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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi
Autoren: Jack Campbell
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Schiffe zu enttäuschen, ihnen den Glauben an ihn zu nehmen, wenn das das Einzige war, was sie nach vorn schauen ließ. Sie vertrauten auf ihn, und er wusste es. So wie die Besatzungen der Audacious, der Defiant und der Indefatigable gewusst hatten, dass der Rest der Flotte auf sie zählte. Er musste sich in den Griff bekommen, und Desjani und Rione hatten beide recht, wenn sie sagten, dass er derjenige sein musste, der sie anführte.
    Denn der Glaube, den andere in ihn setzten, bedeutete, dass nur er eine halbwegs brauchbare Chance hatte, diese Flotte zusammenzuhalten. Das würde genauso schwierig sein wie seine Bemühungen, ihre Zerstörung zu verhindern, und doch musste er es versuchen. Und das hieß, er musste sich seinen nächsten Zug überlegen.
    Also setzte er sich etwas gerader hin, nickte und sprach mit festerer Stimme: »Ich trage eine Verantwortung.« Ob sie mir gefällt oder nicht, ist nicht wichtig, auch wenn ich weiß, sie gefällt mir kein bisschen. »Danke, dass Sie mir die Augen geöffnet haben.«
    Sie lehnte sich zurück und lächelte erleichtert. »Dafür haben Sie mich nicht gebraucht.«
    »Doch, das habe ich.« Er setzte zu einem gezwungenen Lächeln an, bis er plötzlich merkte, dass daraus ein ehrliches Lächeln wurde. »Vielen Dank, Tanya. Ich bin sehr froh, dass ich auf Ihrem Schiff bin.«
    Sie lächelte weiter, dann schluckte sie, sah ihn unsicher an und stand schließlich auf. »Danke, Sir. Ich sollte jetzt besser auf die Brücke zurückkehren.«
    »Natürlich. Wenn Sie Co-Präsidentin Rione begegnen, richten Sie ihr bitte aus, dass es mir gut geht.«
    »Das werde ich machen, Sir.« Sie salutierte rasch, dann eilte sie nach draußen.
    Geary saß eine Weile da und dachte nach. Schließlich bewegte sich seine Hand zu den Kontrollen des Displays. Das Bild des Ixion-Sternensystems nahm dort Gestalt an, die Allianz-Flotte wurde in der wirren Anordnung dargestellt, in der sie Lakota verlassen hatte und in der sie Ixion erreichen würde. Ich muss mir etwas einfallen lassen. Nur was?
     
     

Zwölf
     
     
     
    »Sir, hier ist Lieutenant Iger aus der Geheimdienstabteilung. Wir haben hier etwas Wichtiges entdeckt, das Sie wissen sollten.«
    Geary wurde langsam wieder von Depressionen heimgesucht, da ihm die guten Ideen ausgingen, wie es von Ixion aus weitergehen sollte, und einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, auf die Mitteilung gar nicht zu reagieren. Doch dann siegte sein Pflichtgefühl, und er meldete sich. »Was genau verstehen Sie unter etwas Wichtigem?«, fragte er.
    »Ich … das lässt sich schwer sagen, Sir. Es ist etwas völlig Unerwartetes, und was es zu bedeuten hat, wissen wir nicht. Dennoch könnte es von größter Wichtigkeit sein.«
    Die Leute vom Geheimdienst arbeiteten gern mit Begriffen wie diesem »könnte«, allerdings war es äußerst ungewöhnlich, dass sie offen zugaben, von einer Sache keine Ahnung zu haben.
    »Wir haben alles vorbereitet, um es Ihnen hier unten zu zeigen, aber ich kann damit auch zu Ihnen kommen, Sir«, fuhr Iger fort. »Was Ihnen am liebsten ist.«
    Er schaute sich um. Sich der Crew der Dauntless zu stellen, hatte nach wie vor etwas Beängstigendes an sich. Doch in seinem Quartier fühlte er sich zunehmend wie in einer Gefängniszelle, in die er sich auch noch selbst gesperrt hatte. Es war längst an der Zeit, diesen Raum zu verlassen und zu versuchen, wieder wie der Befehlshaber einer Flotte aufzutreten. »Ich komme zu Ihnen runter. Wäre es Ihnen jetzt gleich recht?«
    »Ja, Sir. Ich warte hier auf Sie, Sir.«
    Nach kurzem Zögern stand Geary auf, betrachtete missmutig sein Erscheinungsbild und zog eine frische Uniform an. Ganz gleich, was bei Lakota geschehen war, er durfte nicht den Eindruck erwecken, dass er sich davon hatte unterkriegen lassen.
    Die Besatzungsmitglieder der Dauntless, denen er auf dem Weg begegnete, machten durchweg eine besorgte Miene, die aber sogleich Hoffnung erkennen ließ, sobald sie Geary sahen. Trotz seiner düsteren Stimmung bemühte er sich, Zuversicht auszustrahlen, was die meisten ihm auch ohne zu zögern abnahmen. Als junger Offizier hatte er im Umgang mit seinen Vorgesetzten gelernt, wenn er sich so verhielt, als wisse er ganz genau, was er tue, dann nahm automatisch jeder andere an, dass das tatsächlich der Fall war.
    »Was werden wir machen, wenn wir Ixion erreichen?«, platzte ein Matrose heraus. »Sir?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden«, erwiderte er, als stehe er vor einer großen Auswahl voll
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