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Die Welle

Titel: Die Welle
Autoren: Morton Rhue
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fragte eine Stimme hinter ihnen.
    »Ich war zuerst hier«, sagte eine andere Stimme.
    David und Laurie blickten auf und sahen, dass Amy Smith und Brian Ammon aus entgegengesetzten Richtungen auf ihren Tisch zustrebten.
    »Wie meinst du das, du warst zuerst hier?«, fragte Brian. »Ich meine, ich wollte gern zuerst hier sein«, antwortete Amy.
    »Wollen zählt nicht«, behauptete Brian. »Übrigens brauche ich den Platz, weil ich mich mit David über Football unterhalten muss.«
    »Und ich muss mit Laurie reden«, erwiderte Amy. »Worüber?«, fragte Brian.
    »Darüber, dass ich ihr Gesellschaft leisten will, solange ihr über euren langweiligen Football redet.«
    »Hört auf!«, warf Laurie ein. »Es ist genug Platz für beide.«
    »Aber diese beiden brauchen Platz für drei«, behauptete Amy und deutete mit einer Kopfbewegung auf Brian und David.
    »Ha, ha, ha«, brummte Brian.
    David und Laurie rückten zusammen, Amy und Brian zwängten sich zu ihnen an den Tisch. Mit dem Platz für dreihatte Amy Recht gehabt, denn Brian brachte zwei gefüllte Tabletts mit.
    »Sag mal, was willst du denn mit dem ganzen Zeug anfangen?«, fragte David und klopfte Brian auf die Schulter. Für einen Verteidiger war Brian nicht besonders groß. David überragte ihn um einen ganzen Kopf.
    »Ich muss ein bisschen Gewicht zulegen«, brummte Brian und machte sich über sein Essen her. »Ich brauche jedes einzelne Pfund, wenn es am kommenden Samstag gegen diese Brocken aus Clarkstown geht. Die sind groß. Wirklich riesig, meine ich. Einen Zweimetermann sollen sie haben, der über zwei Zentner wiegt.«
    »Ich verstehe nicht, warum du dir deswegen Sorgen machst. Wenn einer so ein Riese ist, kann er doch unmöglich schnell laufen.«
    Brian verdrehte die Augen. »Er muss auch nicht laufen, Amy. Er muss nur einfach Gegner niederwalzen.«
    »Habt ihr am Samstag überhaupt eine Chance?«, fragte Laurie. Sie dachte an den Artikel, den sie für die »Ente« brauchten.
    »Ich weiß nicht«, entgegnete David achselzuckend. »Die Mannschaft ist ziemlich durcheinander, und wir haben jede Menge Trainingsrückstand. Die halbe Mannschaft versäumt regelmäßig das Training.«
    »Ja«, stimmte Brian zu. »Trainer Schiller hat gedroht, jeden aus der Mannschaft zu werfen, der nicht zum Training kommt, aber wenn er das täte, dann hätte er nicht mehr genug Spieler.«
    Danach schien niemand mehr etwas zum Thema Footballzu sagen zu haben, und Brian biss in seinen zweiten Hamburger.
    Davids Gedanken wandten sich anderen dringenden Themen zu. »Sagt mal, versteht einer von euch etwas von Infinitesimalrechnung?«
    »Warum suchst du dir so einen Kurs aus ? «, fragte Amy. »Wer Ingenieur werden will, braucht das«, erklärte David. »Und warum wartest du damit nicht bis zum College?«, fragte Brian.
    »Ich hab gehört, es soll so schwierig sein, dass man es zweimal hören muss, um es einmal zu begreifen«, erklärte David. »Also nehme ich es einmal jetzt und einmal später.« Amy stieß Laurie an. »Dein Freund ist komisch«, behauptete sie.
    »Weil wir gerade von komisch reden«, wisperte Brian und deutete mit dem Kopf auf Robert Billings.
    Alle schauten zu Robert Billings hinüber, der allein an seinem Tisch saß und in ein Comicheft vertieft war. Seine Lippen bewegten sich beim Lesen, und über sein Kinn verlief eine Ketschupspur.
    »Habt ihr gesehen, wie er den ganzen Film verschlafen hat?«, fragte Brian.
    »Erinnere Laurie nicht an den Film«, warnte David. »Sie ist noch ganz durcheinander.«
    »Was ist mit dem Film?«, fragte Brian.
    »Musst du das denn gleich jedem erzählen?«, fragte Laurie und warf David einen verärgerten Blick zu.
    »Es stimmt doch. Oder etwa nicht?«
    »Ach, lass mich doch in Ruhe!«, fuhr Laurie ihn an.
    »Ich verstehe dich gut«, versicherte Amy. »Mich hat der Film auch ganz fertig gemacht.«
    Laurie wandte sich an David. »Siehst du? Ich bin nicht die Einzige, die betroffen ist.«
    »Langsam«, wehrte sich David. »Ich sage doch nicht, dass der Film mich kalt gelassen hat. Ich meine nur, das ist doch jetzt alles vorbei. Vergiss es! Es ist einmal geschehen, und die Welt hat etwas daraus gelernt. Es wird nie wieder geschehen.«
    »Hoffentlich«, antwortete Laurie und nahm ihr Tablett vom Tisch.
    »Wohin gehst du?«, fragte David.
    »Ich habe noch für die ›Ente‹ zu arbeiten.«
    »Warte«, bat Amy. »Ich komme mit.«
    David und Brian sahen den beiden Mädchen nach.
    »Der Film scheint sie wirklich mächtig aufgeregt zu haben,
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