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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker
Autoren: Jason Dark
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auch die andere Hand hob und die Spitzen der Finger auf die Kehle der Geisel zuwanderten, gab es für mich kein Halten mehr. Ich nickte ihr zu. Hoffte, daß sie verstanden hatte, dann ging ich langsam auf die Haustür zu.
    Gut, ich war bewaffnet. Das Kreuz und auch die Beretta halfen mir in diesem Fall nichts. Ich konnte nur auf meine Fäuste setzen und vielleicht auf die Überzeugungskraft der Worte, die sie vielleicht verstand.
    Der Weg zur Tür fiel mir alles andere als leicht. Ich hatte auch das zuckende Grinsen in der Fratze gesehen. Die Göttin war sehr froh, daß ich kam.
    Vor der Tür zögerte ich einen Moment. Meine Hand hatte ich schon auf die Klinke gelegt. Der Schweiß war mir aus den Poren gebrochen. Ich zitterte. Es war wie ein Gang zur Hinrichtungsstätte, jeder Mensch lebt gern, auch ich war da keine Ausnahme, doch ich hatte schon oft vor ähnlichen Entscheidungen gestanden und war so manches Mal den unbequemen Weg gegangen.
    Dann zog ich die Tür auf.
    Dunkelheit…
    Nur der Lichtschein aus den Fenstern verteilte sich nahe der Außenmauer. Er hatte einige Schatten vertrieben, aber die meisten waren geblieben und wurden auch genutzt.
    Als ich vor der Tür stand und sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, da sah ich das ganze Ausmaß des Schreckens. Die Bestie war gewaltig, mehr als doppelt so groß wie ein Mensch. Vom Rücken her wuchsen die Flügel in zwei Halbbögen hoch. Durch dies Anomalie wirkte sie noch schrecklicher und auch gewalttätiger. Sie war das perfekte Monstrum.
    Ich atmete durch den offenen Mund. Den Blick konnte ich auch nicht von Purdy lösen, die noch immer im Griff der Göttin hing. Ich hörte sie atmen. Die Luft zischte durch den geöffneten Mund wie Dampf aus einem lecken Rohr.
    Der Kopf bewegte sich. Die kalten Augen richteten sich wieder auf mich. Auch der Mund blieb weiterhin offen. Das Wesen stand geduckt. Es hatte den Oberkörper nach vorn geschoben. Das lange Haar hing dabei bis über die Brüste hinweg, die ebenfalls unnormal groß waren.
    Was wollte sie?
    Ich wunderte mich, daß sie noch nicht zugeschnappt hatte, um mich zu töten, und den Grund erfuhr ich wenig später. Nicht durch sie, sondern von Purdy Prentiss.
    Zunächst glaubte ich an einen Irrtum, als ich ihre schwache Stimme hörte. »John Sinclair, sie will nicht nur Sie. Holen Sie die beiden anderen her. Sie will alle.«
    »Und dann?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Doch!«
    »Töten!« schrie sie mir entgegen. »Sie will uns alle vernichten. Sie will nicht mehr, daß wir leben, und sie haßt auch euch. Sag ihnen Bescheid, sonst bin ich verloren.«
    Ich zögerte. »Wo will sie uns denn töten? Hier? Oder vielleicht in Atlantis?«
    »Das weiß ich nicht!«
    »Ich sage den anderen nicht Bescheid!«
    Die Göttin hatte mich nicht verstanden, und so mußte Purdy ihr die Worte übersetzen.
    Sie hatte ihr erstes Leben noch nicht völlig vergessen. Ich wunderte mich schon, daß sie in einer kehligen Sprache redete, die sie auch damals benutzt hatte.
    Die Göttin hörte zu. Sie schielte zur Seite, um uns beide unter Kontrolle zu halten. Dann aber sah ich, wie sich in ihrem Gesicht etwas veränderte. Ich wußte nicht, ob es der Schreck war, der sich dort abmalte. Oder die Überraschung wegen meiner Ablehnung. Jedenfalls mußte hinter mir etwas passiert sein. Es war auch Purdy aufgefallen, denn sie sah ebenfalls an mir vorbei.
    Noch bevor ich mich umdrehen konnte, hörte ich eine beruhigende Stimme. »Keine Sorge, John, du schaffst es…«
    Gesprochen hatte Myxin!
    ***
    Er war also zurückgekommen!
    Plötzlich tobte eine Flamme in mir. Eine wilde Hoffnung raste durch meinen Körper, und jetzt sah ich die Dinge wieder in anderem Licht, obwohl sich noch nichts verändert hatte.
    »Dreh dich um, John, aber langsam.«
    Ich befolgte Myxins Rat.
    Schon bei der ersten Bewegung spürte ich die nochmalige Veränderung. Etwas schwebte auf mich zu, und ich sah, daß der kleine Magier nicht nur lächelte, sondern eine Waffe in der Hand hielt, die er mir jetzt überreichte.
    Es war ein Schwert!
    Aber nicht irgendeines. Auch nicht das Schwert des Salomo, sondern die Waffe mit der goldenen Klinge, die Kara, der Schönen aus dem Totenreich, gehörte.
    Eine ultimative und zugleich besondere Waffe. Nicht jeder konnte sie halten und führen. Sie durfte nur in den Händen eines Gerechten liegen, andere Menschen bekamen sie nicht einmal vom Boden hoch. Dagegen sträubte sie sich.
    Ob die Klinge von sich aus schimmerte oder weil sie
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