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Die Welle

Titel: Die Welle
Autoren: Morton Rhue
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wie?«, sagte Brian.
    David nickte. »Ja. Sie nimmt so etwas immer gleich viel zu ernst.«
     

Amy Smith und Laurie Saunders saßen im Redaktionsbüro. Amy gehörte nicht zu den Mitarbeitern der Schülerzeitung, aber sie saß oft hier mit Laurie beisammen. Die Tür konnte man abschließen, und Amy saß meistens am offenen Fenster mit einer Zigarette in der Hand, deren Rauch sie zum Fenster hinausblies. Kam ein Lehrer, so konnte sie die Zigarette einfach aus dem Fenster fallen lassen, und esroch kaum nach Rauch.
    »Der Film war entsetzlich«, sagte Amy.
    Laurie nickte.
    »Hast du dich mit David gestritten?«, fragte ihre Freundin. »Eigentlich nicht.« Laurie musste ein wenig lächeln. »Ich möchte einfach nur, dass er irgendetwas außer Football ernst nimmt. Manchmal ist er wirklich ein Hohlkopf.«
    » Bei seinen Noten? Jedenfalls ist er dann kein dummer Hohlkopf wie Brian.«
    Die beiden Mädchen lachten, dann fragte Amy: »Warum will er ausgerechnet Ingenieur werden? Das klingt so langweilig.«
    »Er will irgendetwas mit Computern machen«, erklärte Laurie. »Hast du mal den gesehen, den er zu Hause hat? Den hat er selbst gebaut!«
    »Muss ich übersehen haben«, antwortete Amy gleichgültig. »Hast du übrigens schon überlegt, was du im nächsten Jahr tun willst?«
    Laurie schüttelte den Kopf. »Vielleicht gehen wir gemeinsam irgendwohin. Das hängt ganz davon ab, wo wir angenommen werden.«
    »Na, da werden deine Eltern aber begeistert sein«, sagte Amy.
    »Ich glaube, sie haben nicht viel dagegen«, meinte Laurie. »Warum heiratet ihr nicht einfach?«
    Laurie verzog das Gesicht. »Ach, Amy! Ich glaube schon, dass ich David wirklich liebe, aber wer will denn jetzt schon heiraten?«
    Amy lächelte. »Ich weiß nicht. Wenn David mich fragenwürde, dann könnte ich schon darüber nachdenken, glaube ich.«
    Laurie lachte. »Soll ich ihm einen Tip geben?«
    »Hör auf, Laurie. Du weißt genau, wie gern er dich hat. Er sieht andere Mädchen nicht einmal an.«
    »Das kann ich ihm auch nur raten«, sagte Laurie, die durchaus ein wenig Neid aus Amys Worten heraushörte. Seitdem Laurie mit David ging, hatte sich auch Amy immer mit einem Footballspieler verabreden wollen. Manchmal störte es Laurie, dass zu ihrer Freundschaft immer eine Art Wettbewerb um Jungen, Noten, Beliebtheit gehörte, überhaupt um alles, was sich zu einem Wettbewerb eignete. Obgleich sie beste Freundinnen waren, hinderte dieser beständige Wettbewerb sie daran, einander wirklich nahe zu sein. Plötzlich wurde laut an die Tür geklopft, und jemand versuchte zu öffnen. Die beiden Mädchen fuhren zusammen. »Wer ist da?«, fragte Laurie.
    »Direktor Owens«, antwortete eine tiefe Stimme. »Warum ist diese Tür abgeschlossen?«
    Amys Augen wurden ganz groß vor Schreck. Sie ließ ihre Zigarette fallen und durchsuchte ihre Taschen nach einem Kaugummi oder einem Stück Pfefferminz.
    »Oh, das muss aus Versehen geschehen sein«, antwortete Laurie und ging zur Tür.
    »Sofort aufmachen!«
    Laurie warf der entsetzten Amy einen hilflosen Blick zu und öffnete die Tür.
    Draußen standen Carl Block, Reporter der »Ente«, und Alex Cooper, der die Musikberichte schrieb. Beide grinsten.
    »Ach, ihr!«, sagte Laurie verärgert. Amy sah aus, als wollte sie gleich ohnmächtig zu Boden sinken, als die beiden größten Witzbolde der Schule eintraten.
    Carl war ein großer, dürrer und hellblonder Junge. Der dunkelhaarige, stämmige Alex hatte über seinen Kopfhörer die Ohren voll Musik. »Geht hier etwas Verbotenes vor?«, fragte Carl und ließ die Augenbrauen auf und ab zucken. »Deinetwegen habe ich eine kostbare Zigarette verschwendet«, beklagte sich Amy.
    »Aber, aber ...«, sagte Alex und schüttelte den Kopf. »Wie geht’s mit der Zeitung voran?«, fragte Carl.
    Laurie war fast verzweifelt. »Das fragst du? Und dabei hat keiner von euch beiden bisher seine Arbeit abgeliefert!« »Oh ...« Alex schaute auf seine Uhr und zog sich zur Tür zurück. »Mir fällt gerade ein, dass ich das Flugzeug nach Argentinien nicht verpassen darf.«
    »Ich fahre dich zum Flughafen!«, versicherte Carl und ging ihm nach.
    Laurie schaute Amy an und schüttelte müde den Kopf. »Diese beiden!«, murmelte sie und ballte die Faust.

Irgendetwas störte Ben Ross. Er wusste nicht genau, was es war, aber die Fragen der Schüler nach dem Geschichtskurs hatten etwas damit zu tun. Warum hatte er den Mädchen und Jungen keine präzisen Antworten auf ihre Fragen geben können? War das
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