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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin
Autoren: Susan Schwartz
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verschwinden. Sie hatten beide eine Menge nachzuholen, die kurze Nacht bei den Iolair hatte nur die Einleitung sein können, davon brauchten sie noch sehr viel mehr.
    Laura fühlte, wie ihre Kräfte und ihre Lebensfreude mehr und mehr zurückkehrten, und sie konnte es kaum erwarten, endlich anzukommen. Wie mochte es den anderen wohl ergangen sein?
    Dann fiel ihr ein, dass sie schlechte Nachrichten mitbrachte - der Dolch, weswegen sie losgezogen war, war verloren. Wie wäre es, alles auf Bohnenstange und Glatzkopf zu schieben? Auf die hatten sowieso alle eine Stinkwut, und das zu Recht. Auf die Reihe brachten sie jedenfalls nichts.
    Die zwei Elfen unterhielten sich viel mit Arun, der sich nach der Entwicklung im Baumschloss der Crain erkundigte. Aus seinen Andeutungen hörte Laura heraus, dass seine unerreichbare preyasi irgendwie damit zu tun hatte. Dabei schien er ein wenig schwermütig zu werden. Laura wurde das Gefühl nicht los, dass auch er mit seinem Schicksal haderte. Laycham hatte davon gesprochen, dass Arun ebenfalls mit einem Fluch belastet war. Aber was mochte das für einer sein?
    Sie wagte es nicht, mit ihm darüber zu sprechen. Ganz anders als bei Laycham empfand sie vor dem Korsaren eine unerklärliche Scheu.

    »Laura!«
    Sie öffnete blinzelnd die Augen. Hatte sie da gerade etwas aus dem Schlaf gerissen?
    »Laura, komm schnell!«
    »Nidi, bist du das?«
    »Ja, wer sonst? Zieh dich an und komm rauf, beeil dich!«
    Neben ihr regte sich Milt. »Mffwsnls«, gab er verschlafen von sich, und sie lachte leise, als sie seine wirren Haare und sein verknittertes Gesicht sah. Diesen Anblick liebte sie und wollte ihn jetzt und für immer morgens als Erstes erblicken. Sie küsste ihn auf den Mund, streichelte sein Gesicht und sprang dann aus dem Bett. Eine schnelle Katzenwäsche musste genügen; so oft wie in den vergangenen zwei Tagen hatte sie sich ohnehin seit ihrer Ankunft nicht gewaschen.
    »Komm schon, Nidi hat gerufen! Wir sollten uns beeilen. Vielleicht gibt es wieder Ärger.«
    Kaum zu glauben, aber die restliche Reise war tatsächlich sehr friedlich verlaufen, ohne Störungen, ohne Kampf. Laura schlüpfte in ihre gewaschenen und getrockneten Klamotten und fühlte sich sofort wohl darin. Eine Gabe von Alberich und trotzdem etwas Gutes. Auch Milts Sachen waren gereinigt und ausgebessert worden, sodass er sie wieder gut tragen konnte. Man sah die Nähte kaum. Aber wenn sich Matrosen nicht aufs Nähen verstanden, wer sonst?
    Als sie an Deck kam, wusste sie sofort, was der kleine Schrazel meinte. Das Gebirge! Sie waren da! Nicht weit vor ihnen begann bereits der magische Nebel, hinter dem der Vulkan lag. Und in dem Vulkan wiederum befand sich Cuan Bé, der kleine Hafen, der geheime Stützpunkt der Iolair.
    Und sie wurden bereits erwartet!
    Hunderte Geflügelter - Adler, Greife, Pegasusse, Draconen, Schlangen und viele mehr, die meisten waren beritten. »Ahoi!«, riefen die vom Schiff, und »Ahoi!«, schallte es aus Hunderten von Kehlen zurück. Ein großes Hallo setzte ein, Jubel und Begeisterung.
    Ein Adler landete kurz auf dem Deck, und eine Iolair sprang ab. Der Greifvögel startete sofort wieder, und die Rebellin ging zu Arun, begrüßte ihn und erklärte, dass sie ihm den Weg zum Stützpunkt weisen würde.
    Die anderen Iolair riefen Laura, Milt und Finn persönlich ihr Willkommen zu, die fröhlich zurückwinkten. Zoe stieß auf einmal einen Schrei aus und deutete aufgeregt auf einen Adler. Auf ihm saß Jack!
    »Jack!«, brüllten sie alle gemeinsam, und er lenkte sein Flugtier lachend näher zu ihnen. Er sah blendend aus, militärischer denn je, genau wie einer der Iolair. Er gehörte tatsächlich zu ihnen.
    »Wir haben es gar nicht mehr erwarten können!«, rief er herüber. »Als wir die Nachricht von Sgiath erhielten, konnten wir es kaum glauben.«
    »Aber ich habe den Dolch doch gar nicht«, gab Laura niedergeschlagen zurück.
    »Na und? Dann holen wir ihn uns eben wieder«, erwiderte er. »Wir wissen schon alles, also mach dir keine Gedanken. Und das Beste ist sowieso, dass du Zoe mitgebracht hast!« Er winkte dem Model zu. »Schön, dass du endlich wieder bei uns bist!« Sein Adler pfiff, und Jack kehrte in den Verband zurück.
    Alle Achtung, das war eine gewaltige Eskorte. Schade, dass es kein Mensch beobachten konnte, denn das musste ordentlich Eindruck schinden. Ein fliegendes Schiff, umgeben von so vielen Flugwesen. Finn beklagte zum hundertsten Mal, keine Kamera zu haben.
    Doch da tauchten
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