Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wollnys Die ungeschminkte Wahrheit. (German Edition)

Die Wollnys Die ungeschminkte Wahrheit. (German Edition)

Titel: Die Wollnys Die ungeschminkte Wahrheit. (German Edition)
Autoren: Dieter Wollny , Jessica Birkenheuer , Katja Schneidt
Vom Netzwerk:
Großfamilie, aber sobald das Licht der Kameras erlosch, war sie wieder da – die Realität und die hatte wenig mit dem zu tun, was die Zuschauer regelmäßig  zu sehen bekamen.
    Heute weiß ich, dass ich viel früher die Reißleine hätte ziehen müssen, aber zum ersten Mal während meiner Zeit als Familienvater, verfügten wir durch die Dreharbeiten über ein gutes Einkommen und konnten den Kindern zumindest materiell einiges bieten. Das wollte ich nicht aufs Spiel setzen. Erst heute und nachdem so viele schlimme Dinge passiert sind, weiß ich, dass ich da einen gravierenden Denkfehler gemacht habe. Geld ist nicht alles. Natürlich ist es schön, sich etwas leisten zu können aber nicht wenn man dafür seine Seele verkaufen muss.
    Mit der Zeit wurde mir immer bewusster, wie verschieden Silvia und ich eigentlich waren.
    Heute denke ich, dass sie das auch spürte und sie genau wie ich, nur noch für die Drehaufnahmen die Fassade der glücklichen Großfamilie aufrecht erhielt.
    Wie sonst sollte ich mir ihre Reaktion auf eine wirkliche Lappalie erklären?
    Es war eine Woche vor Weihnachten im Jahr 2010 als ich alleine in der Stadt unterwegs war, um ein Weihnachtsgeschenk für Silvia zu besorgen. Ständig rief Silvia mich an und wollte wissen, wo ich war und wann ich wieder nach Hause käme. Natürlich wollte ich ihr nicht sagen, dass ich gerade ein G eschenk für sie besorgen wollte, um die Überraschung nicht zu verderben und mir auch keinen doofen Spruch dazu einfangen, wie es Silvias Art gewesen wäre.
    Deshalb sagte ich ihr einfach, dass ich noch unterwegs sei, um einige Dinge zu erledigen. Silvia wäre nicht Silvia, wenn sie sich mit so einer lapidaren Erklärung zufrieden gegeben hätte und so klingelte mein Handy immer munter weiter. Natürlich war ich irgendwann genervt und gab das Vorhaben „Weihnachtsgeschenk“ auf. Ich besorgte noch Brot beim Bäcker und fuhr nach Hause.
    Dort erwartete mich ein riesen Theater, mit der Konsequenz, dass Silvia ihre Sachen packte und von der ersten in die dritte Etage unseres Hauses zog. Dafür muss man wissen, dass das Wollny Haus eigentlich ein drei Familien Haus ist, welches über drei abgeschlossene Wohnungen verfügt. Silvia und ich wohnten bisher auf der ersten Etage und die Kinder auf der zweiten und dritten.
    Am 18.12.2010 zog Silvia also aus unserer gemeinsamen Wohnung in den obersten Stock und richtete sich dort ein Zimmer ein. Natürlich wurde das während der Dreharbeiten nie thematisiert und für die Kamera blieb alles so wie es war. Die Wahrheit war allerdings eine andere.
    Selbst Weihnachten und Silvester verbrachte ich völlig alleine im ersten Stock, während alle anderen oben feierten. Silvia verbot mir, mit der Familie gemeinsam zu feiern. Dieses Gefühl werde ich nie vergessen. Noch heute frage ich mich, warum ich damals nicht schon längst gegangen bin und mich so dermaßen demütigen ließ. Aber die Liebe zu meinen Kindern  hielt mich davon ab. Ich wusste, dass Silvia die Kinder gegen mich aufbringen und alles daran setzen würde, mein gutes Verhältnis zu den Kindern zu  zerstören. Dieses Risiko wollte ich auf keinen fall eingehen. Ich liebte meine Kinder und ich liebte ja auch meine Frau, auch wenn ich mit vielen Dingen nicht einverstanden war und klar kam. So viele gemeinsame Jahre schmiss man nicht einfach weg und die Hoffnung, dass alles wieder besser wird, stirbt bekanntlich zuletzt.
    Das war auch der Grund warum ich Silvia trotz der räumlichen Trennung am 15. Oktober 2011 kirchlich heiratete. Ich wusste, dass dies schon immer ihr Herzenswunsch war und ich hatte die leise Hoffnung, dass diese Hochzeit unserer angeschlagenen Ehe neuen Auftrieb geben würde. Die Produktionsgesellschaft war natürlich hellauf begeistert. Bot diese Hochzeit doch jede Menge Filmstoff und Futter für die Medien.
    Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass diese Trauung ein Fehler war. Die Risse zwischen mir und Silvia waren so schwerwiegend, dass es nicht mehr ausreichte, sich in ein weißes Kleid und einen Anzug zu zwängen und alles würde wieder gut werden. Als meine Zweifel größer wurden, war die Planung bereits soweit fortgeschritten, dass es kein Zurück mehr gab. Außerdem begleiteten uns die Kameras auf Schritt und Tritt und ließen mir kaum Zeit einen klaren Gedanken zu fassen.
    Wie befürchtet änderte sich nach unserer Hochzeit nichts. Wir lebten weiterhin auf getrennten Etagen und mein Verhältnis zu Silvia blieb schwierig und mit Problemen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher