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Die Wall Street ist auch nur eine Straße

Die Wall Street ist auch nur eine Straße

Titel: Die Wall Street ist auch nur eine Straße
Autoren: Jim Rogers
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Bildungssystem ist heute eine Bedrohung der nationalen Sicherheit, wie es 2012 in einem Bericht hieß, der vom Council of Foreign Relations finanziert wurde. Es wurde zudem berichtet, dass 50 Prozent der aktuellen College-Absolventen weder ein Kreditkartenangebot noch die Hauptargumente des Editorials in einer Zeitung verstehen. Das Scheitern des Bildungswesens beschränkt sich nicht auf eine einzelne Generation. Zur Theorie eines freien öffentlichen Bildungswesens in demokratischen Gesellschaften gehört die Bewahrung einer intelligenten und informierten Wählerschaft. Unser System ist derart schlecht gemanagt worden, dass wir Wähler Leute in politische Ämter wählen, die nicht einmal eine Prüfung in Gemeinschaftskunde bestehen würden.
    Unser Steuersystem auf Bundesebene ist ein absoluter Albtraum. Wenn Sie einen Job in den USA haben, bezahlen Sie Einkommensteuer. Wenn Sie Ihr Geld zur Bank bringen, bezahlen Sie Steuern auf Ihre Zinseinnahmen. Wenn Sie eine Aktie kaufen, bezahlen Sie Steuern auf Dividenden und Kursgewinne. Auf dieses Geld haben Sie bereits Steuern bezahlt, als Sie es verdient hatten. Sie werden also drei Mal besteuert. Mit dem Sozialversicherungssystem schließen Sie einen impliziten Handel ab, dass Sie ein wenig Geld beiseitelegen und es zurückbekommen, wenn Sie aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Aber wenn Ihnen die Regierung das Geld zurückgibt, das Sie theoretisch angespart haben, müssen Sie Steuern darauf bezahlen. Sie bezahlen also Steuern, um Ihr eigenes Geld zurückzubekommen. Wenn Sie sterben, zahlen Sie sehr hohe Steuern. Dies ist Geld, das Sie angesammelt haben. Sie haben hart dafür gearbeitet und es gespart. Sie haben es schon versteuert, als Sie es verdienten – und dann besteuert es die Regierung noch weitere vier, fünf oder sechs Mal.
    Die erfolgreichen Länder dieser Welt erheben keine Steuern auf Ersparnisse und Investitionen. Sie ermutigen ihre Bürger, zu sparen und zu investieren. Sie besteuern den Konsum. In Amerika machen wir das Gegenteil davon: Wir fördern den Konsum. Alle Zinsen zu Konsumzwecken sind steuerlich absetzbar. Wir werden ermutigt zu konsumieren, statt zu sparen und zu investieren. Tatsächlich halten uns die Steuergesetze vom Sparen und Investieren ab. Eines der Grundprinzipien der Wirtschaftswissenschaften lautet, dass die Ersparnisse gleich hoch sein müssen wie die Investitionen. Das findet man wahrscheinlich schon im ersten Kapitel jedes Lehrbuchs über Volkswirtschaft. Wenn wir prosperieren wollen, müssen wir unsere Prioritäten umkehren.
    Das Steuersystem ist so kompliziert geworden, dass die Bürger heute, einer Schätzung der amerikanischen Steuerbehörden zufolge, jährlich 6,6 Milliarden Stunden damit verbringen, Steuerformulare auszufüllen. Die jährlichen Kosten für Einzelpersonen, Firmen und nicht gewinnorientierte Institutionen belaufen sich gemäß einiger zuverlässiger Schätzungen auf 300 bis 400 Milliarden Dollar. Eine Konsumsteuer würde alledem ein Ende setzen. Sie müssten nie wieder ein Steuerformular ausfüllen oder all die Anwälte und Steuerberater bezahlen, die durch die Absurdität des gegenwärtigen Systems reich geworden sind. Und es gäbe keinen Schwarzmarkt. Wenn ein Drogendealer einen Mercedes kauft, müsste er eine Konsumsteuer zahlen. Man würde die gesamte Schattenwirtschaft eliminieren.
    Das Steuersystem ändern, das Bildungssystem ändern, das Gesundheitswesen und das Unwesen der Schadenersatzklagen reformieren, unsere Soldaten zurückholen … wird das passieren? So wie sich die Welt entwickelt hat, werden die meisten Regierungen, auch die unsere, von Spezialinteressen dominiert und kontrolliert. Und zahlreiche Interessengruppen, zusammen mit ihren Lobbyisten, sind im derzeitigen System verwurzelt. So wie die Regierung heute funktioniert, kann es zu keiner der genannten Veränderungen kommen.
    In meinem Buch Investment Biker machte ich einen radikalen Vorschlag: Wir sollten alle unsere Kongressabgeordneten daran hindern, nach Washington zu gehen. Dank Jennifer Ryan, einer Frau aus Kalifornien, ist aus dieser Idee heute eine Basisinitiative namens Gov at Home geworden. Sie fordert, dass die Kongressmitglieder und die Senatoren in ihren eigenen Wahlbezirken oder in den Hauptstädten der einzelnen Bundesstaaten arbeiten sollten, um die Transparenz und Verantwortlichkeit der Regierung zu fördern.
    Als die Regierung 1789 geschaffen wurde, gab es keine Telefone, die Post war langsam und Videokonferenzen waren
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