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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen
Autoren: Brian Keene
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Dann versammelte er Sal, Richard, Troy, Shonette und Ryan um sich. Mark und Jesse blieben ebenfalls zurück, um ihre Diskussion zu filmen.
    Becka tippte Jerry auf die Schulter, bis er sich zu ihr lehnte.
    »Was ist mit Matthew?«, flüsterte sie.
    Jerry schaute zu dem Einzelgänger hinüber. Matthew stand ein Stück von der Gruppe entfernt und starrte in den Dschungel. Jerry seufzte.
    »Matthew, könntest du mal für einen Moment zu uns kommen?«
    Mit einem Schulterzucken kam er näher.

    »Also, Folgendes«, begann Jerry. »Stefan, Jeff, Raul, Pauline und Roberta bilden ein ziemlich starkes Bündnis. Wir denken, dass wir Roberta vielleicht auf unsere Seite ziehen können, aber die anderen halten fest zusammen. Stefan und Jeff müssen weg. Sie sind bei den Challenges eine zu große physische Konkurrenz.«
    Troy unterbrach ihn: »Ganz abgesehen davon, dass Stefan ein Arschloch ist.«
    »Genau«, stimmte Jerry ihm zu. »Das auch. Und nach dem, was hier gerade passiert ist, würde ich darauf wetten, dass er sich heute Abend auf dich einschießen wird. Lasst uns also dafür sorgen, dass er keine Gelegenheit dazu kriegt.«
    »Und wie?«, fragte Richard.
    »Ich, Becka, Shonette, Ryan und Troy haben uns unterhalten. Sie sind in ihrem Bündnis zu fünft. Wir haben uns gedacht, dass ihr Jungs euch vielleicht uns anschließen könntet. Du auch, Matthew, wenn du willst. Natürlich wissen wir nicht sicher, wen sie heute Abend rauswählen werden. Wahrscheinlich denjenigen, den Stefan bestimmt. Und wie ich schon sagte, ich würde auf Troy tippen.«
    »Ich habe sie vorhin belauscht«, meinte Sal. »Es ist tatsächlich Troy.«
    »Dieser Arsch!« Troy riss sich das Cap vom Kopf und schleuderte es zu Boden. »Er hat diesen Scheiß also schon geplant, bevor er mir da gerade blöd gekommen ist?«

    Sal nickte. »Sieht ganz so aus.«
    »Stefan ist unantastbar«, meinte Jerry. »Er steht im Kreis der Sicherheit - zumindest heute. Aber wenn ihr Jungs euch mit uns zusammentut, könnten wir heute Abend Jeff rauswählen. Dadurch würde Stefans Bündnis geschwächt. Und dann könnten wir uns einen nach dem anderen vornehmen. Stefan könnten wir schon nächste Woche rauswählen.«
    »Es sei denn, er gewinnt wieder eine Challenge«, gab Richard zu bedenken.
    »Wenn es so kommt«, erwiderte Shonette, »wählen wir eben Pauline oder Raul raus.«
    »Ganz genau«, nickte Jerry. »Wenn wir an Stefan nicht rankommen, können wir zumindest seine Anhänger ausschalten. So wird er verwundbar. Das wird ihn verunsichern, und dann wird er anfangen, Fehler zu machen.«
    Sal runzelte die Stirn. »Okay, aber was passiert, wenn wir sie alle rausgewählt haben? Dir ist schon klar, dass wir dann aufeinander losgehen müssen, oder?«
    »Na ja«, meinte Jerry, »es ist immerhin ein Spiel, nicht wahr? Dann gibt es eben kein Pardon mehr. Seid ihr dabei?«
    Sal und Richard sahen sich an.
    »Scheiß drauf«, sagte Sal schließlich, »ich bin dabei.«
    Richard nickte ebenfalls. »Ja, so machen wir’s.«

    Jerry wandte sich an die anderen. »Können wir immer noch auf euch zählen?«
    Troy griff sein Cap vom Boden, klopfte den Staub ab und setzte es wieder auf.
    »Scheiß auf den verdammten Scheiß. Lasst uns dieses Arschloch rausschmeißen, und seine beschissenen kleinen Schleimscheißer gleich mit.«
    Ryan lachte. »Ich kann Troy nur zustimmen.«
    »Legen wir los«, meinte Shonette.
    Alle drehten sich zu Becka um.
    »Okay«, meinte sie schließlich. »Schätze, das ist ein guter Plan.«
    »Matthew?« Jerry schenkte ihm ein Lächeln. »Wirst du uns helfen?«
    »Klar.« Seine Stimme klang gelangweilt und eintönig. »Vorerst. Aber das heißt nicht, dass wir jetzt Freunde sind. Wie du schon sagtest, es ist ein Spiel. Stefan und Jeff sind momentan die größte Bedrohung. Sie auszuschalten, wird mehr Chancengleichheit schaffen.«
    »Nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund?«
    Ein schmales Lächeln verzog Matthews Lippen. »So etwas in der Art.«
    »Ich muss zugeben, ich hätte nicht gedacht, dass du der Typ bist, der Sunzis Die Kunst des Krieges liest«, meinte Jerry.
    Matthews Lächeln verschwand. »Das liegt wohl daran, dass du nichts über mich weißt. Keiner von euch.«

    Er nahm seinen Bambusspeer, schob sich an der Gruppe vorbei und ging. Kopfschüttelnd sahen sie zu, wie er verschwand.
    »Reizendes Kerlchen«, flüsterte Ryan.
    Troy fing wieder an, nach Moskitos zu schlagen. »Wenn ihr mich fragt, ist der Kerl ein Arschloch. Vielleicht nicht so
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