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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker
Autoren: Jason Dark
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und Eric ihre Feinde erledigt.
    Beide drängten die Angreifer jetzt zurück. Sie standen nebeneinander auf der Treppe, deren Stufen breit genug waren, um ihnen den Platz zu lassen.
    Sie kämpften wie zwei Automaten. Es war ihnen auch keine Erschöpfung anzusehen, denn es hatte kein Vampir geschafft, seine Zähne in ihr Fleisch zu schlagen.
    Wenn alles so weiterging, würde der Kampf der beiden oben im Haus fortgesetzt werden. Nur ein Vampir hatte es geschafft, sich an den Männern vorbeizumogeln. Er hatte sich beim Flug gekippt und huschte dicht an der Wand entlang. Ich sah das Funkeln der Augen, und sicherlich hatte er auch mich gesehen.
    Aber Suko schwang zurück. Als er zuschlug, sah es aus, als lösten sich drei Schlangen aus seiner Hand.
    Die Peitsche traf.
    Die schwarze Fledermaus erwischte es an der rechten Schwinge. Nein, ich hörte sie nicht schreien, sah aber, wie das Maul sich noch weiter öffnete, dann war es aus mit der Herrlichkeit, denn mit dem verletzten Flügel schaffte sie es nicht mehr, sich in die Höhe zu schwingen und der Decke entgegenzuflattern.
    Auf halber Strecke brach der Flügel. Die Bestie fiel auf die Treppe und rutschte über die Kanten hinweg nach unten, wobei sie sich auflöste und eine Spur aus Asche hinterließ.
    Suko winkte mir zu, daß alles in Ordnung war. Eric La Salle hatte mittlerweile die erste Etage erreicht. Ich konnte mir vorstellen, daß seine Gegner vom Speicher her nach unten flatterten. Er mußte das Tor in die Vergangenheit sein.
    Es juckte mir in den Beinen, ebenfalls hoch zu laufen und einzugreifen, aber etwas hielt mich zurück. In den vergangenen Sekunden war dieses Gefühl stärker geworden. Es konnte durchaus um das Monstrum gehen. Die Anwesenheit der Göttin war möglicherweise körperlich spürbar.
    War sie da?
    Ich dachte auch an den kleinen Magier, der so plötzlich wieder verschwunden war.
    Dann brach eine Fensterscheibe.
    Ich fuhr herum.
    Plötzlich war das Loch da. Das alte Glas lag jetzt innen, und die Scherben sahen aus wie Eis.
    Draußen war es mittlerweile dunkel geworden, doch nicht so dunkel, als daß ich nichts hätte erkennen können.
    Eine Klaue hatte die Scheibe zerschlagen. Sie sah ich noch, denn sie hielt sich am Rand der Fensterbank fest. Die langen Nägel bewegten sich zuckend. Ebenso wie das schreckliche Gesicht, das sich von draußen her senkte, um durch das Fenster schauen zu können.
    Es war die Fratze der uralten Göttin!
    ***
    Mir stockte der Atem. Ich war nicht einmal großartig überrascht, denn ich hatte mit ihr gerechnet. Nicht, daß ich mir ihr Erscheinen gewünscht hätte, aber sie mußte etwas tun. Sie war die Perversion eines weiblichen Gottes mit all ihrer Scheußlichkeit, die sich die Phantasien der Menschen ausgedacht hatten.
    Sprechen konnte sie nicht. Zumindest nicht in meiner Sprache. Aber sie machte sich durch Gesten verständlieh, denn sie löste ihre Kralle von der Innenseite der Fensterbank und winkte mir zu.
    Ich bewegte mich nicht, obwohl ich das Zeichen verstand. Statt dessen konzentrierte ich mich auf das Gesicht mit den bösen, kalten Augen.
    Ihr Mund zuckte. Von den spitzen Zähnen tropfte Speichel oder Schleim. Schon damals hatten die Menschen sich Vampire vorgestellt, sie auch gesehen und als etwas Böses eingestuft. Deshalb war dieser Ausdruck der Göttin auch mitgegeben worden.
    Mit geweihten Silberkugeln war sie nicht zu besiegen. Soviel ich sah, war sie nicht einmal geschwächt. Die Klaue tauchte noch nicht auf, und sie selbst zog sich auch zurück. Ich glaubte nicht daran, daß es nur ein kurzer Besuch gewesen war. Diese Kreatur hatte noch etwas anderes vor.
    In der Dunkelheit bewegte sie sich. Es war mir nicht möglich, genau zu sehen, was sie machte, da sie dem aus dem Fenster fallenden Lichtschein entwischt war.
    Dann erschien sie wieder.
    Und diesmal wußte ich, was sie vorhatte. Wie eine Katze hielt sie Purdy Prentiss fest. Die Klaue hatte sich in den Nacken der Frau geklammert und dort den Stoff und die Haut zusammengezogen. Wahrscheinlich schwebte Purdy sogar über dem Boden. Sie war nicht tot, wie ich im ersten Moment befürchtete, auch wenn sie so starr wirkte und nichts sagen konnte. In ihren hellen Haaren sah ich das Blut. Es hatte sich auch auf dem Gesicht verteilt.
    Mir war klar, daß die Bestie mich locken wollte. Weg aus dem Haus, hinaus nach draußen, wo sie die entsprechende Bewegungsfreiheit besaß. Um die Kampfgeräusche aus der oberen Etage kümmerte ich mich nicht. Als die Göttin
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