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Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder
Autoren: Holly Webb
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sich unter der Bettdecke zu verkriechen. Und um ehrlich zu sein, wünschte sie sich nichts sehnlicher, als böse Hexen und Väter, die verschwanden und dann als mystische Tiere wieder auftauchten, einfach vollkommen ausblenden zu können. Tränen brannten in ihren Augen. Alles war so furchtbar kompliziert.
    Sofie schnüffelte an ihrem Arm, sie stupste Lotte mit ihrer samtweichen schwarzen Schnauze an. »Mach dir keine Sorgen, Lotte. Ich werde nicht zulassen, dass sie dir wehtut. Versprochen.«
    Sich auszumalen, wie ein kleiner, aber sehr entschlossener Dackel Pandora in die Schranken wies, zauberte ein kleines Lächeln auf Lottes Gesicht, auch wenn dieses Lächeln ein wenig wackelig war. »Es wird alles gut werden«, sagte sie fest und streichelte Sofie über den Kopf. »Nur wünschte ich mir manchmal, Hausaufgaben wären meine einzigen Probleme.«
    Lotte seufzte, doch Sofie warf ihr einen tadelnden Blick zu. Sie weigerte sich, Lotte zu gestatten, sich in Selbstmitleid zu suhlen. Sofie betrachtete diese Suhlerei als Vergeudung von Zeit, die man besser mit Pralinen essen verbrachte. Sie sah Lotte kopfschüttelnd an. »Nun, ma petite , das wäre schrecklich langweilig, meinst du nicht?«

Kapitel 2
    Lotte und Ruby liefen, ohne zu reden, quer über den Spielplatz, einfach zufrieden, miteinander zu schweigen. Es war schön zu wissen, dass sie wieder gemeinsam nach Hause gehen würden, dachte Lotte und lächelte ein wenig. Aufgrund von Pandoras Zauber hatte Ruby kaum noch ein Wort mit ihr gewechselt. Es war nicht so, als hätten sie sich gestritten oder sich nichts mehr zu sagen gehabt – Ruby schien sich nur plötzlich von Lottes Freundin in eine Person verwandelt zu haben, der entfallen war, dass sie existierte. Lotte war von der Schule hinter ihr her nach Hause gegangen, und Ruby hatte sich so verhalten, als wüsste sie nicht, dass sie da war. Sie schüttelte kurz den Kopf, um die Erinnerung zu vertreiben.
    Ruby stupste sie mit ihrer Schultasche an. »Woran denkst du gerade?«, fragte sie. »Du siehst aus, als würde dich etwas bedrücken.«
    Lotte warf ihr ein Lächeln zu. »Ich habe bloß an letzte Woche gedacht.«
    Rubys Miene verdüsterte sich schlagartig. »Lot-te …«, jammerte sie. »Ich habe doch gesagt, dass es mir leidtut! Ich wollte das gar nicht, ehrlich, es war alles der Zauberbann.«
    Lotte umarmte sie. »Sei nicht albern, das weiß ich doch! Ich habe mich nur gefreut, dass wir wieder Freundinnen sind.«
    Ruby sagte einen Moment lang nichts. Sie starrte einfach den Boden vor ihren Füßen an. »Ich habe dich nicht vermisst«, begann sie langsam. »Ich bin nicht sicher, ob ich mir der anderen Menschen überhaupt bewusst war. Mir war nicht einmal klar, dass wir keine Freundinnen mehr waren. Alles war weg.« Sie warf Lotte einen kurzen Blick von unten herauf zu, um zu sehen, ob sie das schockierte.
    Lotte nickte nur. »Mm. Ich vermute mal, weil Pandora einen Großteil deines Geistes blockiert hat, war der restliche Teil vollauf damit beschäftigt, durch den Tag zu kommen. Da blieb nicht viel Platz für andere Dinge.«
    »Ich glaube, du hast recht. Ich kann mich an nichts von letzter Woche erinnern. Es ist, als hätte ich sie schlafwandelnd hinter mich gebracht.« Ruby schauderte. »Glaubst du, ich wäre für immer so geblieben, wenn du den Bann nicht gebrochen hättest?«
    Lotte schwieg ein paar Schritte. »Ehrlich gesagt weiß ich es nicht«, räumte sie dann ein. »Aber ich nehme an, es ist möglich. Außer, sie müsste immer weiter an den Zauber denken, damit er funktioniert. Was hast du mit der Zeichnung gemacht?«
    »Ich habe sie verbrannt.« Ruby klemmte die Hände unter die Achseln, als wolle sie verhindern, dass sie zitterten. Ruby hatte die Zeichnung, die Pandora benutzt hatte, um ihren Bann zu weben, an dem Morgen, nachdem Lotte gegen Pandora gekämpft hatte, sehr klein zusammengefaltet in ihrer Jackentasche entdeckt. Es war ein Porträt gewesen, das Rubys Mutter gemalt hatte, und es hatte erstaunlich lebensecht gewirkt. Ruby schaute mit einem halben Lächeln seitwärts aus dem Bild. Pandora hatte es aus Rubys Haus gestohlen, und als sie es wiedergefunden hatten, waren die Farben seltsam verblasst gewesen, als hätte Pandora alles Leben daraus gesaugt. »Obwohl ich wusste, dass du den Bann gebrochen hattest, ertrug ich es nicht mehr, es anzusehen. Mum mochte es sowieso lieber als ich, sie hat mir eine riesige Nase verpasst.« Ruby lächelte leicht. »Sie wundert sich immer noch, wo ihr
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