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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung
Autoren: David Baldacci
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sich hin und kam mühsam auf die Beine. Dann preßte er die Hand auf seine Geschlechtsteile und rannte steifbeinig aus dem Zimmer. Die Tür schlug hinter ihm zu.
    LuAnn ließ ihn laufen. Sie weinte und schluchzte vor Erleichterung, als sie Lisa behutsam die Stricke und das Klebeband abnahm. LuAnn drückte Lisa an sich, vergrub das Gesicht in ihrem Haar, sog tief den wundervollen Duft ihres kleinen Mädchens ein. Dann stand sie auf, nahm die Pistole und feuerte zwei Schüsse aus dem Fenster.

    Riggs, Charlie und die Männer vom FBI standen gerade lebhaft diskutierend an der Zufahrt zur Privatstraße, als sie die Schüsse hörten. Riggs legte den Gang ein und raste los. Die FBI -Beamten stürmten zu ihrem Auto.

    Jackson lief den Korridor hinunter. Plötzlich blieb er stehen und schaute in Sally Beechams Schlafzimmer. Leer. Er sah die Pistole auf dem Fußboden und hob sie auf. Dann hörte er wildes Klopfen. Er rannte in die Küche, schloß die Vorratskammer auf und schob den schweren Riegel zurück. Sein Bruder Roger taumelte ihm blinzelnd und zitternd entgegen.
    »Gott sei Dank, Peter. Sie hat eine Pistole. Sie hat mich hier eingesperrt. Ich … ich habe alles genauso gemacht, wie du gesagt hast.«
    »Danke, Roger.« Jackson hob die Pistole. »Grüß Alicia von mir.« Dann schoß er seinem Bruder direkt ins Gesicht. Im nächsten Moment war er durch die Tür verschwunden und lief über den Rasen zum Wald.

    Als die Männer aus ihren Wagen sprangen, sah Riggs Jackson als erster und rannte ihm hinterher. Trotz seines angeschlagenen Zustands blieb Charlie ihm dicht auf den Fersen. Die Gesetzeshüter trafen Sekunden später ein. Sie liefen zum Haus.
    LuAnn erwartete die Männer an der Treppe. »Wo sind Matthew und Charlie?«
    Die FBI -Agenten schauten sich an. »Ich habe jemand in den Wald laufen sehen«, antwortete der eine.
    Dann rannten alle auf den Rasen vor dem Haus. Trotz des Regens und Windes hörten sie den Hubschrauber. Er landete vor ihnen. Alle sahen das FBI -Emblem an der Seite und liefen los. LuAnn und Lisa erreichten den Hubschrauber als erste.
    Mehrere Polizeifahrzeuge hielten beim Springbrunnen, und eine kleine Armee sprang aus den Wagen.
    Dann kletterte George Masters aus dem Hubschrauber, gefolgt von mehreren FBI -Beamten. Er schaute sie an. »LuAnn Tyler?« Sie nickte. Masters wies mit einer Kopfbewegung auf Lisa. »Ihre Tochter?«
    »Ja«, antwortete LuAnn.
    »Gott sei Dank.« Er seufzte erleichtert und streckte ihr die Hand entgegen. »George Masters, FBI . Ich bin hergeflogen, um Charlie Thomas zu befragen. Als ich ins Krankenhaus kam, war er ausgeflogen.«
    »Wir mußten Jackson stellen, ich meine … Peter Crane. Er ist in den Wald gelaufen«, erklärte LuAnn. »Matthew und Charlie haben die Verfolgung aufgenommen, aber ich wollte, daß Lisa in Sicherheit ist. Ich kann nicht weg, solange ich nicht weiß, daß sie vollkommen sicher ist.«
    Masters betrachtete Mutter und Tochter. Die Ähnlichkeit war in der Tat verblüffend. Dann schaute er zum Hubschrauber.
    »Wir bringen das Mädchen mit dem Helikopter zum FBI -Büro in Charlottesville. Ich setze sie mitten in ein Zimmer mit einem halben Dutzend schwer bewaffneter FBI -Beamter. Reicht Ihnen das?« Er lächelte leicht.
    LuAnn schaute ihn dankbar an. »Ja. Vielen Dank für Ihr Verständnis.«
    »Ich habe auch Kinder, LuAnn.«
    Während Masters dem Piloten Anweisungen erteilte, umarmte LuAnn Lisa noch einmal und gab ihr einen Kuß. Dann rannte sie in den Wald, gefolgt von einem Schwarm Polizisten und FBI -Beamten. Doch LuAnn war so schnell und kannte zudem das Gelände, so daß sie die Männer schon bald abgehängt hatte.

    Riggs hörte, wie jemand vor ihm lief. Charlie war ein Stück zurückgefallen, doch Riggs hörte seinen schweren Atem nicht weit hinter sich. Im Wald herrschte beinahe völlige Dunkelheit. Der Regen prasselte herab. Riggs blinzelte, um die Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, zückte die Pistole und legte den Sicherheitshebel um. Dann blieb er abrupt stehen, weil die Geräusche vor ihm plötzlich verstummt waren.
    Er ging in die Hocke und suchte mit Blicken die Umgebung ab. Dabei beschrieb er mit der Pistole große Halbkreise. Doch das Geräusch hinter ihm hörte er einen Sekundenbruchteil zu spät.
    Der Fuß traf ihn direkt in den Rücken, daß er nach vorn geschleudert wurde. Er landete hart auf dem nassen Boden und rutschte bäuchlings ein Stück weiter bis zu einem Baum. Riggs’ Pistole prallte gegen den Stamm. Durch den
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