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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder
Autoren: Arthur Hanks
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auf die Schulter.
       „Wird schon alles klappen!“ war sich Dietbert sicher. „Ich glaube, dass wir noch viele schöne Jahre in diesem herrlichen Land zubringen werden! Wer hätte das noch vor wenigen Monaten gedacht?“
       „Wirklich wahr! Als du zu mir und Lothar auf den Trombacher Hof gekommen bist, dachten wir im ersten Moment: Noch so ein armer Teufel, das die Schweine zum Sklaven gemacht haben! Und jetzt? Sieh dich an: Du bist ein echter Burgherr!“
       Burgherr? Wie sich das anhörte? Dietberts Gedanken kreisten, er fing an, das Gehörte zu genießen und in seinem Gesicht begann sich sein Stolz zu spiegeln: Ja! Kaum zu glauben! Er war seit heute wirklich ein Burgherr!
       Er packte seine Tasche zu Ende, verschloss die Riemen sorgfältig und sah zu dem auf, den er als seinen ersten echten Freund im Leben ansah: „Hm! Und wenn ich denke, wer wahrscheinlich mal mein Herr wird... Da kann ja gar nichts mehr passieren!“
       „Wenn du mich meinst, muss ich dich zunächst enttäuschen!“
       „Wieso denn das? Stimmt was nicht zwischen dir und Amelie?“
       „Keine Rede! Wir sind ein Herz und eine Seele! Wir teilen uns eine große Liebe!“
       „Na dann ist’s ja gut! Du hast mich schon ganz schön erschreckt! Und wieso willst du denn dann nicht Amelies Mann und somit der neue Graf werden?“
       „Würde ich ja schon...“
       „Aber?“
       „Ich glaube, dass mir das heute Nachmittag von der Gräfin untersagt wird!“
       „Glaubst du wirklich?“
       „Nun: Sie hat mich heute Mittag zu einem klärenden Gespräch gebeten und mir durch Amelie bedeuten lassen, das eine Verbindung zwischen mir und Amelie so ihre Tücken hätte. Amelie glaubt, dass meine Herkunft schändlich sein könnte und die Gräfin deswegen...“
       „Quatsch, glaube ich nicht!“
       „Wie dem auch sei! Dann will Amelie halt warten, bis sie den Thron geerbt hat und mich dann zum Mann nehmen!“
       „Und wenn ihr einfach so heiratet?“
       „Ohne die Zustimmung der Gräfin verlöre in diesem Falle Amelie ihren Erbanspruch! Die Gräfin hat noch andere Verwandtschaft...„
       „Hat sie damit gedroht?“
       „Mir gegenüber noch nicht!“
       „Sie hat also ihrer Tochter gedroht?“
       „Eigentlich auch nicht...“
       „Und wie kommst du dann darauf, dass sie dich ablehnt?“
       „Da gab es schon einmal ein Gespräch zwischen der Gräfin und mir und da müsste ich mich schon sehr geirrt haben, wenn sie mir nicht durch die Blume gedroht hätte!“
       „Sie hat dir gedroht ?“
       „Ja also. Die Sache war so: Sie hatte unserer Liaison bemerkt und drohte mir also, mir meine Herkunft zu verschweigen, wenn ich die Finger nicht von ihrer Tochter lassen würde.“
       „Hat sie das genau so gesagt?“
       „Nein! Aber ich habe das damals so verstanden und jetzt schon wieder so ein unverblümter Hinweis!“
       „Hm. Wenn ich so recht überlege, könntest du Recht haben, aber hör dir doch erst einmal an, was Madame dir heute Mittag zu sagen hat! Wenn alle Stricke reißen, kommst du zu mir auf die Burg! So, mein Freund, jetzt mache ich mich aber los – ich will auf keinen Fall in die Nacht kommen und du weißt ja: Der Weg zur Burg ist weit!“
       „Alles klar! Aber zum Pferd begleite ich dich noch!“
       „Wenigstens einer!“ schmunzelte Dietbert.
       „Ja, genau! Wo ist eigentlich Lothar?“
       „Na, wo wird der wohl sein?“ grinste Dietbert noch breiter. „Weißt du noch, was er uns hier in diesem Zimmer vor einigen Tagen über eine gewisse Magd erzählt hat?“
       „Ja, richtig! Die süße Maus, von der er so geschwärmt hat! Ach so! Und da ist der alte Schwerenöter nun!“
       „Du hast es erfasst!“
       „Gut, dann kannst du dich aber nicht beschweren, dass er nicht zu deinem Abschied gekommen ist – das ist eine Sache, die vorgeht!“
       „Logisch!“ tat Dietbert auf verständnisvoll, war aber insgeheim doch schon traurig, dass sein Abschied vom Schloss so kläglich ausfallen würde.
       Dietbert packte sein Bündel, schmiss es sich über den Rücken und machte sich, gefolgt von Randolf, zu den Stallungen auf. Er übernahm sein Pferd, führte es aus der Box auf den Hof und – traute seinen Augen nicht: Alle waren gekommen, man hatte ihn überrascht! Und schon hörte er Lothars kichernde Stimme: „Da glotzt du was? Hab’s mir überlegt und bin mit Marie –Henriette und dein paar wenigen Freunden doch zu deiner
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