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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes
Autoren: Mark Alpert
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verschwinden, bevor sie uns verhaften!«
    Der Professor schüttelte Scotts Hand ab und hob die Uzi, richtete die Mündung auf Scotts Brust. Die anderen Studenten blieben voller Verblüffung abrupt stehen. Diese Schwachköpfe! Konnten sie nicht sehen, was getan werden musste? »Ich erschieße jeden, der versucht mich aufzuhalten!«, schrie er. »Nichts auf der Welt kann mich jetzt aufhalten!«
    Scott hob die Hände, aber er wich nicht zurück. Stattdessen machte er einen Schritt nach vorn. »Bitte, seien Sie vernünftig, Professor. Vielleicht können wir es irgendwann noch mal versuchen, aber im Moment müssen wir …«
    Gupta brachte ihn zum Schweigen, indem er abdrückte. Dann erschoss er Richard, der nach hinten auf den Asphalt kippte. Die anderen standen einfach nur da und machten große Augen. Sie liefen nicht davon. Außer sich vor Wut über ihre Dummheit schoss der Professor immer weiter, strich mit der Maschinenpistole über ihre verblüfften Gesichter. Sie
zuckten wie Marionetten, während sie starben. Gupta feuerte noch ein paar zusätzliche Schüsse ab, um dafür zu sorgen, dass sie alle tot waren. Sie waren ohnehin wertlos, jedes Wort an sie war verschwendet. Er würde allein zurückgehen und sein Schicksal erfüllen.
    Er marschierte neben der Böschung auf Wilson Hall zu, aber jetzt fuhr ein schwarzer Geländewagen von der Straße runter und drei Männer in grauen Anzügen sprangen heraus. Sie duckten sich hinter das Fahrzeug, zielten mit ihren Pistolen auf ihn und riefen unverständliches Zeug. Noch mehr Dummheit, dachte der Professor. Heute gab es einen unerschöpflichen Vorrat davon.
    Verärgert drehte Gupta sich um und hob seine Uzi, aber bevor er den Abzug durchziehen konnte, sah er einen gelben Mündungsblitz aus einer ihrer Pistolen. Ein Neun-Millimeter-Geschoss raste durch die Luft, fast so gerade wie ein Hochenergie-Proton, allerdings nicht annähernd so schnell. Die Kollision zersplitterte Guptas Schädel, wobei Teilchen von Haut, Blut und Knochen herausgeschleudert wurden. Und dann riss sich der Geist des Professors aus unserem Universum los und verschmolz mit dem wolkenlosen Himmel.
     
    Ein Krankenwagen und ein Feuerwehrauto standen im Leerlauf neben dem Tunneleingang im Abschnitt F-Zwei. David beschleunigte seine Schritte und humpelte so schnell er konnte auf das Gebäude zu. Nach der Explosion in dem Strahlentunnel war er ohnmächtig geworden und hatte deshalb keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, seit er Monique verlassen hatte. Zwanzig Minuten? Dreißig? Er musste an die schrecklichen Wunden in ihrem Bauch denken, an all das Blut. Er hoffte inständig, dass die Sanitäter rechtzeitig bei ihr eingetroffen waren.
    Als er noch etwa zwanzig Meter entfernt war, sah er einen
menschlichen Körper auf dem Boden liegen, der mit einem Tuch bedeckt war. Zwei Feuerwehrmänner in voller Montur standen daneben und schauten auf die Leiche hinab. David kam stolpernd zum Stehen, seine Beine zitterten. Um seine Brust schien sich ein eiserner Ring zu legen, als er eine zweite zugedeckte Leiche ein Stück weiter links entdeckte. Und dann sah er noch weiter links zwei Sanitäter in blauen Overalls eine Tragbahre in den Krankenwagen schieben. Er erhaschte einen Blick auf ein braunes Gesicht mit einer Sauerstoffmaske über dem Mund. »Monique!«, schrie er und sprang auf die Rolltrage zu. Sie war am Leben!
    Ein dritter Sanitäter, ein hochgewachsener Junge mit schwarzem Schnurrbart, trat ihm in den Weg, bevor er den Krankenwagen erreichte. »Hey, immer mit der Ruhe, Kumpel!«, sagte er, packte ihn am Arm und schaute ihn von oben bis unten an. »Was ist mit Ihnen passiert?«
    David deutete auf Monique. Ein breiter Streifen Verbandsmull war um ihre Taille gewickelt. Eine ihrer Hände war ebenfalls bandagiert. »Wie geht es ihr? Wird sie wieder gesund?«
    »Keine Angst, ihr Zustand ist stabil. Sie hat eine Menge Blut verloren, aber sie wird es überleben. Und die Chirurgen können die abgetrennten Finger wieder annähen.« Mit offenkundiger Sorge starrte er auf die klaffenden Wunden an Davids Stirn. »Es sieht so aus, als könnten Sie auch Hilfe gebrauchen.«
    David verkrampfte sich, machte einen Schritt zurück und befreite seinen Arm aus dem Griff des Sanitäters. Er war derart besorgt um Monique gewesen, dass er ganz vergessen hatte, was er selbst gerade durchgemacht hatte. Er hatte sich zwar hinter eine Betonmauer gerollt, bevor das Strahlrohr zertrümmert worden war, aber er wusste auch, dass
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