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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen
Autoren: Anne McCaffrey
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Drachenreiter, im Weyr zu bleiben. Und er legte zuviel Wert auf die Kampfspiele, so dass der Wettbewerb zwischen den einzelnen Geschwadern zur Hauptbeschäftigung innerhalb des Weyrs geworden war.
    Das Gras war nicht über Nacht aus dem Boden geschossen, und die Barone hatten nicht urplötzlich beschlossen, keine Abgaben mehr zu entrichten.
    Das hatte sich nach und nach entwickelt, und im Weyr hatte man nichts dagegen unternommen, so dass die Tradition immer mehr verblasste. Und nun war man an einem Punkt angelangt, wo ein Emporkömmling, der Erbe einer unbedeutenden Nebenlinie, verächtlich auf die Drachenreiter herabsehen konnte.
    F'lar bezweifelte, dass Fax die umliegenden Burgen unterdrückt hätte, wenn der Weyr noch so stark wie früher gewesen wäre. Jede Burg brauchte ihren Herrn, der sie und die umliegenden Siedlungen vor den Silberfäden beschützte. Wie sollte ein Mann für sieben Burgen sorgen? Keiner der früheren Weyrherren hätte eine so krasse Missachtung der alten Sitten ungestraft gelassen.
    F'lar sah die Flammenzungen auf den kahlen Hängen des Passes, und Mnementh stieg gehorsam höher, um seinem Reiter einen besseren Rundblick zu gewähren. F'lar hatte das halbe Geschwader vorausgeschickt.
    Es war eine gute Übung für die Leute, unregelmäßiges Terrain zu überfliegen. Er hatte kleine Portionen Feuerstein mit der Anweisung ausgegeben, jede Spur von Grün zu beseitigen.
    Diese Übung sollte Fax und seinen Leuten in Erinnerung rufen, welche außergewöhnlichen Fähigkeiten die Drachen besaßen.
    Das Volk von Pern schien sie völlig vergessen zu haben.
    Die feurigen Phosphorwolken, welche die Drachen ausstießen, verrieten ihre strenge Flugformation. R'gul mochte sich gegen die Notwendigkeit dieser Feuerstein-Übungen wehren; er mochte Fälle wie Lytol anführen.
    F'lar hielt sich an die alte Tradition. Und wenn die Männer seines Geschwaders nicht damit einverstanden waren, konnten sie zu einem anderen Führer überwechseln. Doch bis jetzt hatte ihn keiner verlassen.
    F'lar wusste, dass die Männer ebenso wie er eine wilde Freude dabei empfanden, die Feuer speienden Drachen zu reiten.
    Die Phosphordämpfe waren auf ihre Art berauschend, und das Gefühl der Macht, das sich dabei von den Drachen auf die Reiter übertrug, ließ sich mit keinem anderen Erlebnis vergleichen. Vom Augenblick der Gegenüberstellung an waren Drachenreiter eine Rasse für sich. Und der Ritt auf einem Kampfdrachen entschädigte für alles; das Risiko, die ständige Wachsamkeit, die Isolierung von der übrigen Menschheit.
    Mnementh glitt mit schräg gestellten Schwingen in die schmale Felsenspalte, die Crom und Ruatha miteinander verband. Kaum hatten sie den Pass durchquert, als der Unterschied zwischen den beiden Burgen offenkundig wurde.
    F'lar war wie betäubt. Während seines Aufenthalts in den letzten vier Burgen hatte er sich immer wieder eingeredet, dass in Ruatha seine Suche Erfolg haben würde.
    Gewiss, da war die zierliche Brünette von Nabol, die Tochter eines Tuchwebers, oder das Hochgewachsene, gertenschlanke Mädchen von Crom, das von einem einfachen Beschließer abstammte.
    Möglichkeiten, ja, und wäre er S'lel, K'net oder D'nol gewesen, hätte er sie zumindest in den Weyr geholt.
    Aber während der ganzen Suche hatte er sich gesagt, dass er im Süden die beste Auswahl antreffen würde.
    Nun, da er die Ruine von Ruatha unter sich liegen sah, waren seine Öffnungen mit einem Schlag vernichtet.
    Das Banner von Fax wehte im Wind. F'lar schluckte mühsam eine Enttäuschung hinunter und gab Mnementh die Anweisung, neben Fax zu landen. Der Baron zügelte mit harter Hand sein erschrecktes Reittier und deutete auf das öde Tal.
    »Das berühmte Ruatha, auf das Sie so große Hoffnungen gesetzt hatten«, meinte er sarkastisch.
    F'lar lächelte kühl. Woher wusste Fax, dass er sich viel von Ruatha versprochen hatte? Nun, der Baron war ein aufmerksamer Beobachter, und vielleicht hatte er sich selbst durch ein Unbedachtes Wort verraten.
    »Man sieht auf den ersten Blick, weshalb heutzutage die Güter des Hochlands bevorzugt werden«, erwiderte F'lar.
    Mnementh knurrte, und F'lar tadelte ihn scharf. Der Bronzedrache hatte Fax gegenüber eine Abneigung entwickelt, die an Hass grenzte Das war höchst ungewöhnlich und bereitete F'lar Sorgen.
    »Von Ruatha kommt nichts Gutes , sagte Fax mit unterdrücktem Zorn.
    Er riss heftig am Zaumzeug des Pferdes. Als das Tier mit einem schmerzerfüllten Wiehern den Kopf zurückwarf,
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