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Die Wälder am Fluss - Lansdale, J: Wälder am Fluss - The Bottoms

Die Wälder am Fluss - Lansdale, J: Wälder am Fluss - The Bottoms

Titel: Die Wälder am Fluss - Lansdale, J: Wälder am Fluss - The Bottoms
Autoren: Joe R. Lansdale
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nächsten Morgen fand Mama seine Leiche, nicht weit von Grandmas Grab.
    Unser altes Grundstück hatte Daddy verkauft. Er schaffte all die Feldarbeit nicht mehr, und er wollte näher an seinem Friseurladen leben. Moses Grab verschwand zwischen Bäumen und Sträuchern, und mittlerweile befinden sich dort ein Parkplatz und eine Sparkasse. Es ist, als habe es Mose nie gegeben.
    Daddy hängte seine Arbeit als Constable an den Nagel; er war sowieso nie besonders gut darin gewesen. Er arbeitete jetzt ausschließlich als Friseur, die Zeiten wurden allmählich besser, und es ging ihm gut, bis er an Krebs erkrankte. Als die Krankheit kam, ging es zum Glück recht schnell. Er wurde zweiundsechzig Jahre alt. Mama, als habe Daddy sie gerufen, folgte ihm bald.
    Tom wurde 1969 von einem betrunkenen Autofahrer getötet. Sie war eine schöne Frau geworden, schön wie unsere Mutter, und arbeitete als Kindergärtnerin. Ihr Mann war ein Idiot. Er machte sich davon, als sie schwanger wurde, und ließ nur selten von sich hören.
    Tom war gerade auf dem Weg nach Houston, um dort einen Doktor aufzusuchen, von dem sie hoffte, dass er meinen missratenen Neffen von seiner Drogensucht befreien könnte; und da passierte es. Es war ein frontaler Zusammenstoß. Tom war sofort tot.
    Mein Neffe, Jakob hieß er, wie mein Vater, trug nur eine leichte Kopfverletzung davon, erholte sich schnell und verbrachte seine Zeit damit, diverse Frauen zu schwängern und mit seinen Drogen- und Alkoholproblemen die Leben zahlreicher Menschen zu vergiften; sein eigenes Leben beendete er – gnädigerweise, möchte man fast sagen – mit einer Überdosis im Jahr 1975.
    Dr. Tinn und seine Frau zogen irgendwann in den Sechzigern nach Houston. Wir hatten keine besondere Beziehung zueinander, ich habe sie nie wieder gesehen oder von ihnen gehört.
    Pappy Treesomes Sohn Root wurde 1939 vom Klan kastriert und bei lebendigem Leib verbrannt. Als Pappy gestorben und Camilla einen Schlaganfall erlitten hatte, der sie zur Invalidin machte, war Root oft allein; und es stellte sich heraus, dass er doch nicht so harmlos war, wie wir immer gedacht hatten. Er vergewaltigte ein halbes Dutzend farbige Mädchen, und nichts wurde unternommen, weil sowohl Weiße als auch Schwarze fanden, die Mädchen hätten es herausgefordert. Ich bin mir nicht so sicher, dass sie es herausgefordert haben – außer dass sie weiblich waren und Root männlich war und seine Bedürfnisse befriedigen wollte.
    Schließlich machte Root – in den Augen der Weißen – einen größeren Fehler. Ich weiß nicht, wo es passierte, und kenne die näheren Umstände nicht, aber eines Tages entblößte er sich vor einer weißen Frau, und das war sein Todesurteil. Daddy hatte einmal gesagt, er nähme an, Root sei geistig so weit entwickelt wie ein Fünfjähriger.
    Der alte Nation soff sein Leben lang und machte permanent Ärger. Ihm hat das allerdings nichts anhaben können. Er war achtzig oder älter, als er im Schlaf starb.
    Seine Frau war ihm vor langer Zeit weggelaufen, und es hatte keine neue gegeben. Und was seine beiden Söhne betrifft: Ich weiß nicht genau, was aus ihnen geworden ist. Sie sind weggezogen. Ich habe gehört, einer der beiden soll beim Fischen verunglückt sein, aber ich weiß nicht, ob das stimmt, und wenn ja, habe ich keine Ahnung, welchen der beiden es erwischt hat.
    Ich kann mich nicht erinnern, was aus Dr. Stephenson wurde; eines Tages war er einfach nicht mehr da, und stattdessen führte jetzt Dr. Taylor die Praxis. Als ich zweiundzwanzig war, wurde ich Marshal von Marvel Creek – der erste. Davor hatte es lediglich einen Constable für den Bezirk gegeben, aber Marvel Creek – obwohl es nie eine große Stadt wurde – war gewachsen, und man fand, man brauche einen eigenen Marshal.
    Als der Zweite Weltkrieg begann, meldete ich mich freiwillig, aber man nahm mich nicht. Jahre zuvor war Sally Redback von einer Hornisse gestochen worden, während ich mit ihr pflügte, sie hatte in Panik ausgetreten, mich mit dem Huf an der Wange erwischt und mein rechtes Auge verletzt. Es blieb nur eine kleine Narbe zurück, aber meine Sehkraft war beeinträchtigt. Man nahm an, dass ich daher nicht treffsicher schießen könne. Ich versuchte zu erklären, dass ich auch mit der linken Hand schießen könne, aber zu diesem Zeitpunkt herrschte kein Mangel an Soldaten, und so blieb ich zu Hause.
    Im Zuge meiner Tätigkeit als Marshal lernte ich eine wunderschöne junge Frau kennen. Sie hieß – kein Scherz
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