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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor
Autoren: L. E. Modesitt
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Ihr noch«, sagt Cheryk. »Und Ihr müsst all die Berichte schreiben.«
    »Ser …«, setzt Gyraet an. »Das … habe ich nicht …«
    »Ich weiß, was Ihr meint.« Lorn sieht Gyraet an. »Ich bin sicher, dass Ihr zurechtkommen werdet und dass es so am besten ist. Und nun solltet Ihr beide und Rhalyt Euch auf den Aufbruch morgen früh vorbereiten. Inzwischen werde ich so viele Feuerlanzen für Euch besorgen, wie ich nur kann. Ich habe auch eine Anforderung für Ersatzlanzenkämpfer aufgesetzt, die der Kommandant bereits unterschrieben hat. Ich denke, die Angriffe werden erst im Spätsommer wieder verstärkt auftreten. Und dann werden es nur kleine Angriffe auf einsame Dörfer sein. Ihr werdet also auf die Einkompanienpatrouillen zurückgreifen müssen.« Lorn grinst. »Ich sage das nicht, um den Kommandanten zufrieden zu stellen. Wenn nichts geschieht, werdet Ihr in ein oder zwei Jahren – von jetzt an gerechnet – wieder Patrouillen mit mehr Männern reiten müssen, aber ich glaube nicht, dass die Barbaren zum jetzigen Zeitpunkt genug Reiter für größere Angriffe haben.«
    »Darauf wette ich«, meint Esfayl.
    »Ihr werdet Euch abwechseln müssen mit der Führung der Zweiten und der Fünften Kompanie«, sagt Lorn, »bis die Ersatzoffiziere kommen.«
    »Wir haben schon Schlimmeres durchgemacht und eine Zeit lang wird es auch keine Angriffe geben«, meint Cheryk. »Seid Ihr sicher, dass hier alles soweit geregelt ist?«
    »Soweit diese Angelegenheit geregelt werden kann, ja.« Lorn zuckt mit den Schultern. »Ich möchte nur nicht, dass jemand darunter leiden muss – ganz gleich, ob gemeines Volk oder Lanzenkämpfer. Wenn jeder seinen ordnungsgemäßen Befehl erhält, wird es keine Probleme geben.«
    »Ja, Ser.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass Ihr alle Eure Befehle bis zum Abend bekommt.«
    Als Lorn sich umdreht und über den Hof zurückgeht, hört er die leisen Stimmen hinter sich.
    »… sieht nicht gut aus …«
    »… hat immer für seine Männer gesorgt …«
    »… engelsfeuerwenige Offiziere wie ihn …«
    Lorn ist gerade in sein Arbeitszimmer zurückgekehrt und hat sich an den Schreibtisch gesetzt, als es an die Tür klopft und ein Truppenführer – Gryal – den Kopf zur Tür hereinsteckt.
    »Ser?«
    »Komm herein.«
    Gryal tritt ein und übergibt Lorn eine Schriftrolle, eine mit einem blauen Siegel und einem ebensolchen Band darum. »Das kam mit den Kurieren für Euch an. Ich dachte, ich bringe es Euch persönlich.«
    »Danke. Ich nehme an, das ist Post von meiner Gemahlin. Ihre anderen Schriftrollen haben Inividra nie erreicht.«
    »Das hat man gemunkelt …«
    »Waren noch andere Schriftrollen dabei?«
    »Nein, Ser. Ihr würdet sie als Erster bekommen.« Gryal grinst. »So wie es sein sollte.«
    »Danke.«
    »Ser!« Der Truppenführer verbeugt sich und geht rückwärts hinaus.
    Lorn hebt die Schriftrolle hoch und öffnet das Siegel, bevor er zu lesen beginnt.
     
    Liebster Lanzenkämpfer,
    gerade habe ich die erste Schriftrolle seit Jahreszeiten von dir erhalten, aber ich wusste immer, dass du an uns denkst, und jetzt weiß ich auch, warum keine Briefe kamen.
    Jerial sagt, dass sie nicht überrascht ist über deinen früheren Klassenkameraden, auch wundert es mich nicht, was du in Jera entdeckt hast oder dass du dich jetzt in Assyadt wieder findest. Mit meinen bescheidenen Möglichkeiten habe ich die Informationen weitergegeben, die du mir übermittelt hast, und habe – wenn auch nur kurz – mit Vyanat’mer gesprochen. Er wusste bereits davon, denn er hatte deinen offiziellen Bericht gelesen. Er hat es sehr begrüßt, dass du es für richtig erachtest hast, ihn zu informieren, sodass er nicht Überrascht war, als er zum Kaiser zitiert wurde.
    Ich weiß nicht, was deine Taten und Berichte bewirken werden. Es herrscht großer Aufruhr in deiner Familie, musst du wissen …
     
    Lorn schluckt. Seine Familie? Seine Eltern? Myryan? Jerial kann es nicht sein. Später, wenn er wirklich allein ist, wird er mit dem Chaos-Glas suchen müssen.
     
    … und wegen des Todes der Hand des Kaisers. Niemand wusste, wer die Hand war, aber die Nachricht von seinem Tod ist trotzdem aus dem Palast gedrungen. Der Kaiser kränkelt seit einiger Zeit. Niemand weiß genau Bescheid, und so wird es auch noch einige Tage gehen, und du wirst wahrscheinlich noch länger brauchen, um etwas herauszufinden.
    Was auch immer geschehen mag, ich liebe dich und weiß, dass du mithilfe deiner Bestimmung und deiner Talente dein Bestes
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