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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi
Autoren: Jack Campbell
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den Augenblick.
    Sie nickten und schienen neuen Mut zu fassen, während Geary von einer schweigsamen Rione begleitet die Brücke verließ.
     
     
    Das Grau des Sprungraums schien auf seine Seele übergesprungen zu sein. Geary saß im Sessel zusammengesunken in seinem Quartier, während sich seine Gedanken ständig nur im Kreis drehten und seine Erinnerung wieder und wieder zeigte, wie ein Schiff nach dem anderen zerstört wurde.
    »Es war ein anstrengender Tag«, sagte Rione schroff. Sie saß ein Stück weit von ihm entfernt, ihr Gesicht wirkte, als sei sie an diesem einen Tag um ein paar Jahrzehnte gealtert. »Reiß dich zusammen, wir müssen uns auf Ixion vorbereiten.«
    »Ixion?« Geary machte sich nicht die Mühe, verächtlich zu lachen. »Was soll ich denn in Ixion machen?«
    »Ich weiß nicht. Ich bin nicht der Befehlshaber dieser Flotte. Und wenn du gar nichts tust, wirst du diesen Posten auch nicht mehr lange innehaben.«
    »Wenn das ein dezenter Hinweis darauf sein soll, dass die Vernichtung dieser Flotte bei Ixion unausweichlich zu sein scheint …«
    »Nein!« Sie gestikulierte heftig. »Das ist es nicht. Es ist ein großes Problem, bei dem ich dir nicht behilflich sein kann, weil ich nicht weiß, wie man eine Flotte befehligt. Aber es sind nicht nur die Syndiks, über die du dir Gedanken machen musst«, erklärte sie. »Dein Schicksal und deine Position sind eng mit dem Schicksal und dem Zustand dieser Flotte verbunden. Momentan ist diese Flotte verwundet, und damit bist du auch verwundet. Was geschieht mit einem verwundeten Hirsch, John Geary?«
    Das Bild, das sie heraufbeschwor, behagte ihm nicht, doch ihm war klar, wie recht sie hatte. »Er wird zu einem verlockenden Ziel für Wölfe, die sich zusammenrotten, ihn angreifen und zu Boden ringen.«
    »Du kennst einige Wölfe in dieser Flotte, aber nicht alle. Seit du das Kommando übernommen hast, stellen sie dich immer wieder auf die Probe, um nach Schwächen zu suchen und um dich zu Fall zu bringen. Trotzdem hast du jedes Mal gewonnen und richtig gelegen, sodass sie nicht genug Anhänger auf ihre Seite ziehen konnten. Jetzt haben sie Blut geleckt, und bei der nächstbesten Gelegenheit werden sie sich auf dich stürzen. Sobald diese Flotte Ixion erreicht, werden sie auf ihre Chance lauern und gegen dich vorgehen. Nach allem, was bei Lakota geschehen ist, wirst du von desillusionierten und verängstigten Offizieren keinen Rückhalt bekommen.«
    Es gelang ihm, genügend Zugang zu seinen Gefühlen zu finden, um Rione einen wütenden Blick zuzuwerfen. »Wenn du mich mit deiner kleinen Ansprache motivieren willst, damit ich wieder die Initiative ergreife, dann muss ich dir leider sagen, dass bei dir auf dem Gebiet noch großer Nachholbedarf besteht.«
    Sie konterte mit einem ebenso giftigen Blick. »Meinst du, nur du bist hier die Zielscheibe? Jeder weiß, ich bin deine Verbündete und deine Liebhaberin. Zumindest ein paar deiner Widersacher in dieser Flotte haben herausgefunden, dass mein Mann bei seiner Gefangennahme noch lebte. Ja, da bin ich mir ganz sicher. Sie warten darauf, diese Information dann einzusetzen, wenn sie den größten Schaden anrichten wird. Das wird bei Ixion der Fall sein. Dort wird man deine Liebhaberin als eine Opportunistin entlarven, die keinen Funken Ehre besitzt. Auf dich wird das abfärben, weil du mich verteidigst, oder aber du wirst wie ein Schwächling dastehen, weil du zulässt, dass andere mich schneiden. Nicht jede Waffe, die auf dich gerichtet wird, muss auch zwangsläufig dich treffen.«
    Ihm kam nichts Vernünftiges in den Sinn, was er dazu sagen sollte, abgesehen von einem schwachen, hilflosen: »Es tut mir leid.«
    »Soll ich dir dafür etwa dankbar sein?«, fuhr Rione ihn an, stand auf und ging in seinem Quartier wütend auf und ab. »Du musst mich nicht verteidigen. Ich kam aus freien Stücken zu dir, und wenn ich Schande über mich bringe, dann ist das ganz allein meine Schuld.«
    »Ich werde dich verteidigen.«
    »Erspar mir deine Ritterlichkeit!« Mit einem Zeigefinger fuchtelte sie zornig vor seinem Gesicht hin und her. »Verteidige lieber diese Flotte! Die braucht dich! Ich kann sie nicht retten. Ich kann den Männern und Frauen der Flotte sagen, wie sehr ich sie bewundere und respektiere. Ich kann ihnen sagen, wie sehr die Allianz ihren Dienst und ihre Aufopferung zu schätzen weiß. Aber ich kann ihnen keine Befehle erteilen. Ich weiß gar nicht, wie das geht. Und das gilt für jeden deiner Verbündeten. Ich
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