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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
Autoren: Campbell Jack
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Salve auf Sie abzufeuern. Vermeiden Sie jeden Kontakt mit ihnen. Wir holen sie uns später, und dann möchte ich Sie und die anderen Schiffe in meiner Flotte haben.«
    Rione hatte schweigend dagesessen und mit leerem Blick vor sich auf den Boden gestarrt. Schließlich erwachte sie aus ihrer Trance und schaute Geary an, als wisse sie nicht so recht, was sie da sah. »Meinen Glückwunsch. Der Kampf ist noch nicht vorbei, aber Sie haben schon jetzt das Unmögliche vollbracht.«
    Der Krieg war noch nicht zu Ende, doch die verloren geglaubte Flotte war heimgekehrt.
    Geary stand in seinem Quartier und betrachtete das Display, in dessen Mitte sich nun Varandal befand. Die Schiffe der Flotte kreisten als großer Schwarm um den Stern. Zum ersten Mal, seit er das Kommando übernommen hatte, befanden sie sich in einem System, in dem keine Bedrohung auf sie lauerte. Die Planeten, Städte und Anlagen waren bereit, der Flotte zu helfen und sie stellten keine Gefahr für sie dar. Was vierundzwanzig Stunden ausmachen konnten …
    Vor zwei Stunden hatten die Syndiks Varandal verlassen, immer noch so in Eile, als wolle der Teufel persönlich sie in ein Schwarzes Loch ziehen. Noch während sie sich auf der Flucht befanden, waren aufgrund von Gearys Aufruf Schiffe aller Art von den Welten, Kolonien und Orbitaleinrichtungen im System zu Hilfe geeilt, um so viele Brennstoffzellen herbeizuschaffen, wie sie nur transportieren konnten. Nun war keines seiner Schiffe mehr in Gefahr, ohne Energieversorgung dazustehen, während die Schiffe, die alle Vorräte aufgebraucht hatten, neu gestartet wurden. Die am schwersten beschädigten Kriegsschiffe waren bereits auf dem Weg zu den weitläufigen Raumdocks mit ihren umfassend ausgerüsteten Werkstätten.
    Geary verspürte eine drückende Schwere, als er an die Schiffe und die Matrosen dachte, die so kurz vor der Heimat noch gestorben waren. Die Furious war nicht der einzige Verlust, doch der hatte ihn am tiefsten getroffen. Auch die Schweren Kreuzer Kaidate und Quillion waren so schwer beschädigt worden, dass sie nicht gerettet werden konnten. Die Leichten Kreuzer Estocade , Disarm und Cavalier waren in Stücke geschossen worden, und die Zerstörer Serpentine , Basilisk , Bowie , Guidon und Sten waren entweder in Wracks verwandelt worden oder während der Kämpfe explodiert. Und das waren nur die Schiffe, die zur Flotte gehört hatten. Nicht mitgerechnet waren all jene Schiffe, die an der Seite der Dreadnaught gekämpft hatten und dabei zerstört worden waren. Und nicht mitgerechnet waren auch all jene Matrosen, die an Bord jener Schiffe getötet oder verletzt worden waren, die »nur« Schäden davongetragen hatten.
    Doch die Flotte war heimgekehrt. Nicht unversehrt, nicht mehr vollzählig, aber sie war heimgekehrt.
    Es hatte Zeiten gegeben, da er sich diesen Augenblick vorgestellt und sich selbst gesehen hatte, wie er erleichtert das Kommando über die Flotte abgab. Was genau er danach hätte unternehmen wollen, war ihm nie so ganz klar gewesen. Von dem Wunsch abgesehen, noch einmal Kosaka zu besuchen, hatte Geary keine Ahnung gehabt, wo er sich vor der Legende von Black Jack Geary verstecken konnte.
    Das hatte sich grundlegend geändert. Er hatte gesehen, wohin die Pflicht ihn führte und was die Ehre von ihm verlangte. Und er hatte jemandem gegenüber einen Eid abgelegt, der ihm sehr wichtig war. Natürlich konnte er immer noch versuchen, allem den Rücken zu kehren, seine Vorstellungen von Pflicht und Ehre über Bord zu werfen und seine Versprechen zu vergessen. Doch wenn er das tat, dann ging das Töten zweifellos weiter. Der Krieg würde weitergeführt werden, so wie es schon seit Jahrzehnten der Fall war, und er würde den einen Menschen verlieren, dessen Gegenwart diese brutale, gewalttätige Zukunft zu einem Ort machte, an dem er trotz allem sein wollte.
    Aus diesem Blickwinkel betrachtet, fiel ihm die Entscheidung nicht so schwer. Vielleicht machte er sich auch nur etwas vor. Vielleicht litt er sogar am Geary-Syndrom, das die Ärzte in den letzten Jahrzehnten als einen Zustand definiert hatten, bei dem die betroffene Person glaubte, nur sie könne die Allianz retten. Aber die Menschen, denen er vertrauen konnte, sagten ihm, dass er als Einziger eine Chance hatte, den Krieg zu beenden. Er glaubte alles andere, was sie ihm sagten, also musste er ihnen auch dies glauben.
    Und so stand er nun da, betrachtete seine Flotte und fragte sich, ob er das Kommando behalten und seine Vorgesetzten von
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