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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot
Autoren: Piers Anthony
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auf, nehmt eure Körper und folgt mir!“ Und sie waren geheilt.
    Der Dämon starrte sie an, als sie sich ihm näherten. „Was, schon geheilt?“ fragte er. „Ich habe dich gespalten!“ Und er schlug heftig zu.
    Das Schwert prallte von Jesus ab und zerbrach in zwei Hälften. Der Dämon verharrte wie angewurzelt, dann wich er zurück. Als Jesus weiter auf ihn zuging, schrie er entsetzt auf und floh.
    Um sie herum scharten sich die geretteten Seelen. „Wir sind erlöst!“ riefen sie freudig. Sie stellten sich auf und marschierten wie eine immer größere werdende Armee hinter ihnen her. Dabei sangen sie Siegeshymnen. Alle Dämonenlegionen der Hölle wurden bei ihrem Anblick mit Entsetzen erfüllt und machten sich aus dem Weg. Die Hölle befand sich in Aufruhr.
    Hinab marschierten sie in den neunten Kreis des Eises – und das Eis knackte und riß auf, und die darin vergrabenen Seelen standen auf und schlossen sich ihnen an. Auch die um den Rand stehenden Riesen schlossen sich an, und die steile Klippe schmolz zu einem sanften Hügel.
    Nun gelangten sie in Sichtweite des riesigen Satans selbst. Jesus blieb stehen. „Oh, Prinz der Vernichtung“, rief er ungehalten. „Der Zorn von Gottes Engeln, verachtet von allen rechtschaffenen Menschen! Warum hast du es gewagt, ohne Grund oder Gerechtigkeit eine unschuldige und ehrenwerte Person in dieses Reich zu bringen? Erleide nun die gerechte Strafe …“
    „Nein, warte!“ rief Bruder Paul und legte Jesus die Hand auf den Arm. „Auch Satan hat nur das getan, was er tun mußte. Auch ihm mußt du vergeben!“
    „Satan vergeben?“ Jesus war verdutzt, ebenso wie Mohammed und die Menge der wiederauferstandenen Seelen.
    „Außerdem“, fuhr Bruder Paul fort, „habe ich meine Zählung der Seelen noch nicht beendet.“ Und er zeigte ihnen seinen Taschenrechner, der immer noch vor Zahlen aufblitzte. „Es wären die falschen Voraussetzungen, wenn ich eine Untersuchung begänne und mit einer Rebellion endete.“
    Jesus blieb stumm und sah Mohammed an. Dann brachen sie wie auf ein Stichwort hin in ein Lachen aus. Plötzlich bog sich die gesamte Hölle vor Lachen, selbst die Teufel waren davon nicht ausgenommen. Es bildete sich ein verrückter Haufen von Leibern, als die Seelen lachend zusammenbrachen. Und über allem ertönte das Lachen des Satans selber: „ HO HO HO HO HO !“
    Die Hölle löste sich in ein Chaos auf. Rauch hob sich in die Luft, ließ sie in einem Tal zurück, und sie lachten unbändig weiter.



 
XI Transfer Trumpf 19
     
    Es gibt eine Geschichte über einen Mann, der drei getreue Arbeiter belohnen will. Jedem bietet er die Wahl an zwischen einem Klumpen Goldes, der ein kleines Vermögen wert ist – und der Bibel. Der erste denkt darüber nach, aber da er kein gläubiger Mensch ist, wählt er das Gold. Der zweite kämpft eine Zeitlang mit seinem Gewissen, erklärt jedoch schließlich entschuldigend, daß er eine Familie und kranke Kinder und viele Schulden habe und das Gold nehmen müsse. Der dritte ist offensichtlich verlockt durch das Gold, entscheidet sich aber letztendlich für die Bibel. Als er sie öffnet, fallen Banknoten zwischen den Seiten heraus. Zusammen macht der Betrag viel mehr aus als der Goldwert.
    Die offensichtliche Moral dieser Geschichte ist, daß, wenn man den Glauben anstelle weltlicher Reichtümer sucht, zu viel mehr gelangt als auf andere Weise. Das Problem ist jedoch, daß es die Bibel nicht für sich selber rechtfertigt, sondern den Gewinn, den sie bringen kann. Dies ist die Perversion der Bedeutung der Bibel. Wenn die Menschen die Bibel einsetzen, um zu Reichtümern zu gelangen, dann haben im Tempel die Geldwechsler die Oberhand gewonnen, und das Christentum ist lediglich ein Geschäft.
     
    In der Ferne standen die beiden Beobachter außerhalb des Territoriums. „Dieses Mal müssen wir uns vergewissern, daß wir das Kind dabeihaben“, sagte Bruder Paul, als sein Lachen endlich nachließ.
    Aber alles schien in Ordnung, denn auf sie zu kamen Amaranth und eine kleinere Gestalt. Dieses Mal waren sie alle zusammen wieder aufgetaucht!
    „Das Kind!“ rief Mrs. Eilend, als sie auf sie stießen. „Ihr habt es gefunden.“
    „Ihr seid ja alle wieder da!“ sagte Pastor Runford düster. „Aber seid ihr auch alle bei Sinnen? Ihr habt wie wahnsinnig gelacht, als sich die Nebel hoben.“
    „Alles in Ordnung“, gab Bruder Paul zurück. „Aber leicht war es nicht.“
    „Überhaupt nicht!“ stimmte Lee mit zitternder Stimme zu
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