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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung
Autoren: David Baldacci
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Schnelle mal zwanzig Dollar zu machen. Ich sage immer, es ist Schwachsinn, gutes Geld schlechtem hinterherzuwerfen. Besonders, wenn man keins hat.«
    Jackson leckte sich die Lippen und stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch. »Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erkläre, wie Sie Ihre Chancen auf einen Lotteriegewinn drastisch verbessern können?« Mit geschultem Blick ließ er sie nicht aus den Augen.
    »Wie bitte?«
    Jackson sagte nichts. LuAnn blickte sich im Zimmer um, als rechnete sie damit, irgendwo eine versteckte Kamera zu entdecken. »Was hat das mit dem Job zu tun? Mister, ich bin nicht hergekommen, um bei schwachsinnigen Spielchen mitzumachen.«
    »Was wäre, wenn ich Ihre Gewinnchancen in der Lotterie auf eins zu eins verbessern könnte?« fuhr Jackson fort, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen. »Würden Sie mitmachen?«
    LuAnn platzte der Kragen. »Wollen Sie mich veräppeln? Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich glauben, daß Duane hinter diesem Schwachsinn steckt. Verdammt noch mal, erklären Sie mir sofort, was dieser Blödsinn soll, ehe ich richtig wütend werde.«
    »Das ist kein Witz, LuAnn.«
    LuAnn stand auf. »Sie kochen irgendein stinkendes Süppchen, Mister. Nee, damit will ich verdammt noch mal nichts zu tun haben. Nichts! Auch nicht für hundert Dollar pro Tag«, sagte sie. Jackson hörte die tiefe Enttäuschung in ihrer Stimme, da ihre Hoffnung, so viel Geld zu verdienen, sich in Luft auflöste. Sie nahm die Tasche mit Lisa und wollte gehen.
    Jacksons ruhige Stimme streichelte ihren Rücken. »Ich garantiere Ihnen, daß Sie in der Lotterie gewinnen werden, LuAnn. Ich garantiere Ihnen, daß Sie mindestens fünfzig Millionen Dollar kassieren.«
    LuAnn blieb stehen. Obwohl ihr der Verstand riet, so schnell wie möglich zu verschwinden, drehte sie sich unwillkürlich um und schaute Jackson an.
    Er hatte sich nicht bewegt. Immer noch saß er mit gefalteten Händen hinter dem Schreibtisch. »Keine Duanes mehr, keine Nachtschichten mehr in der Fernfahrerkneipe, keine Sorgen mehr, wie Sie an Essen und saubere Kleidung für Ihre Tochter kommen. Sie können sich leisten, was Sie wollen. Sie können reisen, wohin Sie wollen. Sie möchten eine andere werden? Auch das können Sie dann.« Seine Stimme blieb ruhig und fest.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu erklären, wie ich das anstellen soll?« Hatte er »fünfzig Millionen Dollar« gesagt? Du lieber Gott! LuAnn hielt sich mit einer Hand an der Tür fest.
    »Ich brauche eine Antwort auf meine Frage.«
    »Was für eine Frage?«
    Jackson breitete die Hände aus. »Möchten Sie reich sein?«
    »Sind Sie übergeschnappt? Hören Sie, falls Sie irgendwelche krummen Dinger mit mir vorhaben … ich bin kräftig genug, Sie in den Arsch zu treten, daß Sie auf der Straße landen. Und dann kann Ihnen noch eins auf die Rübe geben, daß Sie nur noch halb so viel Hirn haben wie jetzt.«
    »Darf ich das als ›nein‹ verstehen?« fragte er.
    LuAnn schleuderte mit einem Ruck des Kopfes ihr Haar aus der Stirn und nahm Lisas Babytasche in die linke Hand. Das kleine Mädchen blickte zwischen den beiden hin und her, als würde es die heiße Diskussion mitverfolgen. »Hören Sie, Mister, es ist völlig bescheuert, mir so was zu garantieren. Ich gehe jetzt und rufe in der Klapsmühle an, daß man Sie abholt.«
    Jackson schaute auf die Armbanduhr, ging zum Fernseher und schaltete ihn ein.
    »In einer Minute kommt die tägliche Ziehung. Heute geht es nur um eine Million, aber das dürfte genügen, um es Ihnen zu beweisen. Verstehen Sie mich recht: Ich profitiere nicht von der heutigen Ziehung. Sie dient lediglich zur Demonstration, um Ihr durchaus verständliches Mißtrauen zu zerstreuen.«
    LuAnn blickte auf den Bildschirm. Die Trommel drehte sich, und die Ziehung begann.
    Jackson schaute ihr in die Augen. »Die heutigen Gewinnzahlen lauten: acht, vier, sieben, elf, neun und sechs – genau in dieser Reihenfolge.« Er schrieb die Ziffern auf einen Zettel und gab ihn LuAnn.
    Beinahe hätte sie gelacht. Sie schnaubte nur verächtlich. Doch das Lachen verging ihr, als die erste gezogene Zahl die Acht war. Es folgten rasch die Vier, Sieben, Elf, Neun und Sechs. Es war die Gewinnkombination. Mit blassem Gesicht starrte LuAnn auf den Zettel, dann auf die Gewinnzahlen auf dem Bildschirm.
    Jackson schaltete den Fernseher aus. »Ich nehme an, damit sind Ihre Zweifel beseitigt, was meine Möglichkeiten angeht. Vielleicht könnten wir jetzt wieder auf mein
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