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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman
Autoren: Stephen Baxter
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wirkte so winzig, und doch war sie früher einmal ihre ganze Welt gewesen.
    Aber die Zelle hatte sich verändert. Der schmale Schlitz, das einzige, winzige Fenster, war mit losen Ziegeln verrammelt worden.
    »Wir müssen sie leider bändigen«, sagte Arthur bedauernd. »Die Laute, die sie von sich gibt, sind manchmal ziemlich beunruhigend. Die Schreie, weißt du. Das Gebrüll in einem halben Dutzend Sprachen.
Manche meiner Schäfchen glauben, sie sei besessen, nicht vom Heiligen Geist, sondern von seinem bösartigen Gegenspieler. Oh, wir vermissen dich, Agnes! Es gibt kein anderes Wort dafür. Meine Schäfchen fühlten sich von deiner Frömmigkeit und Geduld angezogen. Sie haben dich auf eine Weise geliebt, wie sie sie niemals lieben werden.«
    Irgendwo in ihrem verletzten Herzen war Agnes gerührt. Sie hatte ein Pergament und etwas Holzkohle bei sich. Aber sie interessanter , kritzelte sie. Wahres Wort Gottes in ihrem Gefasel. Wahrheit die dem Universum zugrunde liegt. Chaos von allem .
    Er sah sie seltsam an. »Du hast dich verändert. Du bist verletzt worden.«
    Schon lange bevor ich in Zelle ging. Gehe nicht wieder hinein. Andere Pläne .
    Er nickte ergeben, voller Bedauern, wachsam.
    Aus einer Eingebung heraus bückte sich Agnes und zog einen Ziegelstein aus dem Mauerschlitz.
    Man hörte ein Scharren wie von einer Ratte, dann wurde ein einzelnes helles Auge an das Loch gedrückt. Die Pupille war riesig von der Dunkelheit im Innern. »Du . Du von der Hölle ausgebrütete Hexe! Ich hätte dich vernichten sollen, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte …«
    Agnes rammte den Stein wieder ins Loch.
    »Du siehst, was ich mit dem Problem meine, sie zum Schweigen zu bringen«, sagte der Priester besorgt.
    Besser als Inquisition. Wenn sie ihr Grab ausgehoben hat, findet sie Frieden .

    »Ich bete, dass du recht hast«, sagte der Priester.
    Agnes und Arthur entfernten sich von der Kirche. Um sie herum raschelte und wimmelte das üppige Leben des englischen Sommers. Aber wenn Agnes die Ohren spitzte, hörte sie immer noch das Geschrei der in der steinernen Zelle eingeschlossenen Frau.
    »Ich bin Grace Bigod. Meine Vorfahren haben Seite an Seite mit dem ›Eroberer‹ gekämpft, sie haben das Kreuz genommen und ein heiliges Königreich in Outremer errichtet. Ich habe das nicht verdient – nicht das! Lasst mich raus, oh, lasst mich raus …«

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    STEPHEN BAXTER
DIKTATOR
     
    Die Zeit-Verschwörung
Vierter Roman

NACHWORT
    Ich bin Adam Roberts sehr dankbar für seine sachkundige Hilfe beim Latein des Incendium-Dei -Kryptogramms.
    Eine allgemeine Geschichte des islamischen Spanien stellt Richard Fletchers Moorish Spain (Weidenfield & Nicolson, 1992) dar. Fletcher und die Encyclopædia Britannica (Ausgabe 2001) haben mir als Quellen für diverse Schreibweisen sowohl maurischer als auch christianisierter Personennamen gedient.
    Ebenso habe ich Fletcher als Quelle für die Schreibweise spanischer Ortsnamen benutzt, die während der hier behandelten Periode uneinheitlich war; zudem hatten viele Orte sowohl christliche als auch maurische Namen. Den Begriff »al-Andalus« habe ich für jenen Teil der Iberischen Halbinsel verwendet, der zur jeweiligen Zeit unter der Herrschaft der Mauren stand, »Spanien« hingegen für die Iberische Halbinsel selbst; diese Halbinsel umfasst heute natürlich Spanien und Portugal, die sich im Verlauf der Periode bis 1492 als politische Einheiten herausgebildet haben. Was die Namen in England betrifft, so habe ich meist auf moderne Versionen zurückgegriffen. Bei all meinen Entscheidungen ging es mir in erster Linie um Klarheit.

    Die Wörter »crusade« [Kreuzzug] und »crusader« [Kreuzfahrer], die ich hier der Klarheit halber gebraucht habe, sind relativ moderne Termini, die sich von einem Begriff aus dem zwölften Jahrhundert ableiten: crucesignati (vom Kreuz Gezeichnete).
    Der historische »Wendepunkt« bei Poitiers im Jahr 732 n. Chr. galt Edward Gibbon als »Begegnung, die die Weltgeschichte verändern würde«. In seinem Decline and Fall of the Roman Empire (1776–1788 [ Verfall und Untergang des Römischen Reiches , Aus dem Englischen von Johann Sporschill, Greno, Nördlingen 1987]) vertrat Gibbon die Meinung, im Gefolge eines arabischen Sieges würde »in den Schulen von Oxford nun vielleicht die Deutung des Koran gelehrt und einem beschnittenen Volk die Heiligkeit und Wahrheit der Offenbarung des Mahomet von den Kanzeln gepredigt«. Eine neuere Abhandlung über
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