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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre
Autoren: Jack Campbell
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sich immer noch mit nur 0,05 Licht voran. Natürlich gab es im Weltraum eigentlich kein Oben oder Unten, aber Menschen benötigten diese räumlichen Bezüge, um sich im Weltall orientieren zu können. Vor langer Zeit hatte man sich darauf geeinigt, dass alles, was sich oberhalb der Ebene eines Sternensystems befand, nach oben wies, alles darunter dementsprechend nach unten. Zur Sonne hin redete man von Steuerbord, von der Sonne abgewandt von Backbord. Nur mit diesen Richtungsangaben im Hinterkopf war es möglich, dass ein Befehl auf allen Schiffen gleich verstanden wurde und niemand in die falsche Richtung flog.
    Sobald die Flotte einen Punkt erreicht hatte, von dem aus sie wieder »nach unten« fliegen und sich dem Feind nähern konnte, mussten Befehle ausgegeben werden, die jedem Schiff sagten, wohin es sich zu begeben hatte. Er musste praktisch alles sofort erledigen, da es auf jede Sekunde ankam.
    Hätte er bloß nicht so viel auf einmal zu regeln gehabt …
    Warum machte er eigentlich alles selbst? Warum übertrug er nicht einen Teil seiner Aufgaben auf einen vertrauenswürdi-gen Offizier, von dem er wusste, dass der sein Handwerk verstand und dass der ihn seit Monaten bei der Arbeit erlebte?
    “Captain Desjani, würden Sie den Plan für die Flugmanöver der Zerstörer und der Leichten Kreuzer erstellen, während ich mich um die schweren Jungs kümmere? Unsere Enterteams müssen so viele Reparaturschiffe wie möglich gleichzeitig erreichen.«
    Desjanis Miene hellte sich auf, und ohne zu zögern nickte sie. »Wird erledigt, Sir. Ich verbinde unsere Manöverdisplays, damit wir die Bewegungen koordinieren können, während wir sie planen.« Sie beugte sich vor und studierte ihr Display, dann begannen ihre Finger förmlich über die Kontrollen zu fliegen.
    Geary konzentrierte sich auf sein eigenes Display, um sich einen Überblick zu verschaffen, wo seine Schweren Kreuzer, Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer sich befanden, wohin er sie schicken musste und wann sie wo zu sein hatten. Seine Divisionen waren noch immer ungeordnet, was die Situation weiter verkomplizierte. Auch hatten viele Schiffe nach der letzten Schlacht bei Lakota noch nicht ihre volle Schlagkraft zurückerlangt. Die Antriebseinheiten praktisch aller Schiffe waren wieder mit voller Leistung einsatzbereit, aber selbst mit seiner Erfahrung in der Choreographie von Schiffsbewegungen hätte er in der verfügbaren Zeit niemals Ordnung schaffen können, wären da nicht die Steuersysteme gewesen, die die einfachste und schnellste Lösung vorschlugen, sobald er ein Schiff einem Ziel zugewiesen hatte. Während er damit beschäftigt war, wurden auf seinem Display zugleich Lösungs-vorschläge für die Leichten Kreuzer und die Zerstörer angezeigt, die von Desjani zugeordnet wurden. Nach wenigen Sekunden merkte er, wie er seine Arbeit der von Desjani an-passte, die ihrerseits das Gleiche bei seinen taktischen Zügen machte.
    »Die Audacious befindet sich in dieser großen Gruppe aus Syndik-Reparaturschiffen und beschädigten Kriegsschiffen«, stellte sie plötzlich fest. »Zumindest, was von ihr noch übrig ist.«
    Und das war nicht sonderlich viel, wie Geary erkennen musste, als er sich auf das Wrack konzentrierte. Die optischen Sensoren seiner Flotte waren empfindlich genug, um kleinere Objekte quer durch ein Sternensystem zu verfolgen, und sie konnten mühelos ein deutliches Bild von einem Schiff liefern, das gerade mal zehn Lichtminuten entfernt im Raum hing. Da alle Kommando-, Kontroll- und Gefechtssysteme ausgefallen waren und massive Schäden die Hülle erheblich deformiert hatten, war sie von den Flottensensoren nicht sofort als eigenes Kriegsschiff erkannt worden.
    Das Allianz-Kriegsschiff hatte zusammen mit zwei anderen die Nachhut gebildet, als die Flotte aus Lakota geflohen war, und war dabei schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Der gepanzerte Rumpf hatte so viele Treffer einstecken müssen, das die Hülle aussah wie ein Stück Blech, das in einen Säure-regen geraten war und das man achtlos weggeworfen hatte, während es von der Säure langsam weiter zersetzt wurde. Jedes Waffensystem der Audacious war zerstört worden - entweder während des Gefechts oder unmittelbar danach und keine der Antriebseinheiten war noch in der Lage, das Schiff von der Stelle zu bewegen. Aber die Syndiks schleppten das Wrack trotzdem ab. »Was haben die vor? Warum nehmen die die
    Audacious mit?«
    Desjani überlegte einen Moment, dann halte sie eine Idee.
    »Ein
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