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Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Titel: Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)
Autoren: Stella Brightley
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kostet der geile Feger heute?«
    »Ich glaube Sie verwechseln mich mit jemandem!« Emma stand auf.
    »Tu ich nicht!«
    Der Mann packte Emma und drückte sie auf den Stuhl zurück. Sein Gesicht war jetzt sehr nah. Sie roch den Alkohol. »So jemand wie dich, verwechselt man nicht! Die Larve erkenne ich überall. Auch wenn sie ein paar Jahre älter ist!« Er griff Emma zwischen die Beine: »Und die kleine Lady hab ich sowieso nie vergessen!«
    »Bitte lassen Sie mich los! Sofort!« In Emmas Stimme schwang Panik.
    »Neue Masche, was?« Immerhin, der Mann zog seine Hand zurück. »Treibst damit den Preis hoch?«
    Er zog aus seiner Tasche ein Bündel Geldscheine. »Okay!« Er knallte das Geld auf den Tisch. »Hundert? Zweihundert? Dreihundert? Fünfhundert? Tausend?«
    Emma wurde glühend rot.
    »Hören Sie sofort auf damit! Sie verwechseln mich! Ich bin keine Nutte!«
    »Und was ist das?«
    Der Mann zerriss mit einem einzigen Griff Emmas Bluse und packte ihre Brust. »Dieses Muttermal hab ich bisher nur auf einer einzigen Titte gesehen! Auf deiner, Miststück!« Er schlug so schnell zu, dass Emma sofort zu Boden ging.
    »Was ist denn hier los?«
    Molly stürzte entsetzt ins Zimmer: »Bist du verrückt geworden?« Sie packte den Mann am Kragen. »Was machst du da, Freddy?«
    Der Mann hob beschwichtigend die Hände.
    »Gar nichts! Ich hab nur einer Freundin `hallo´ gesagt, das ist alles!«
    »Kennst du ihn?« Molly half Emma, die immer noch am Boden lag, aufzustehen.
    »Nein!« Emma schluchzte. »Ich habe diesen Mann noch nie gesehen und er ist einfach auf mich losgegangen! Er hat mich geschlagen!«
    »Soll ich die Polizei rufen?«
    »He! He! He! Jetzt mal halblang!« Der Mann hob beschwichtigend die Hände. »Von wegen nicht kennen! Sie heißt Jana und ist vor fünf Jahren hier aufgetaucht. Hat eine Zeitlang alle verrückt gemacht. Ja, mich auch! Und dann war sie plötzlich wieder verschwunden! Hat sich aus dem Staub gemacht und ne Menge gebrochener Herzen hinterlassen. Und jetzt komme ich hier rein, und das Miststück tut so, als ob es mich nicht kennt!«
    »Ist das wahr, was er da sagt?« Molly sah Emma streng ins Gesicht.
    »Nein!«
    »Du bist nicht Jana?«
    »Nein!« Sie schrie jetzt fast. »Ich bin Emma! Und ich kenne keine Jana!« Sie packte ihre Tasche und floh aus dem Lokal.
    »Emma!« Molly eilte ihr nach.
    Das Taxi kam um die Ecke, und bevor Molly noch ein Wort sagen konnte, war Emma in den Wagen gesprungen und auf und davon.

7

    As Emma vor der Villa ihrer Mutter ankam, war sie immer noch völlig benommen. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und wollte nur noch eins. Ins Haus, in ein sicheres Umfeld. In die Wanne! Ja, das war´s! Sie würde ein heißes Bad nehmen und dann schlafen. Sie sehnte sich nach Schlaf und Vergessen.
    »Macht zehn Pfund!«
    »Oh ja!« Hastig fingerte sie das Geld aus der Tasche und reichte es dem Fahrer. Dann rannte sie zum Haus. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, umfing sie die Stille wie ein Ungeheuer.
    Sie rannte ins Bad und drehte den Hahn auf. Das Geräusch des fließenden Wassers beruhigte sie. Ihr Blick fiel in den Spiegel und sie prallte erschrocken zurück. Der Mann hatte sie ins Gesicht geschlagen und ihre linke Wange war geschwollen, ihr Teint war aschgrau und ihre Augen blutunterlaufen. Angewidert riss sie sich die zerrissene Bluse vom Leib.
    Das herzförmige Muttermal auf ihrer linken Brust sprang ihr auf ihrer hellen Haut entgegen. Sie betrachtete es. Es gab nur einen Menschen, der genau so ein Mal hatte. Tatjana. Wie oft hatten sie beide als kleine Mädchen vor dem Spiegel gestanden und die Male verglichen. Sie glichen sich wirklich wie ein Ei dem anderen. Für sie als Kinder war es faszinierend. Und heute begegnete ihr ein Mann, der behauptete, dieses Mal bei einer Nutte gesehen zu haben. Einer Nutte namens Jana. Und Emma kannte nur einen Menschen, der so hieß. Jana war der Kosename von Tatjana.

    Als sie das heiße Wasser umfing, entspannte sie sich endlich. Sie glitt unter die Oberfläche und hielt den Atem an. Endlich Stillstand. Und ob Tatjana oder Jana, es spielte keine Rolle. Sie wollte nicht mehr darüber nachdenken. Es handelte sich mit Sicherheit um eine Verwechslung. Morgen! Morgen würde sie sich Zeit dafür nehmen und dieses Rätsel lösen. Falls es überhaupt zu lösen war. Morgen war auch noch ein Tag.

    Das Telefon klingelte, der Anrufbeantworter sprang an.
    »Hallo Emma, hier ist«, er lallte, »hier ist Alex!«
    Seine Worte klangen
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