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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)
Autoren: Holly Webb
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rumlief – oder sehr schicken Jeans mit Bügelfalten, wenn es denn sein musste. Lottes Mum hatte Ariadne mit einem etwas irritierten Blick bedacht, als sie sie zum ersten Mal sah (Lotte nahm an, es lag vermutlich an den schwarzen Spitzenhandschuhen), aber nach fünf Minuten hatten sie sehr nett miteinander geplaudert.
    Lotte hatte Ariadne misstrauisch angestarrt, als sie hörte, wie ihre Mum Ariadne fragte, wo sie ihre baumelnden schwarzen Ohrringe herhabe. Mum trug nie so etwas! Aber Ariadne hatte sie nur unschuldig angelächelt. Lotte war sich ziemlich sicher, dass sie in Mums Geist eingedrungen war, aber es war anzunehmen, dass sie ihre Gedanken nur ein bisschen manipuliert hatte. Ariadnes Zauberkräfte machten sie zu einer mächtigen Gedankenleserin, und darüber hinaus konnte sie auch ändern, was die Leute dachten. Obwohl sie sagte, das sei etwas, das man niemals tun dürfe, es sei denn, die Menschen sehnten sich ganz tief in ihrem Innern danach. Lottes Mum war es so wichtig gewesen zu wissen, dass Lotte gut aufgehoben war, und nun wusste sie es …
    Lotte hatte mit Mum und Sofie viele Spaziergänge in Netherbridge unternommen und mit ihnen ihre Lieblingsplätze erkundet: den Park, den Fluss, der mitten durch die Stadt floss, und das Valentins, ein Café, in das sie und die französischstämmige Sofie regelmäßig gingen, um heiße Schokolade, Espresso und Kuchen zu verputzen.
    »Das ist neu«, hatte ihre Mum gesagt und bewundernde Blicke in die Runde geworfen, als sie sich draußen an einen Tisch unter die gestreifte Markise setzten. »Früher war es ein runtergekommener Teeladen, der von der schlechtgelauntesten, urältesten Lady geführt wurde, die man sich nur vorstellen kann.« Sie lächelte in Erinnerungen versunken. »Tatsächlich hat sie uns einmal rausgeworfen, weil du eine Tasse kaputt gemacht hattest.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich kann mir bis heute nicht erklären, wie es passiert ist. Ich hätte schwören können, dass du die Tasse nicht berührt hast, aber sie brabbelte immer weiter über garstige, schmutzige kleine Kinder vor sich hin, und plötzlich zerschellte das gute Stück auf dem Fußboden. Wir sind nie wieder dort hingegangen, aber es war auch kein allzu großer Verlust.«
    Lotte und Sofie wechselten einen vielsagenden Blick, und Lotte beschloss, Ariadne danach zu fragen. Wäre sie als Kleinkind in der Lage gewesen, eine Tasse schweben zu lassen?
    »Hast du das Kaffeetrinken angefangen, Lotte?«, fragte ihre Mum sie überrascht, als sie einen Espresso bestellte.
    Lotte lief rot an. Sie hatte es getan, ohne darüber nachzudenken. »Oh, nein … der ist für Sofie, Mum. Er schmeckt ihr richtig gut. Ich hätte bitte gern eine heiße Schokolade«, fügte sie an den Ober gewandt hinzu. Er fand Sofie großartig und brachte ihr immer eine Extraportion Plätzchen.
    Mum schüttelte lächelnd den Kopf. »Dieser Hund ist unglaublich verwöhnt«, sagte sie. »Aber andererseits war Jack schon immer so, wenn es um seine Tiere ging.«
    Sofie funkelte sie wütend an, und Mum lenkte etwas ein und ergänzte: »Aber andererseits ist sie auch sehr niedlich und offenbar sehr intelligent.« Sie musterte Sofie nachdenklich. »Es sieht fast so aus, als verstünde sie alles, nicht wahr?«
    Sofie warf Lotte einen Blick zu und verdrehte unübersehbar genervt die Augen. » Imbécile «, stieß sie aus dem Mundwinkel hervor.
    Lotte dachte, dass sie dagegen eigentlich Einspruch erheben müsste, aber mal ernsthaft: Mum war wirklich unglaublich … Abgesehen davon war imbécile aus Sofies Mund fast so etwas wie ein Kosename. Lotte wurde zu allen möglichen Gelegenheiten von der Dackelhündin so genannt.
    »Fühlt es sich komisch an, wieder hier zu sein, Mum?«, fragte Lotte, die lieber das Thema wechseln wollte.
    Im selben Moment kamen die heißen Getränke, und Lottes Mum rührte langsam in ihrem Kaffee, während sie Sofie mit einem kleinen Lächeln dabei zusah, wie sie mit ihrer feinfühligen rosa Zunge die winzigen Bläschen ihres Espressos aufschleckte. »Ja«, sagte sie leise. »Sehr komisch. Es ist das erste Mal, dass ich hier bin, seit … seit dein Vater gestorben ist, Lotte. Dieser Ort ist voller Erinnerungen.«
    »Mum?«, fragte Lotte zögernd. »Ich weiß, du redest nicht gern darüber, aber was ist mit Dad passiert? Du hast es mir noch nie erzählt.«
    Ihre Mutter schloss die Augen, als wäre es schmerzhaft, nur daran zu denken, und Lotte bereute sofort, dass sie gefragt hatte. Aber sie wollte
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