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Die Welt der Drachen

Die Welt der Drachen

Titel: Die Welt der Drachen
Autoren: Anne McCaffrey
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ist tot?« fragte Lytol besorgt. Einen Moment lang war sein Gesicht ruhig.
    »Ihr Partner war Hath?«
    F'lar nickte.
    Lytol schnitt eine bittere Grimasse. »Also wieder R'gul, was?« Er starrte ins Leere, und seine Wangenmuskeln zuckten.
    »Ihr übernehmt das Hochland?
    Alle Burgen?«
    Lytol legte eine sonderbare Betonung in das Wort »alle«.
    F'lar nickte zustimmend.
    »Ihr habt die Frauen gesehen.«
    Lytols Verachtung war unverkennbar.
    »Nun, es gibt nirgends im Hochland andere.«
    Er ließ sich an einem ausladenden Tisch nieder, der in der Ecke des Raumes stand. Seine Hände umkrampften den Gürtel.
    »Man möchte beinahe das Gegenteil annehmen, nicht wahr?« fuhr Lytol fort.
    Er redete zuviel und zu schnell. Bei einem anderen Mann wäre es beleidigend, unhöflich gewesen. Aber sie wussten, wie sehr er unter der Einsamkeit des Exils litt. Lytol stellte oberflächliche Fragen, die er selbst beantwortete. Er hatte Angst davor, dass die Drachenreiter Themen anschneiden könnten, die zu schmerzhaft für ihn waren. Dennoch lieferte er den Männern genau die Informationen, die sie brauchten.
    »Aber Fax mag es, wenn seine Frauen fett und gehorsam sind«, sagte er.
    »Selbst Lady Gemma musste das erfahren.
    Er hätte sie längst umgebracht, wenn er nicht auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen wäre. Ah, er hätte sie umgebracht. So zeugt er ein Kind nach dem anderen und hofft, dass sie eines Tages bei einer Geburt stirbt. Und das wird er erreichen, das wird er! «
    Lytol lachte rauh.
    »Als Fax an die Macht kam, schickte jeder kluge Mann seine Töchter fort von hier oder brandmarkte sie für immer.«
    In seinen Augen blitzte der Hass.
    »Ich war ein Narr. Ich dachte, meine Stellung würde mir Immunität verschaffen.«
    Lytol zog sich hoch und trat dicht vor die beiden Drachenreiter. Sein Gesichtsausdruck war beschwörend, seine Stimme klang eindringlich.
    »Drachenreiter, ihr müsst diesen Tyrannen töten. Es geht um die Sicherheit von Pern. Um das Geschick des Weyrs. Um die Königin. Er wartet nicht mehr lange. Er sät Unzufriedenheit unter den anderen Baronen. Er glaubt, er sei ebenso stark wie ein Drachenreiter.«
    Lytol lachte hysterisch.
    »Dann gibt es hier also keine Anwärterinnen?« frage F'lar scharf.
    Lytol starrte den Bronzereiter einen Moment lang an.
    »Sagte ich das nicht? Die besten Mädchen starben unter Fax oder wurden weggeschickt. Was übrig bleibt, ist nichts, nichts.
    Dumm, schwach, hohl, eitel. Wozu das führt, haben wir bei Jora gesehen.
    Sie ...«
    Er biss sich auf die Lippen. Verzweifelt versuchte er seine Gesichtsmuskeln zu beherrschen.
    »Und die anderen Burgen?«
    Lytol schüttelte düster den Kopf. »Das gleiche. Tot oder geflohen.«
    »Was ist mit Ruatha?«
    Lytol warf F'lar einen lauernden Blick zu. Dann lachte er hart.
    »Glaubt ihr, dass sich heutzutage eine Torene oder Moreta auf Ruatha verbirgt?
    Nein, Bronzereiter, das Ruatha-Blut ist ausgestorben. Fax hat ganze Arbeit geleistet. Er kennt die Lieder der Harfner, in denen die Überlegenheit der Ruatha gepriesen wird. Er wusste auch, dass auf Ruatha die Drachenreiter immer willkommen waren.«
    Lytols Stimme sank zu einem vertraulichen Flüstern.
    »Es heißt, dass sogar Drachenreiter zu den Vorfahren der Ruatha gehörten Männer, die im Exil lebten wie ich.«
    F'lar nickte ernsthaft. Er gönnte Lytol diesen kleinen Triumph.
    »Jetzt ist das Ruatha-Tal nur noch ein Schatten, verglichen mit früher.«
    Lytol lachte vor sich hin.
    »Fax hat nichts als Schwierigkeiten mit der Burg.«
    Einen Moment lang glättete sich seine Miene.
    »Die besten Tuchweber von ganz Pern arbeiten jetzt hier.
    Und unsere Schmiede liefern großartig gehärtete Waffen.«

    In seinem Blick drückte sich Stolz aus.
    »Aber die Leute, die Fax von Ruatha hierher holte, starben durch Unfälle oder seltsame Krankheiten.
    Und die Mädchen ...«
    Sein Lachen nahm einen boshaften Klang an.
    »Es ging das Gerücht um, dass er monatelang impotent war, wenn er ein Mädchen von Ruatha genommen hatte.«
    F'lar kam ein sonderbarer Gedanke.
    »Ist wirklich kein Ruatha-Abkömmling mehr am Leben?«
    »Nein!«
    »Auch sonst gibt es keine Familien, die Weyr-Blut in sich haben?«
    Lytol runzelte die Stirn und sah F'lar überrascht an. Er rieb nachdenklich über eine Narbe.
    »Es gab einige«, meinte er langsam.
    »Einige...
    Aber ich glaube nicht, dass sie noch leben.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Fax kannte damals keine Gnade. Er metzelte alles nieder, auch Frauen und
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