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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi
Autoren: Jack Campbell
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damit fertig sind, würde ich gern Ihre Meinung hören.«
    Igers Blick ruhte auf dem Sternendisplay. »Haben Sie das schon gemacht, Sir?«
    »Ja, das habe ich. Ich möchte wissen, ob Sie zu den gleichen Schlussfolgerungen kommen wie ich.«
     
     
    Rione hielt sich in seinem Quartier auf, als Geary zurückkam. Sie stand auf und betrachtete ihn forschend. »Es fühlte sich hier so anders an, wenn man nicht sieht, wie du in deinem Sessel versunken dasitzt und düstere Stimmung verbreitest. Wie fühlst du dich?«
    »Ganz gut, würde ich sagen.«
    »Dann konnte Captain Desjani dir etwas geben, wozu ich nicht in der Lage war?«
    »Das ist … sie hat mir geholfen. Ihr beide habt mir geholfen.«
    »M-hm.« Sie setzte sich wieder hin und wirkte müde und erschöpft. »Gut, gut. Was immer dir geholfen hat. Ich bin kurz davor gewesen, dich zu ohrfeigen, bis du dich endlich rührst.«
    »Vielleicht hätte es mir ja gefallen«, erwiderte Geary.
    »Ein Witz? Eben noch sitzt du reglos da, und jetzt kannst du Witze machen?«
    »Eigentlich nicht.« Er setzte sich zu ihr und machte eine vage Geste. »Ich verstehe selbst nicht, was funktioniert hat. Aber manchmal kann Verantwortung einen erdrücken, und dann wieder kann sie einen zum Handeln antreiben. Und manchmal beides gleichzeitig. Ob das einen Sinn ergibt, weiß ich nicht.«
    »Doch, es ergibt einen Sinn«, antwortete sie in untypisch sanftem Tonfall. »Wo warst du?«
    »Ich komme gerade von der Geheimdienstabteilung zurück.« Er aktivierte das Sternendisplay und berichtete ihr, was er von Iger erfahren hatte. Rione hörte ihm zu, ließ aber nicht erkennen, was sie davon hielt. »Was glaubst du, wie diese riesige Syndik-Flotte über das Hypernet gerade im richtigen Moment nach Lakota kam, um uns beinahe zu vernichten?«, fragte er schließlich.
    Sekundenlang saß sie schweigend da und betrachtete das Display. »Dann hatten wir nicht bloß unsagbares Pech, sondern unsere unbekannten Aliens haben sich entschlossen, sich auf die Seite der Syndiks zu stellen. Ich habe dich ja gewarnt, dass sie dich nicht siegen lassen würden.«
    »Ich komme einem Sieg doch gar nicht näher! Ich konzentriere mich nach wie vor darauf, das Überleben dieser Flotte zu gewährleisten, und dabei bin ich mir nicht mal sicher, wie lange mir das noch gelingen wird.«
    »Hast du dir durch den Kopf gehen lassen, was das bedeuten könnte?«
    »Natürlich habe ich das!« Er warf ihr einen verärgerten Blick zu, dann hielt er inne. »Was meinst du damit?«
    Sie deutete auf das Display. »Woher wusste unsere gar nicht mehr so hypothetische fremde Macht, dass unsere Flotte auf dem Weg nach Lakota war, damit sie die Syndik-Flotte noch rechtzeitig dorthin umleiten konnte?«
    Geary spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. »Entweder sind sie in der Lage, Flottenbewegungen über große interstellare Entfernungen hinweg weitestgehend in Echtzeit mitzuverfolgen. Oder sie haben einen Spion in dieser Flotte. Glaubst du, sie sehen menschlich genug aus, um nicht aufzufallen?«
    »Falls sie nicht sowieso menschlich sind. Oder vielleicht haben sie einen Spion angeheuert. Oder wir haben es gar nicht mit einem lebenden Wesen zu tun, sondern mit einem Wurm, der in die Flottensysteme eingeschleust worden ist, um von dort über unsere Aktivitäten zu berichten.«
    »Das sind auch denkbare Möglichkeiten, die ich ehrlich gesagt für glaubwürdiger halte als die Fähigkeit, ohne Zeitverzögerung etwas zu sehen, was sich viele Lichtjahre entfernt abspielt. Wenn diese … was immer sie auch sind … wenn sie so etwas können, dann ist die Menschheit in Sachen Technologie bedenklich weit abgeschlagen. So unangenehm der Gedanke auch ist, glaube ich dann doch lieber an einen Spion, der sie mit Informationen versorgt.« Nachdenklich hielt er inne. »Offenbar haben deine Spione in der Flotte nie einen Hinweis auf nichtmenschliche Spione entdeckt, sonst hättest du das sicherlich gesagt.«
    Rione seufzte aufgebracht. »Meine Spione wissen von vielen verschiedenen Spionen, die für viele verschiedene Leute arbeiten. Aber viele andere Informanten fallen sicher gar nicht auf, und über die Identität der meisten Auftraggeber können wir bestenfalls Vermutungen anstellen. Kommen wir zur nächsten Überlegung. Wie hat dieser Spion die Information schnell genug an die Aliens weiterleiten können, damit die noch Zeit zum Handeln hatten?«
    Geary musterte Rione. »Daran hätte ich denken müssen. Machbar ist das nur, wenn diese Wesen eine
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