tue es auch. Und du sicher auch oder, Julian?“ Julian nickte. „Siehst du?“, sagte Kim zu Leon. „Wir denken alle an zu Hause, weil wir uns in einer ziemlich bescheidenen Lage befinden.“
    „Du sagst es“, stimmte Leon betrübt zu. „Die Soldaten suchen uns sicher. Und früher oder später werden sie uns finden. Wir können nicht ständig davonlaufen. Anchesenamun wird alle Hebel in Bewegung setzen, um uns zu schnappen. Auf der anderen Seite können wir Cheriuf, Iti und Kamose einfach nicht im Stich lassen.“
    Jetzt mischte sich auch Julian ein. „Das sehe ich genauso. Wir müssen ihnen helfen.“
    „Nur wie?“
    Julians Stirn lag in Falten. „Jedenfalls nicht, indem wir hier herumliegen und träumen. Wir müssen unbedingt handeln.“
    Leon und Kim sahen Julian überrascht an. Aus seinem Mund hatten sie diese entschlossenen Worte nicht unbedingt erwartet.
    „Wir müssen etwas tun, mit dem niemand rechnet“, fuhr Julian fort. Er stand auf und ging vor der Fischerhütte auf und ab. Dabei genoss er die neugierigen Blicke seiner Freunde. „Und mit was wird niemand im Palast rechnen?“, fragte Julian. Als er keine Antwort bekam, sagte er: „Es wird niemand erwarten, dass wir auf den Feind zugehen.“
    „Ich verstehe nur Bahnhof“, gab Leon zu.
    Julian schlug ihm spielerisch auf die Schulter. „Kein Problem, ich werde es dir gern erklären. Kamose ist im Palast. Anchesenamun ist dort. Und Aja, der nichts von Anchesenamuns Komplott ahnt, und den wir warnen sollten. Er könnte dem ganzen Spuk ein Ende
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