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Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung Bd. 4 - Lotte und das Kaninchen-Wunder
Autoren: Holly Webb
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niemandem teilen.«
    »Das glaube ich gern«, brummte Ruby. »Sie ist verrückt, oder? Total durchgeknallt.«
    »Sie ist mehr als nur verrückt«, sagte Lotte zustimmend. »Ich glaube, sie hat mich richtig gehasst – tatsächlich glaube ich, sie hasst mich immer noch. Und sie hat meinen Vater vor all den Jahren in den Regenwald geschickt, um sich umbringen zu lassen, und hat darüber gelacht! Sie hat sich damit gebrüstet. Aber sie hat auch gesagt, wie ähnlich ich meinem Vater sähe, und vielleicht hat sie sich daran erinnert, wie nahe sie sich einmal waren, als er plötzlich auftauchte.« Lotte zuckte müde mit den Schultern. »Ich verstehe es nicht so richtig. Aber ich glaube … Ich glaube, Pandora wollte mich benutzen.«
    »Wofür?«, fragte Ruby traurig. Lotte reimte sich das alles zusammen, während sie den anderen davon erzählte, da sie bis jetzt keine Gelegenheit gehabt hatte, darüber nachzudenken, und es war nicht gerade leicht, ihr zu folgen.
    »Sie wollte mich kontrollieren. Denkt mal darüber nach. Wenn sie so an deinen Vater herankommen könnte, Danny … Er war der allererste Mensch, der ihr Dad weggenommen hat. Onkel Jack bedeutete Dad mehr als sie, das hat sie auseinandergebracht. Seitdem sucht sie verzweifelt nach einer Gelegenheit, es der Grace-Familie heimzuzahlen.« Lotte sah Danny und Ruby mit ernster Miene an. »Wenn sie mich kontrollieren und benutzen könnte, um euch allen irgendwie wehzutun – Toms eigene Tochter benutzen – wäre das die ultimative Rache, oder?«
    Danny erwiderte ihren Blick. »Wir hatten Glück, dass dein Vater aufgetaucht ist«, sagte er leise. »Selbst wenn er Hufe hatte.«
    Ruby hüstelte entschuldigend. »Es tut mir wirklich leid, ständig so dumme Fragen zu stellen, und es liegt wahrscheinlich auf der Hand, aber … warum ist er ein Einhorn?«
    Lotte sah Danny hoffnungsvoll an, doch der schüttelte ratlos den Kopf. »Keine Ahnung.«
    Sofie seufzte. »Ich sage es euch die ganze Zeit! Er ist kein Einhorn! Er ist ein Traumwesen. Eine Vision. Er war nicht wirklich dort!«
    Lottes Herz pochte plötzlich angstvoll. »Du meinst, er ist nicht real?«, fragte sie betroffen, den Blick auf Sofie gerichtet. »Ich habe es mir nur eingebildet? Aber ich war mir so sicher.«
    Sofie schüttelte den Kopf so heftig, dass ihre Ohren flogen. »Er ist irgendwo real, Lotte, chérie . Hab keine Angst. Und das Einhorn ist irgendwie ein Teil von ihm. Ich weiß nicht, wie er es macht. Ich nehme an, er musste eine Gestalt wählen, in der er zu dir kommen konnte, und das ist diejenige, für die er sich entschieden hat. Ich frage mich …«
    »Was?«, verlangten die anderen zu wissen, nachdem sie auf hinhaltende Weise verstummt war.
    »Es ist bloß ein Gedanke«, überlegte Sofie. »Ich frage mich, ob er womöglich irgendwie seine eigene Gestalt verloren hat – zumindest in seinem Kopf.«
    Lotte sah sie voller Sorge an. Sie nahm an, sie hätte dankbar sein sollen, dass ihr Vater überhaupt noch lebte, wenn man bedachte, dass sie vor Kurzem noch davon ausgegangen war, er sei tot. Aber jemand, der seine Gestalt verloren hatte, das klang gruselig. Sofie hat nur laut gedacht, tröstete sie sich. Sie konnte nicht immer richtig liegen, oder?
    »Lotte! Lotte, du hörst mir überhaupt nicht zu!« Georges atemlose, quiekende Stimme drang endlich zu ihr durch, und sie blinzelte. »Niemand hier denkt über die entscheidende Frage nach«, verkündete er streng.
    Lotte runzelte die Stirn. Für sie war es eine entscheidende Frage, welche Gestalt ihr Vater hatte, aber sie sah George aufmerksam an.
    Der stämmige Hamster beugte sich zu ihnen allen vor und zischte: »Wo ist Pandora jetzt?« Dann setzte er sich mit gefalteten Pfoten auf sein Hinterteil zurück und funkelte sie triumphierend an.
    Lotte schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, murmelte sie. »Ich hatte irgendwie gehofft, sie wäre davongelaufen. Aber ich bin nicht überzeugt, dass sie die Art Person ist, die so etwas tut.«
    »Exakt.« George nickte, seine kleinen schwarzen Knopfaugen strahlten. »Wir müssen äußerst wachsam sein, für den Fall, dass sie zurückkommt.« Er rieb sich doch tatsächlich die Pfoten. Der Gedanke an einen möglichen erneuten Angriff entsprach eindeutig seinen Vorstellungen.
    Lotte wünschte sich, sie wäre ebenso blutrünstig, oder wenn schon nicht das, dann wenigstens ebenso tapfer. Die Vorstellung, dass Pandora jederzeit zurückkehren konnte, weckte in ihr keinen Kampfgeist. Sie weckte in ihr den Wunsch,
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