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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)
Autoren: Holly Webb
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neues Mädchen einsetzten, das sie nie zuvor getroffen hatten.
    Den ganzen Nachmittag lang hatte außer Mrs Laurence niemand ein Wort zu Lotte gesagt. Und, so merkwürdig es klang, Zara, die im Beisein der Lehrerin nach wie vor die Liebe, Nette spielte.
    Anderthalb Stunden so zu tun, als sei ihr das völlig schnuppe, hatte Lotte furchtbar erschöpft. Noch dazu war sie am Verhungern, weil sie seit dem Frühstück, bei dem sie nicht mal Appetit gehabt hatte, nichts gegessen hatte.
    »Lasst mich nur kurz ein paar Rosinen oder so naschen«, versprach sie Onkel Jack und den Mäusen. »Dann erzähl ich euch alles.«
    Plötzlich hörte Lotte das Scharren von Krallen und sah Sofie die Treppe runterwetzen. Ihre gefeilten schwarzen Nägel machten ein klackendes Geräusch auf dem Fußboden, als sie in die Küche preschte und in Lottes Arme sprang. Lotte war so überrascht, dass sie sie beinah hätte fallen lassen, und was ihr dabei tatsächlich aus der Hand rutschte, waren die Rosinen. Es zeigte, wie durcheinander Sofie war, dass sie nicht sofort von Lottes Arm sprang, um sie zu verschlingen.
    »Geht es dir gut?«, erkundigte sich Lotte besorgt. Sofie war kein besonders verschmuster Hund, und normalerweise verhielt sie sich sehr würdevoll. Jemandem in die Arme zu springen, entsprach ganz und gar nicht ihrem Stil.
    »Natürlich tut es das!« Sofies französischer Akzent war stärker geworden, wie immer, wenn ihr etwas peinlich war oder sie sich über etwas aufregte. Sie wand sich aus Lottes Umarmung, als hätte sie nie die Absicht gehabt, sich auf den Arm nehmen zu lassen, und sprang auf einen der Küchenstühle. »Also, wie war die Schule?«, fragte sie und versuchte, nicht allzu interessiert zu klingen, was ihr aber nicht gelang.
    »Schrecklich«, murmelte Lotte. Ihre Schultern sackten nach unten. »Ich habe kein Mittagessen gehabt und bin am Verhungern.« Sie hob die Rosinen auf, die auf den Boden gefallen waren, und wollte sie gerade in den Mülleimer schmeißen, als Sofie vielsagend hustete.
    »Der Boden ist sehr sauber«, sagte der kleine Hund, den Blick hoffnungsvoll auf die Rosinen gerichtet.
    Lotte grinste. Sofies Besessenheit von allem Essbaren brachte sie immer zum Lachen. »Also schön. Ich habe den Mäusen eben versprochen, dass ich ihnen von der Schule erzählen würde. Komm mit und iss die Rosinen im Laden.«
    Sie setzten sich hinter die Ladentheke, und Lotte erzählte allen, was sich in der Schule abgespielt hatte. Es war schön, ein mitfühlendes Publikum zu haben, und nach der Art, wie Zara Tabitha behandelt hatte, waren alle mehr als bereit, sie zu verabscheuen. Sowohl Sofie als auch die Mäuse konnten Katzen aus Prinzip nicht leiden, aber wie die Mäuse sagten, war Tabitha für eine Katze gar nicht so schlimm. Sie waren wohltuend erbost über Zara. Sogar Horaz, der Papagei, zischte vor Abscheu, als Lotte zu dem Teil mit dem Pfeffer kam, und Lotte hatte immer angenommen, er könnte sie nicht besonders gut leiden.
    Onkel Jack war entsetzt. Er hatte sich Sorgen um Lotte gemacht, als Zara und die anderen in den Ferien auf ihr herumgehackt hatten, und hatte gehofft, damit sei in der Schule Schluss. »Vielleicht sollte ich eurer Lehrerin einen Besuch abstatten«, überlegte er besorgt. »Nette Frau, diese Mrs Laurence. Sie hat einen sehr intelligenten Bullterrier. Ich war schon immer der Meinung, dass er sprechen könnte, wenn er nur wollte.«
    Lotte schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, danke, Onkel Jack. Jetzt noch nicht, jedenfalls. Es würde alles nur schlimmer machen.« Sie seufzte. »Ich geh jetzt in mein Zimmer und ruh mich ein bisschen aus, wenn das okay ist. Oder brauchst du mich hier unten für irgendwas?«
    »Geh, geh!« Onkel Jack scheuchte sie mit wedelnden Händen vor sich her. Er sah immer noch beunruhigt aus. »Wir reden nachher über alles, wenn Danny wieder da ist.« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Er sollte bald zu Hause sein.«
    Lotte schleppte sich die Stufen hoch, Sofie trottete neben ihr her. Das war einer dieser Tage, an denen sie ihrer Mum sehr dankbar dafür war, dass sie ihr regelmäßig Päckchen voller leckerer französischer Pralinen schickte. Allerdings hatte Sofie sich allmählich ein kugelrundes Bäuchlein angefuttert.
    Seltsamerweise schien sie heute jedoch gar nicht hungrig zu sein. Dabei hatte sie vorhin nur wenige Rosinen gegessen. Lotte sah sie besorgt an. »Geht es dir gut?«, fragte sie. »Guck mal, die ist mit Veilchencreme, die magst du doch am liebsten.«
    Sofie
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