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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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mit Damian gleich alles noch mal so viel Spaß machen würde.
    Am sechsten Tag seines Aufenthaltes zog er sich mittags schon auf sein Zimmer zurück, checkte seine Ausrüstung, ging die Lagepläne noch einmal durch, die Leonard ihm mitgegeben hatte, und legte sich dann hin, um für seine Aufgabe in der Nacht fit zu sein.
    Als er wieder aufstand, sp ürte er die übliche Aufregung vor einem Einbruch in sich rumoren, und Morten grinste v or sich hin. Beruhigend, dass sich manche Sachen nie änderten, selbst wenn man dämonische Hilfe hatte. Die Anspannung in ihm schärfte seine Sinne, machte ihn aufmerksamer und beschleunigte seine Reaktionen, das wusste er aus Erfahrung.
    Morten zog sich ein weißes Hemd und einen schwarzen Anzug über seinen Catsuit, verstaute sämtliche Ausrüstung samt Rucksack in einem geräumigen Aktenkoffer, und verließ sein Hotelzimmer. Für den Portier an der Rezeption würde er wie ein Geschäftsmann auf dem Weg zu einer Besprechung wirken und nicht wie ein Einbrecher, der dabei war, in ein Luxuspenthouse einzusteigen.
    In der Nähe des Gebäudes besorgte er sich einen riesigen Blumenstrauß und hoffte, dass er mit seinen rudimentären Spanischkenntnissen einem eventuellen Sicherheitsbeauftragten am Lieferanteneingang klar machen konnte, dass er die Blumen Senorita Martinez persönlich überbringen musste, die, wie er recherchiert hatte, nur drei Stockwerke unter dem Loft wohnte, in das er wollte. Kurz vor der unscheinbaren Tür, in einer dunklen Gasse, tauschte er seinen Anzug gegen eine kurze Hose, ein labberiges Shirt und eine Schirmmütze, wie hier viele Botenjungen trugen. Die überstehenden Hosenbeine und Ärmel seines engen Anzugs krempelte er einfach nach oben, bis sie unter dem Blumenjungen-Outfit nicht mehr zu sehen waren. Dazu passte nun auch der Rucksack, den er sich umhängte und in dem sich inzwischen die Werkzeuge und der Fallschirm befanden. Seinen Aktenkoffer deponierte er zwischen den riesigen Mülltonnen, die neben dem Hintereingang standen. So gerüstet marschierte er entschlossen auf den Nebeneingang zu und drückte die Tür auf. Wie erwartet kam ihm ein Wachmann entgegen, doch Morten machte ihm in der hier üblichen Lautstärke und mit dem ebenfalls allgegenwärtigen Gestikulieren klar, wer er war und wohin er wollte. Anscheinend war er dem Wachmann lästig und störte ihn beim Fernsehen oder was auch immer – nach überraschend kurzer Zeit durfte er in das Innere des Hauses. Der Mann in der blauen Uniform verzog sich ohne weiteres Wort wieder in den kleinen Glaskasten, in dem er anscheinend s einen Dienst abzuleisten hatte, und Morten trabte geschäftig, aber nicht übertrieben eilig auf den Fahrstuhl zu.
     
    – —
    Auch w enn Seere es unheimlich genoss, ausnahmsweise einmal zu Hause zu sein, einfach zu relaxen und tun und lassen zu können, was er wollte, achtete er zu jeder Zeit auf das, was Mortens Siegel ihm übermittelte. Zu seiner Erleichterung schien bei Morten jedoch alles in Ordnung zu sein. Seere wusste lediglich, dass sein Schatz in Südamerika weilte, um dort ein unglaublich wertvolles Schmuckstück zu besorgen. Er hatte keine Ahnung davon, wo genau sich Morten herumtrieb oder auf was exakt er es abgesehen hatte, und konnte von seiner Position aus rein gar nichts unternehmen, um unauffällig an irgendwelche Informationen diesbezüglich zu kommen. Das Einzige, was er tat, war, eine Wächterin, die in Südamerika ihr Unwesen trieb, zu bitten, das eine oder andere Auge auf Morten zu werfen.
    Decarabia ließ ihm jeden Tag über ihre Dämonenfliege eine Nachricht zukommen. Heute schrieb sie, dass Morten sich sehr früh in seine Hotelanlage verzogen hatte. Diese Nachricht ließ ihn unruhig werden, denn in Südamerika war es gerade Mittag. Wollte Morten etwa abends auf Piste? Oder ging er heute seinem Diebeszug nach?
    Seere kaute an seiner Unterlippe und spürte, wie seine Nervosität weiter anstieg. Er schickte das dämonische kleine Tier zurück in die andere Dimension und seufzte.
Er war nun schon sechs Tage in der Unterwelt. Eigentlich könnte er langsam zurückkehren. Allerdings würde Leonard es ihm übel nehmen, wenn er in die Menschenwelt kam, ohne vollständig re generiert zu sein.
    Also versuchte er, sich zu entspannen und an andere Dinge zu denken.
    Was allerdings leichter gesagt war als getan. Mit jeder Stunde, die verging, ohne dass er Genaueres über Morten wusste, wurde Seere unruhiger, und er ahnte, dass die letzten Stunden daheim
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