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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 02: Lotte und die Drachenmagie (German Edition)
Autoren: Holly Webb
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anzukommen, und zum anderen daran, dass sie auf diese Weise in Ruhe nachdenken konnte – mit genügend Abstand zur Tierhandlung. Sofie hatte ihr einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Obwohl sie die Tierhandlung über alles liebte, war Lotte immer davon ausgegangen, sie würde sich freuen und, ohne zu zögern, in ihr altes Leben zurückkehren, falls ein Wunder geschähe und ihre Mutter den Job in Paris aufgeben würde. Jetzt kam es Lotte vor, als hätte Sofie ihr den Boden unter den Füßen weggezogen, und sie war völlig durcheinander.
    Es war nicht nur der Gedanke, Sofie zurückzulassen (denn der kleine Dackel hatte recht, Lotte konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Mum jemals einen Hund in der Wohnung dulden würde), es war auch der Laden. Lotte hatte jetzt das Gefühl, Teil von etwas zu sein, von etwas Besonderem. Und wie hätte sie den Unterricht bei Ariadne aufgeben können? Auch wenn sie sich häufig nutzlos fühlte, wenn sie von den Stunden nach Hause kam, wünschte sich Lotte nie, die Magie läge ihr nicht im Blut.
    Als Onkel Jack sich beim Essen gestern Abend wie eine besorgte Glucke aufgeführt und noch einmal angeboten hatte, mit jemandem von der Schule zu sprechen, waren Lotte die bangen Runzeln zwischen Sofies Ohren aufgefallen. Sofie förderte sehr bedächtig die Speckstückchen aus ihrer Pasta zutage und gab vor, an nichts anderem interessiert zu sein, aber sie hatte ganz eindeutig Angst.
    Lotte lächelte Onkel Jack an. »Das wird schon«, sagte sie mit mehr Selbstvertrauen, als sie in Wahrheit spürte. »Es liegt nur daran, dass ich die einzige Neue bin. Sie werden sich schon bald an mich gewöhnt haben.« Sie kreuzte die Finger unterm Tisch, als sie das sagte, und sah, wie die Runzeln in Sofies samtweichem Fell sich glätteten und verschwanden.
    Danny musterte sie nachdenklich. Lotte wurde bewusst, dass er ihre Hände sehen konnte, und löste rasch die gekreuzten Finger, aber überraschenderweise zog er sie nicht damit auf. Er wirkte beinah mitfühlend, und Lotte fragte sich plötzlich, wie sein erster Schultag gewesen war. Er war ein bisschen später als Lotte nach Hause gekommen, und sie hatte den furchtbaren Verdacht, dass Onkel Jack sich zu viele Sorgen um sie gemacht hatte, um Dannys erstem Tag in der weiterführenden Schule die angemessene Beachtung zu schenken. Sie fühlte sich schrecklich schuldig. »Wie ist deine Schule denn so?«, fragte sie ihn.
    Onkel Jack guckte schuldbewusst, sie hatte also recht gehabt. »Danny, es tut mir so leid, dass ich noch nicht danach gefragt habe!«, rief er und klang entsetzt. »Ich habe gerade mit den Körnerleuten telefoniert, als du kamst – die letzte Lieferung mit speziellen Sonnenblumenkernen ist tatsächlich explodiert, weißt du, die Qualität hat einfach nicht gestimmt – und du warst so schnell in deinem Zimmer verschwunden … « Seine Stimme erstarb, offenbar hatte er das Gefühl, nur Ausflüchte zu suchen.
    »Es ist halt Schule«, brummte Danny und warf Lotte einen wütenden Blick zu. »Was wollt ihr denn noch von mir hören?« Er schien nicht besonders dankbar über die Aufmerksamkeit zu sein. Ganz im Gegenteil, er wollte offensichtlich jede Art von Aufmerksamkeit vermeiden, dachte Lotte, während sie mit fachlicher Neugier beobachtete, wie der Umriss ihres Cousins leicht verschwamm. Er versuchte nicht ernsthaft, zu verschwinden, er wollte nur, dass sie das Interesse an ihm verloren. Bei Leuten ohne Zauberkräfte hätte es auf jeden Fall funktioniert.
    »Wir können dich immer noch sehen«, sagte Sofie, die ihn mit zur Seite geneigtem Kopf belustigt betrachtete.
    Dannyseufzte.»Wennihresunbedingtwissenwollt,eswarhart,okay?KeinermeinerKumpelistinmeinerKlasse,undichhabemichständigverlaufen.Undichwillnichtweiterdarüberreden.«Weilersoversessendaraufwar,keineFragenmehrbeantwortenzumüssen,stopfteersichausVerseheneineGabelvonOnkelJacksSpezialblumenkohlmitCurrygeschmackin den Mund und verzog angewidert das Gesicht.
    Danachhatteniemandsorichtiggewusst,wasersagensollte,dachteLottebeisich,währendsiedieStraßeentlangtrottete.Siewarenallesoandencoolen,lässigenDannygewöhnt,derimmerallesimGriffhatte,dasssieihnschockiertanstarrten,alserzugab,dassdieDingenichtperfektgelaufenwaren.
    »Vielleicht wird es morgen besser?«, hatte Onkel Jack ein wenig kläglich gesagt.
    Danny funkelte ihn nur wütend an, und Onkel Jack stand hastig auf, um die Teller abzuräumen. »Schokoladenkuchen!«, verkündete er, als dächte er, mit Schokoladenkuchen könne man
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