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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes
Autoren: Mark Alpert
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Hochenergie-Protonen alle möglichen gefährlichen sekundären Teilchen erzeugen konnten. »Fassen Sie mich besser nicht
an«, warnte er. »Da ich im Strahlentunnel war, könnte ich verseucht sein.«
    Der Schnurrbart des Jungen zuckte. Er wich zurück und wandte sich an einen der Feuerwehrmänner, die neben den Leichen standen. »Alex! Ich brauche eine Strahlenmessung, schnell!«
    Der Mann kam mit einem Geigerzähler herbeigeeilt, einer dicken Metallröhre, die mit einem Monitor im Taschenformat verbunden war. Falls David dem Teilchenschauer aus dem Strahlrohr ausgesetzt gewesen war, würde der Zähler radioaktives Material an seinen Kleidungsstücken oder seiner Haut entdecken. Er hielt den Atem an, während der Feuerwehrmann die Röhre vor ihm herumschwenkte, wobei er ein kompliziertes Muster von seinem Kopf bis zu seinen Füßen nachzeichnete.
    Schließlich schaute der Mann hoch. »Nichts feststellbar«, berichtete er. »Sie sind sauber.«
    David pfiff erleichtert durch die Zähne. Vielleicht hatte er ein wenig radioaktive Strahlung absorbiert, aber es war nicht genug, um ihn zu töten. Gott sei Dank für den Schutz, den Beton gewährte. »Sie sollten einen Wagen zu dem Tunneleingang E-Null schicken«, sagte er zu dem Feuerwehrmann. »Der Abschnitt des Tunnels muss abgesichert werden. Dort unten gibt es noch ein Opfer. Viel ist allerdings nicht mehr von ihm übrig.«
    Alex schüttelte den Kopf. »Herr im Himmel! Was ist nur hier los heute Morgen? Wir haben Leute, die sich gegenseitig mit Uzis erschießen, wir haben einen verrückten Teenager, der einen Anfall bekommt, und jetzt sagen Sie, dass es noch eine Leiche im …«
    »Moment mal. Ein Teenager?«
    »Ja, irgendein Wahnsinniger, der auf dem Parkplatz vor dem Kontrollraum rumschreit und alle Geräte in den Lastwagen kaputtschlägt und … Hey, wo wollen Sie denn hin?«

    David rannte los. Während die Feuerwehrmänner hinter ihm her riefen und nach ihren Funkgeräten griffen, lief er an dem Schlackestein-Bau vorbei. Das war die letzte Etappe seiner Reise, die letzten fünfhundert Meter. Er war jetzt allein und so erschöpft, dass er kurz vor dem Zusammenbruch stand, aber er hatte gerade noch genug Kraft, sich an der leicht geschwungenen Böschung entlang an dem Main Injector und der Antiproton Source, dem Booster und dem Accumulator vorbeizukämpfen, bis er den großflächigen Komplex erreichte, in dem sich der Kontrollraum des Tevatron befand.
    Er stürmte auf den Parkplatz, wo Guptas Lieferwagen standen. Zuerst bemerkte er die schwarzen Suburbans, die an beiden Ausfahrten postiert waren, um zu verhindern, dass irgendjemand wegfuhr. Dann erblickte er zu seiner großen Freude Karen und Jonah, die auf der Kühlerhaube eines der Geländewagen saßen. Zwei FBI-Agenten standen daneben und boten Jonah einen Frühstücksriegel und Karen einen Becher Wasser an. Diese Agenten machten einen bemerkenswert zahmen Eindruck; keiner von beiden zog seine Waffe, als David auf sie zulief. Einer von ihnen lächelte sogar, als Jonah von der Kühlerhaube rutschte und in Davids Arme sprang.
    Nachdem die Agenten gewartet hatten, bis Vater und Sohn ihre Umarmung beendeten, nahmen sie David nun beiseite und tasteten ihn ab. Dann kam ihr Vorgesetzter, ein fröhlicher, grauhaariger Gentleman mit einer Notre-Dame-Anstecknadel im Revers, zu ihm und schüttelte ihm die Hand. »Ich bin Agent Cowley«, verkündete er. »Wie geht es Ihnen, Dr. Swift?«
    David schaute ihn misstrauisch an. Warum zum Teufel war der Mann so nett zu ihm? »Mir geht’s gut.«
    »Ihre Exfrau hat uns schon erzählt, was Sie alles durchgemacht haben. Sie haben sehr viel Glück gehabt.« Dann wurde
der Agent ernst und sprach leiser. »Leider sind fast alle anderen tot. Professor Gupta und all seine Studenten. Es war ein richtiges Blutbad.«
    »Dann wissen Sie über Gupta Bescheid? Und was er tun wollte?«
    »Nun ja, schon, in gewisser Weise. Agent Parker hat mich auf dem Weg hierher informiert. Allerdings haben wir immer noch ein paar Fragen. Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie mit in unser Büro kommen und uns dabei helfen könnten, die Lücken zu füllen. Nachdem wir Sie verbunden haben, meine ich.«
    Der Agent lächelte wie ein Großvater und drückte Davids Schulter. Er ließ sich davon natürlich nicht hereinlegen; das FBI war immer noch hinter der gleichen Sache her. Diese falsche Höflichkeit war nur eine andere Taktik. Ihre früheren Versuche hatten nichts gebracht, also versuchten sie jetzt etwas
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