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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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Chiffrierscheibe . Um Collins’ Dokument zu entschlüsseln.«
    »Ist ja gut.« Sie legte Mina die kalte Hand auf die Wange. »So beruhige dich doch, Liebling. Es besteht kein Grund zur Sorge. Ich wusste doch die ganze Zeit, dass du ein kluges Mädchen bist und zwischen den Zeilen meines Briefes lesen würdest. Und das hast du ja auch. Mir war ferner klar« – ihr Blick glitt zur Tür, und als Mina sich umdrehte, sah sie, dass Phin sie ausdruckslos beobachtete –, »dass du alles mit Bravour lösen würdest. Du landest doch immer auf den Füßen, Schätzchen. Aber jetzt hilf mir bitte auf die Sprünge. Wer ist dieser Gentleman? Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich ihm irgendwo schon einmal begegnet bin – auch wenn ich mir nicht sicher bin, wann und wo.«
    Phin räusperte sich, um etwas zu sagen, aber Mina spürte, wie eine Woge schlechter Laune in ihr aufwallte. Sie hatte nicht den Wunsch, ihrer Mutter irgendetwas zu erklären. »Das ist mein Liebhaber«, sagte sie. »Es war ein Skandal sondergleichen, das kann ich dir sagen. Ich habe ihn verführt.«
    »Ich bin ihr Verlobter«, erklärte Phin und erntete dafür einen finsteren Blick von Mina. Als Mina ansetzte, um zu protestieren, fiel er ihr ins Wort und stellte sich vor. »Phineas Granville, Earl of Ashmore. Wie geht es Ihnen, Mrs Collins?«
    Harriet Collins blickte verdutzt drein. »Ashmore«, murmelte sie, ehe sie mit den Achseln zuckte und ihn mit einem Lächeln bedachte, das, als sie zu Mina sah, selbstgefällige und leicht verdrießliche Züge annahm. »Ja«, sagte sie, »wie ich bereits erwähnte, landest du stets auf den Füßen.«
    »Er lügt«, sagte Mina. »Er hat mich nicht gefragt, ob ich seine Frau werden will.«
    »Noch nicht«, antwortete Phin.
    »Es ist immer entzückend, einen Mann kennenzulernen, der bereit ist, dir einen Schubs zu geben, wenn du mal wieder die Zögerliche mimst«, sagte Harriet Collins gelassen. Ihr Blick glitt an Phin vorbei, und zu Minas Entsetzen lächelte sie Ridland an. Und noch schlimmer: Er erwiderte das Lächeln.
    »Das erinnert mich an etwas«, sagte Mina scharf. »Ich bin vorhin Robbie Thompson über den Weg gelaufen. Wenn mich nicht alles täuscht, ist er Witwer. Er lässt dir liebe Grüße ausrichten.«
    Röte überzog die Wangen ihrer Mutter. »Wie … interessant.«
    Mit einem entschuldigenden Blick zu Phin schloss Mina die Tür, sodass Ridland, dem gerade etwas zu dämmern schien, draußen blieb.
    »Da kann einem speiübel werden«, sagte Mina zu Phin.
    Die beiden lagen in seinem Bett. Jetzt, da die Gefahr gebannt war, hatte ihre Mutter sich wieder der Etikette besonnen und darauf bestanden, dass sie und Mina in einem Hotel logierten. Mina hatte gewartet, bis ihre Mutter eingeschlafen war, ehe sie sich davongeschlichen hatte.
    Insgeheim hoffte sie jedoch, dass ihre Mutter vor ihrer Rückkehr wach wurde. Der Hauch eines Skandals konnte nicht schaden, um ihren gesunden Menschenverstand wieder auf den Plan zu rufen. Verzückt wie ein Schulmädchen schwelgte sie zurzeit in allergrößter Glückseligkeit, weil gleich zwei Männer um ihre Hand konkurrierten.
    »Speiübel«, gab Phin ihr recht, wenn auch eine Spur zu sanft, wie Mina fand.
    »Ich meine es ernst! Allein die Vorstellung, dass sie in dem Haus, in dem ich meiner Freiheit beraubt war, hemmungslos geflirtet hat. Ausgerechnet an dem Ort, an dem ich fast krank vor Sorge um sie war. Hast du gesehen, wie sie sich bei Ridland für die Kleider bedankt hat, die er ihr zur Verfügung gestellt hat? Als könnten hundert Worth-Kleider wettmachen, dass ihr eigen Fleisch und Blut als Köder für einen Verräter hergehalten hat. Wie immer, wenn es um Männer geht, setzt ihr Verstand aus.«
    Mit einem Lachen setzte Phin sich auf. Einen Moment lang ließ der Anblick seines muskulösen Oberkörpers Mina ihren Verdruss vergessen. Gedankenverloren strich sie mit der Fingerspitze über seine Brust, gegen die sie sich vor nicht einmal zwanzig Minuten noch so leidenschaftlich gedrängt hatte. »Vielleicht liegt es daran, dass sie sich nie Sorgen um dich gemacht hat«, gab Phin zu bedenken.
    Mina ließ die Hand sinken. »Davon rede ich doch die ganze Zeit.«
    »Weil sie wusste, dass es keinen Grund dafür gab«, sagte er. »Du hast sie doch gehört. Wenn jemand weiß, zu was ihre Tochter fähig ist, dann sie.« Als Mina protestieren wollte, fügte er grinsend hinzu: »Ich möchte keinen Streit vom Zaun brechen, Mina. Nichts liegt mir ferner, als Ridland in meine Familie

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