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Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun

Titel: Die Zeitdedektive 05 - Geheimnis um Tutanchamun
Autoren: Fabian Lenk
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Händler ebenfalls Tücher vor den Gesichtern trugen, die nur die Augen freiließen. Die Wachen waren ausgesprochen gründlich. Jeder Händler wurde genau kontrolliert, bevor er durch das Tor in den Palast durfte. Langsam wurde die Schlange kürzer. Schritt für Schritt bewegte sich Itis Karawane auf die Kontrollposten zu. Schließlich standen die Freunde vor einem baumlangen Kerl, der sie von oben herab und etwas gelangweilt anschaute.
    „Woher stammt ihr? Was bringt ihr? Zu wem wollt ihr?“, leierte der Hüne die Fragen herunter, die er offenbar immer stellte.
    Iti deutete eine Verbeugung an. „Wir stammen aus dem fernen Phönizien und liefern edle Öle für die königliche Familie.“
    „Ach ja?“, kam es zurück. Der Riese ließ seinen Blick über die Freunde schweifen. „Und wer sind die da?“
    „Meine Frau und meine Diener“, antwortete Iti schnell. Seine Stimme klang ein wenig zu hell.
    „Deine Frau …“, sagte die Wache gedehnt. „Ist sie so hässlich oder so schön, dass sie ihr Gesicht verbirgt?“
    Ein Schweißtropfen bildete sich in Kims Nacken und bahnte sich kitzelnd seinen Weg den Rücken hinunter.
    Iti lachte gekünstelt. „Natürlich ist sie so schön! Sonst hätte ich sie doch nicht geheiratet!“
    „Und du? Warum trägst du ein Tuch vor deinem Gesicht?“, wollte der Wächter lauernd wissen.
    „Wegen des scharfen Wüstenwindes, ist doch klar!“, rief Iti. Er versuchte es jetzt auf die Kumpeltour. „Lauf du doch mal durch die große Wüste. Sachmet hatte schlechte Laune. Selten waren die Wüstenwinde so unerbittlich wie heute. Das war kein Vergnügen, das sage ich dir.“
    „Ja, ja, aber hier ist keine Wüste …“
    „Da hast du Recht“, erwiderte Iti und zog das Tuch von seinem Gesicht.
    Kim schloss die Augen und wartete. Wenn der Riese Iti kannte, war alles vorbei. Nur zögernd wagte sie es, die Augen wieder einen Spalt zu öffnen. Gerade wandte der Wachposten seinen Blick von Iti ab. Kim beobachtete den Hünen. Hatte er etwas bemerkt? Hatte er Iti erkannt?
    „Gut“, sagte der Mann jetzt. „Ihr dürft passieren. Aber wartet hier hinter dem Tor. Ich will einen Mann in den Palast schicken, der euch ankündigt. Dann könnt ihr eure Öle gleich an der richtigen Stelle abladen.“
    Den Freunden fiel ein Stein vom Herzen. Zügig durchschritten sie das Tor und suchten im Schatten eines Obelisken Schutz vor der heißen Sonne.
    „Das ist ja gut gegangen“, sagte Iti fast fröhlich. „Ich habe natürlich gewusst, dass mich der Kerl nicht kennt. Schließlich benutze ich sonst nie den Lieferanteneingang, sondern den für das Personal. Und die Wachen werden meistens am gleichen Tor eingesetzt.“
    „Das hättest du uns auch vorher sagen können“, beschwerte sich Kim.
    „Hab ich vergessen, tut mir Leid“, entgegnete Iti locker.
    In diesem Moment näherte sich ein alter, gebeugter Mann, der nur mit einem Lendenschurz bekleidet war. „Ihr da! Kommt mit!“, sagte er unwirsch. „Wir gehen zum Bäderbereich. Da könnt ihr euer Zeug abladen.“
    Wahrscheinlich riechst du wie ein alter Ziegenbock und könntest ein Parfüm gut vertragen, dachte Kim, verkniff sich aber jede Bemerkung. Sie wollte die Mission nicht durch eine unbedachte Äußerung gefährden. Nur zu gern folgte sie mit ihren Freunden dem Alten.
    „Wir sind genau richtig“, wisperte Iti begeistert. „Da kommen wir an den Gemächern von Aja vorbei. Sobald wir dort sind, stürmen wir einfach hinein. Der alte Mann wird uns nicht aufhalten können. Niemand kann das jetzt mehr, denn gleich sind wir am Ziel! Macht euch bereit!“
    „Halt!“, erklang eine Stimme hinter ihnen.
    Entsetzt drehten sich die Freunde um, denn diese Stimme kannten sie!
    Anchesenamun stand auf einer Treppe, die von reich verzierten Tonkrügen geschmückt wurde.
    „Keinen Schritt weiter!“, herrschte sie die kleine Gruppe an. Hinter ihr tauchten schwer bewaffnete Krieger auf. „Ergreift sie“, ordnete Anchesenamun kühl an.
    Die Soldaten stürmten auf die Freunde zu und stießen sie zu Boden. Nun kam die Königin heran. Lächelnd starrte sie auf die Freunde, die zu ihren Füßen im Staub lagen.
    „Ihr wollt Öle für die königliche Familie bringen, sagt ihr?“, rief Anchesenamun. „Dass ich nicht lache! Der Lieferant war gestern schon hier. Also lügt ihr! Was habt ihr wirklich vor?“
    Als sie keine Antwort erhielt, gab sie ihren Soldaten ein Zeichen. Daraufhin rissen sie den Freunden die Tücher von den Gesichtern. Hell klang Anchesenamuns
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