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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung
Autoren: David Baldacci
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verwanzen lassen: Es war ein drahtloses System mit einem 2,4-Gigahertz-Sender samt Antenne und einer versteckten Kamera, die genau wie der Rauchmelder in Thornhills Arbeitszimmer aussah und diese Funktion tatsächlich erfüllte, während sie gleichzeitig die Überwachung vornahm. Seine Energie bezog das Gerät über die normale Stromversorgung des Hauses. Es übermittelte scharfe Bild- und Tonaufnahmen von allem, was sich in seiner Reichweite befand. Thornhill hatte verhindert, daß sein belastendes Gespräch von außerhalb des Hauses aufgezeichnet werden konnte, war aber nicht auf den Gedanken gekommen, daß sich innerhalb seiner vier Wände gewissermaßen ein winziges Trojanisches Pferd befand.
    »Ich stehe beim Prozeß als Zeuge zur Verfügung«, sagte Danny Buchanan. Er erhob sich, drehte sich um und trat auf den Mittelgang.
    Lee legte Thornhill eine Hand auf die Schulter. »Verzeihung«, sagte er höflich.
    Thornhill ergriff Lees Arm. »Wie haben Sie das geschafft?« fragte er.
    Lee löste sich langsam aus Thornhills Griff und ging zu Buchanan. Schweigend verließen die beiden Männer den Saal.

KAPITEL 57
    Auf den Tag genau einen Monat nach Buchanans Aussage vor Wards Untersuchungsausschuß stürmte Robert Thornhill die Treppe des Bundesgerichtshofs in Washington hinunter. Seine besorgten Anwälte konnten kaum mit ihm Schritt halten. Ein Wagen wartete auf Thornhill. Er stieg ein. Nachdem er vier Wochen hinter schwedischen Gardinen gesessen hatte, war ihm endlich Kaution gewährt worden. Nun brannte er darauf, sich an die Arbeit zu machen. Nun war die Zeit der Rache gekommen. Endlich. Endlich.
    »Hat man mit allen Kontakt aufgenommen?« fragte er den Fahrer.
    Der Mann nickte. »Sie sind bereits da. Warten auf Sie.«
    »Und was ist mit Buchanan und Adams? Wo sind sie?«
    »Buchanan ist im Zeugenschutzprogramm, aber wir haben ein paar Spuren. Adams bewegt sich ungeschützt in der Öffentlichkeit. Wir können ihn jederzeit eliminieren.«
    »Faith Lockhart?«
    »Tot.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Wir haben zwar nicht ihre Leiche ausgegraben, aber es deutet alles darauf hin, daß sie in dem Krankenhaus in North Carolina ihren Verletzungen erlegen ist.«
    Thornhill lehnte sich seufzend in den Sitz zurück. »Sie kann sich glücklich schätzen.«
    Der Wagen fuhr in ein Parkhaus, und Thornhill stieg aus und wechselte sofort in einen Lieferwagen, der auf ihn wartete. Das Fahrzeug verließ das Parkhaus unverzüglich und schlug die entgegengesetzte Richtung ein. Sollten die Beschatter, die das FBI auf ihn angesetzt hatte, sich den Kopf zerbrechen, wo ihre Zielperson geblieben war.
    Nach fünfundvierzig Minuten hatte Thornhill das kleine, aufgegebene Einkaufszentrum erreicht. Er trat in den Fahrstuhl und fuhr hinunter zu dem einstigen Atombunker. Und je tiefer er kam, desto besser fühlte er sich - eine Feststellung, die ihn ungemein erheiterte.
    Die Tür öffnete sich, und Thornhill sprang buchstäblich aus der engen Kabine. Die Männer, seine Kollegen, waren vollzählig versammelt. Thornhills Stuhl am Kopf des Tisches war leer. Sein vertrauter Kamerad Phil Winslow saß auf dem Stuhl direkt zu seiner Rechten. Thornhill erlaubte sich ein zufriedenes Lächeln. Jetzt war er wieder am Drücker. Jetzt konnte er loslegen.
    »Freut mich, daß man dir Kaution gewährt hat, Bob«, sagte Winslow.
    »Nach vier Wochen«, antwortete Thornhill verbittert. »Die CIA muß sich offensichtlich um bessere Anwälte bemühen.«
    »Nun ja, dieses Video war sehr belastend«, sagte Aaron Royce, der jüngere Mann, der bei dem früheren Treffen mit Thornhill aneinandergerasselt war. »Es überrascht mich, daß man Sie auf Kaution frei gelassen hat. Ehrlich gesagt erstaunt es mich, daß die CIA Ihnen überhaupt einen Rechtsbeistand gewährt hat.«
    »Natürlich hat das Videoband mich belastet«, sagte Thornhill verächtlich. »Und die CIA hat mir den Anwalt aus Loyalität gestellt. Die Agency vergißt ihre Leute nicht. Leider bedeutet diese ganze Geschichte, daß ich verschwinden muß. Die Anwälte meinen, daß es uns vielleicht gelingen könnte, das Videoband als Beweisstück abzuschmettern, aber wir stimmen wohl überein, daß trotz aller juristischen Winkelzüge auf dem Band zu viele Einzelheiten erwähnt werden, als daß ich in meiner bisherigen Position weiter fungieren könnte.« Thornhill schaute einen Augenblick betrübt in die Runde. Seine Karriere war zu Ende - aber nicht so, wie er es geplant hatte. Dann nahmen seine Gesichtszüge wieder die
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