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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker
Autoren: Jason Dark
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es mir gleich sagen.«
    »Daß sie mich wieder holen wollen. Sie kommen. Sie verlassen ihre verdammte Zeit, um in meiner Gegenwart zuzuschlagen. So und nicht anders sieht es aus.«
    »Denken Sie auch an die Göttin?«
    Er nickte. »Ja, ich denke auch an sie. Aber ich komme mit ihr nicht zurecht. Ich habe sie damals nicht gesehen. Ich weiß nicht, woher sie kam.«
    »Sie ist so geschaffen worden, wie sich die Menschen damals das Böse oder den Schrecken vorstellten.«
    »Durch das Sternenvolk oder ähnlich…«
    »Ja, denn die Mitglieder haben die Menschen ausgeforscht und auch an ihnen geforscht. Sie kannten ihre Phantasien und auch das, was ihnen Spaß machte oder wovor sie sich fürchteten. Da haben sie dann die Göttin erschaffen.«
    »Wissen Sie sonst noch was?«
    »Daß ihr früher Opfer gebracht wurden.«
    »Auch Menschen?«
    »Sogar Kinder.«
    La Salle verdrehte die Augen. »Verdammt noch mal, Sie wissen mehr als ich. Wie ist das möglich? Haben Sie damals gelebt oder bin ich derjenige gewesen?«
    »Vielleicht weiß ich einfach mehr über die Zeit, Mr. La Salle.«
    »Ja«, flüsterte er. »Ja, Ihnen traue ich allmählich alles zu.«
    Suko kehrte zurück. Er kam aus dem Schatten und trat ins Licht. Sein Gesicht hatte sich trotzdem verdüstert, und ich sah auch, daß er die Dämonenpeitsche schlagbereit in den Gürtel gesteckt hatte.
    »Was ist?«
    »Sie sind schon da, John.«
    »Hast du sie gesehen?«
    »Nein, aber gespürt. Dieses Haus lebt. Es öffnet sich.«
    »Was ist mit Myxin?«
    »Leider nichts. Er hält sich zurück.«
    »Verdammt!« fluchte La Salle. »Kann mir mal einer von euch sagen, was hier läuft?«
    »Richten Sie sich darauf ein, bald angegriffen zu werden«, sagte ich.
    »Kommt die Bestie?«
    »Nicht unbedingt.«
    Wir waren still, weil wir ein Geräusch gehört hatten. Nicht in unserer Nähe, sondern aus der oberen Etage war es, wie von sanften Schwingen getragen, nach unten gedrungen.
    Ein Rascheln wie bei dünnem, trockenem Papier.
    »Das ist aber nicht die Bestie«, flüsterte La Salle.
    »Nein«, sagte ich und ging bereits auf die Treppe zu. Mit der Lampe leuchtete ich über die Stufen hinweg und hatte den Eindruck, eine andere Dunkelheit zu erleben. Viel dichter und auch schwärzer. Ein Teil des Lichts wurde sehr schnell aufgesaugt.
    Sie kamen.
    Sie waren Schatten.
    Ich sah, wie sie sich am Ende der Treppe wellenförmig bewegten, und ich wußte auch, daß die schwarzen Vampire unterwegs waren.
    Mit einem schnellen Schritt trat ich von der Treppe zurück. Suko brauchte ich nichts zu erklären, deshalb wandte ich mich an La Salle. »Halten Sie sich bereit. Sie sind da.«
    Er blickt mich verständnislos an. »Wer denn?«
    »Die schwarzen Vampire aus Atlantis. An sie müßten Sie sich erinnern, denke ich.«
    Einen Moment überlegte er. »Ja«, meinte er schließlich und nickte. »Ich erinnere mich. Ich muß in meinem ersten Leben schon gegen sie gekämpft haben. Doch, bestimmt habe ich das. Es waren manchmal zu viele.« Er nickte. »Sie sollen nur kommen!«
    »Sie sind schon unterwegs!« meldete Suko.
    Wir wandten uns der Treppe zu. Dann sahen wir auch das, was Suko zuerst entdeckt hatte. In der ersten Etage war es dunkel. Trotzdem entdeckten wir unsere Feinde. Sie rutschten über die Treppe hinweg, und sie bewegten sich dabei in einem wellenförmigen Muster. Wir hörten nur wenig. Höchstens ein leises Schaben, das entstand, wenn die lederartigen Körper über die Kanten der Stufen rutschten oder auch gegeneinander rieben. Ihre Schwingen hatten sie nicht ganz ausgefahren. Hin und wieder zuckten sie an den Rändern.
    Eigentlich fielen uns nur die roten Augen auf. Ich wurde an Dracula II erinnert, dessen Augen ebenfalls rot schimmerten, wenn er sich in eine Riesen-Fledermaus verwandelt hatte. Hier war es nicht anders, aber diese Blutsauger hielten die Mäuler noch weit offen, so sahen wir auch ihre Zähne.
    Eric La Salle stand unter Dampf. »Laßt sie mir!« flüsterte er scharf. »Bitte, ich werde sie vernichten. Ich muß es tun, ich…«
    Suko nickte, zog seine Peitsche und flüsterte mir zu: »Spar du dir deine Silberkugeln. Das schaffen wir. Du kannst uns ja den Rücken decken – okay?«
    Es paßte mir zwar nicht, denn ich hätte gern selbst eine Waffe in die Hand genommen, aber ich hielt mich zurück. Außerdem beschäftigte ich mich mit der Vorstellung, daß die schwarzen Vampire nicht die einzigen Gegner bleiben würden. Die Göttin mußte sie als Vorhut geschickt haben. Wahrscheinlich
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