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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte
Autoren: Steve Berry
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sich bald auf CNN oder Fox News wiederfinden, wo sie ein paar kostbare Augenblicke lang zu Prominenten wurden. Sie sollten ihm eigentlich für diesen Anlass dankbar sein.
    Die Stimmen der beiden Special Agents wurden laut.
    Wyatt blickte aus dem Fenster, als Cadillac One mit aufheulendem Motor losfuhr.
    Die Sicherheitskräfte vor dem Cipriani sprangen auf und zeigten nach oben auf das Grand Hyatt.
    Sie zogen ihre Waffen.
    Sie zielten und schossen.
    Wyatt lächelte.
    Cotton Malone hatte offensichtlich genau das getan, was Wyatt von ihm erwartet hatte.
    Zu schade für Malone, dass es für ihn noch schlimmer kommen sollte.
    Malone hörte, wie Kugeln von den Glasscheiben links und rechts von ihm abprallten. Das wild gewordene Aluminiumpferd, das er zwischen den Beinen hatte, feuerte noch immer. Er zerrte den Mechanismus erneut zur Seite, aber ein internes Getriebe riss den Gewehrlauf wieder zu seinem Ziel herum.
    Malone sollte sich nach drinnen zurückziehen.
    Daniels befand sich in der Limousine, die gleich davonschießen würde. Laut zu rufen wäre sinnlos. Angesichts der Schüsse und des misstönenden Geheuls von New Yorks Straßenoper würde ihn niemand hören.
    Ein weiteres Fenster ging zu Bruch, und zwar an der gegenüberliegenden Ecke des Grand Hyatt, dreißig Meter von der Stelle entfernt, wo Malone kauerte.
    Wieder fuhr eine Aluminiumkiste in die Abendluft aus.
    Malone bemerkte sofort, dass der Lauf ein größeres Kaliber hatte als die Waffe, die er zu bändigen versuchte. Das dort war kein Gewehr, sondern ein Mörser oder Raketenwerfer.
    Die Special Agents und Polizisten, die auf ihn schossen, bemerkten die neue Apparatur und richteten ihre Aufmerksamkeit auf diese Bedrohung. Malone begriff sofort, dass derjenige, der den Angriff geplant hatte, damit gerechnet hatte, dass man Daniels in den Wagen zurückstoßen und mit ihm davonfahren würde. Malone hatte sich gefragt, ob ein ferngelenktes Schnellfeuergewehr überhaupt exakt zielen konnte, aber jetzt begriff er, dass es nicht darum gegangen war, den Präsidenten unbedingt zu treffen. Der Gedanke war vielmehr gewesen, das Opfer in ein Fahrzeug hineinzutreiben, das leichter aufs Korn zu nehmen war.
    Wie zum Beispiel ein übergroßer schwarzer Cadillac.
    Er wusste, dass die Staatskarosse des Präsidenten gepanzert war. Aber würde sie einem Raketenangriff aus weniger als hundert Meter Entfernung standhalten? Und mit was für ein em Gefechtskopf war der Flugkörper ausgerüstet?
    Special Agents und Polizisten rannten unten über den Bürgersteig, um einen besseren Schusswinkel auf die neue Bedrohung zu bekommen.
    Daniels Limousine näherte sich der Kreuzung East 42nd und Lexington Avenue.
    Der Raketenwerfer schwenkte herum.
    Malone musste handeln.
    Das Gewehr, auf dem er rittlings saß, verschoss noch immer alle fünf Sekunden eine Kugel. Die Geschosse prallten von den Gebäuden gegenüber und von der Straße unten ab. Er rückte auf dem Aluminiumgestell nach hinten, schlang den Arm um die Kiste und zerrte das Ganze nach links. Das Getriebe im Inneren geriet unter Spannung und gab schließlich nach, als er den Lauf in eine Parallele zur Hotelfront zwang.
    Jetzt zischten die Kugeln auf den Raketenwerfer zu.
    Er zielte und suchte nach der richtigen Flugbahn.
    Eine Kugel fand ihr Ziel und prallte vom Aluminium ab.
    Die Kiste, die er umklammert hielt, fühlte sich dünn an, das Aluminium war verformbar. Hoffentlich verhielt es sich mit ihrem Gegenstück genauso.
    Zwei weitere Hochgeschwindigkeitsgeschosse trafen auf das Aluminium.
    Eine dritte Kugel drang ein.
    Es gab eine Explosion blauer Funken.
    Flammen loderten auf, und die Rakete schoss aus dem Raketenwerfer.
    Wyatt aß die letzten Bissen seines Salats, als Cadillac One auf die Kreuzung zuschoss. Er hatte gehört, wie das zweite Fenster in Stücke ging. Die Männer unten rannten über den Bürgersteig und schossen jetzt nach oben. Aber die P 229 Sig Sauer – die Pistolen des Secret Service – würden wenig ausrichten, und die Maschinenpistolen, die dem Präsidenten normalerweise in Begleitfahrzeugen folgten, waren in Washington zurückgeblieben. Genau wie die Scharfschützen.
    Fehler über Fehler.
    Er hörte eine Explosion.
    Der Raketenabschuss.
    Er tupfte sich den Mund mit einer Serviette ab und warf einen Blick nach unten. Daniels Wagen ließ die Kreuzung hinter sich und bog in Richtung UN -Hauptquartier und East River ab. Er würde wahrscheinlich den Roosevelt Drive nehmen und entweder zu einem Krankenhaus
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