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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung
Autoren: David Baldacci
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also kein Prozeß?«
    »Für einen Prozeß braucht man einen Angeklagten.« Brooke tippte mit den Fingern auf das Lenkrad und setzte dann eine Sonnenbrille auf. Sie fingerte an den Schaltern der Klimaanlage herum.
    »Ich warte«, sagte Lee. »Oder hab’ ich keine Erklärung verdient?«
    Brooke seufzte und richtete sich auf. »Thornhill ist tot. Man hat ihn in seinem Wagen gefunden, auf einer einsamen Landstraße. Er hatte eine Kugel im Kopf. Selbstmord.«
    Lee war so verblüfft, daß es ihm die Sprache verschlug. »Der Ausweg des Feiglings«, brachte er schließlich hervor.
    »Im Grunde sind wohl alle erleichtert darüber. Von den Mitarbeitern der CIA jedenfalls weiß ich das mit Sicherheit. Die Behauptung, daß diese Sache ihnen bis ins supergeheimnisvolle Mark und Bein ging, wäre eine Untertreibung. Zum Wohle des Staates ist es sicher besser, daß uns ein langer, peinlicher Prozeß erspart bleibt.«
    »Genau. Schmutzige Wäsche und so weiter«, sagte Lee ätzend. »Ein dreifach Hoch den Vereinigten Staaten!« Lee salutierte spöttisch vor eine Flagge, welche vor einem Postamt wehte, an dem sie vorüberfuhren. »Warum muß Faith ins Zeugenschutzprogramm, wenn Thornhill ihr nicht mehr gefährlich werden kann?«
    »Sie kennen die Antwort. Als Thornhill starb, hat er die Namen aller anderen, die in diese Sache verwickelt sind, mit ins Grab genommen. Aber sie sind irgendwo da draußen, das ist uns klar. Denken Sie doch nur an das Videoband, das Sie aufgenommen haben. Thornhill hat mit irgend jemandem telefoniert, und dieser Jemand läuft noch frei herum. Die CIA nimmt eine interne Untersuchung vor, um Thornhills Mitverschwörer aufzuspüren, aber ich halte nicht gerade vor Spannung den Atem an. Und Sie wissen, daß diese Leute alles versuchen werden, Faith und Buchanan zu erwischen. Allein schon, um sich zu rächen.« Sie berührte seinen Arm. »Und auch Sie sind in Gefahr, Lee.«
    Er warf ihr einen Blick zu und erkannte ihre Gedanken. »Nein. Ich werd’ auf keinen Fall ins Zeugenschutzprogramm gehen. Mit ‘nem neuen Namen könnte ich mich nie abfinden. Ich hab’ schon Schwierigkeiten, mich an meinen richtigen zu erinnern. Da kann ich genausogut auf Thornhills Helferlein warten. Dann hab’ ich wenigstens noch ‘n bißchen Spaß, bevor ich dran glauben muß.«
    »Das ist kein Scherz, Lee. Wenn Sie nicht untertauchen, sind auch Sie in Gefahr. Und wir können Sie nicht rund um die Uhr beschützen.«
    »Nicht? Nach allem, was ich für das FBI getan habe? Dann krieg’ ich nicht mal den FBI-Decoder-Ring und das kostenlose T-Shirt?«
    »Warum müssen Sie immer so ein Klugscheißer sein?« »Vielleicht, weil mir alles egal ist, Brooke. Und Sie sind doch eine ziemlich kluge Frau; ist Ihnen das noch nie in den Sinn gekommen?«
    Die nächsten paar Kilometer sprach keiner von ihnen ein Wort.
    »Wenn es nach mir ginge, bekämen Sie alles, was Sie wollen«, sagte Brooke schließlich, »meinetwegen sogar eine kleine Insel mitsamt den dazugehörigen Dienstboten. Aber leider geht es nun mal nicht nach mir.«
    Lee zuckte die Achseln. »Ich gehe das Risiko ein. Wenn die Typen es auf mich abgesehen haben . na gut, sollen sie kommen. Die werden schon merken, daß ich ein härterer Brocken bin, als sie glauben.«
    »Und nichts, was ich dazu sagen könnte, würde sie umstimmen?«
    Lee hielt die Blumen in die Höhe. »Sie können mir sagen, wo Faith ist.«
    »Das darf ich nicht. Und das wissen Sie genau.«
    »Ach, hören Sie doch auf. Natürlich könnten Sie’s mir sagen. Sie müssen’s nur tun.«
    »Lee, bitte .«
    Er schlug so heftig mit seiner Faust auf das Armaturenbrett, daß es einen Sprung bekam. »Verdammt, Brooke, Sie verstehen das nicht. Ich muß Faith sehen! Ich muß sie einfach sehen!«
    »Sie irren sich, Lee, Sie verstehen nicht. Und deshalb ist es auch so schwer für mich. Aber wenn ich es Ihnen sage, und Sie gehen zu ihr, würde Faith in Gefahr gebracht. Und auch Sie. Das würde gegen sämtliche Regeln verstoßen. Es tut mir leid. Sie können sich nicht vorstellen, wie scheußlich ich mich fühle, Ihnen das sagen zu müssen.«
    Lee lehnte den Kopf an den Sitz, und die beiden schwiegen wieder ein paar Minuten lang, während Brooke ziellos durch die Gegend fuhr.
    »Wie geht’s ihr?« fragte Lee schließlich leise.
    »Ich will Sie nicht belügen. Die Kugel hat schlimme Verletzungen angerichtet. Faith erholt sich, aber nur langsam. Die Ärzte hätten sie noch ein paarmal beinahe verloren.«
    Lee bedeckte das Gesicht mit
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