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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre
Autoren: Jack Campbell
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längst gegeben. Ich schwöre, ich habe das nicht gewollt, und ich habe mich auch dagegen gewehrt, aber es ist passiert.«
    Geary hob den Kopf und sah die Verzweiflung, die ihr ins Gesicht geschrieben stand. »Entweder wir erreichen lebend das Gebiet der Allianz, oder wir sterben unterwegs. Falls wir überleben …«
    Desjani nickte. »Ich kann mein Offizierspatent zurückgeben. Das wird zwar nicht genügen, um meine Ehre wiederher-zustellen oder von Ihren Schultern zu nehmen, was ich Ihnen aufgehalst habe, aber …«
    »Ihr Offizierspatent wollen Sie zurückgeben? Tanya, Flottenoffizier zu sein ist Ihr Leben. Sie lieben diesen Posten! Ich kann nicht zulassen, dass Sie das meinetwegen aufgeben!«
    »Von einem Offizier, der seinen Pflichten nicht nachkom-men kann, verlangen die Vorschriften, dass e r … « , begann Desjani.
    »Wenn hier einer den Dienst quittiert«, fiel er ihr ins Wort,
    »dann ich. Und zwar sobald wir wieder zu Hause sind. Ich habe diese Verantwortung nie gewollt, und sobald ich diese Flotte nach Hause gebracht habe, kann niemand von mir erwarten, dass ich noch irgendetwas anderes tue. Sobald ich kein Offizier der Flotte mehr bin, kann Ihre Ehre nicht länger infrage gestellt werden, und …«
    »Nein!«, rief sie entsetzt dazwischen. » Das können Sie nicht
    tun! Sie haben eine Mission!«
    »Ich habe nie darum gebeten, dass ich …«
    »Die Mission wurde Ihnen übertragen, weil die Lebenden Sterne wussten, dass Sie es schaffen können!« Kopfschüttelnd wich sie vor ihm zurück. »Ich kann nicht zulassen, dass meine Gefühle für Sie einen solchen Einfluss auf Sie haben. Zu viele Menschen bauen auf Sie. Wenn Sie meinetwegen diese Mission ablehnen, werden mich alle verdammen, und zwar zu Recht. Sagen Sie, dass Sie so etwas nicht machen werden.
    Sagen Sie, dass Sie das nicht so gemeint haben.« Er sah sie schweigend an. »Sagen Sie es! Sonst schwöre ich Ihnen, dass ich dieses Schiff zurück ins Allianz-Gebiet bringe und mich dann so weit von Ihnen entferne, wie es das All nur möglich macht!« Geary rang nach Worten, und Desjani ging noch einen Schritt nach hinten. »Wenn die Versuchung, die ich für Sie darstelle, jetzt sofort von diesem Schiff entfernt werden muss, dann werde ich gehen! Ich werde alles tun, was ich tun muss!«
    Schließlich brachte er wieder einen Ton heraus. »Nein, bitte! Sie sind die Befehlshaberin der Dauntless, Sie gehören auf dieses Schiff. Ich … ich verspreche Ihnen, ich werde meinen Dienst nicht quittieren, solange der Krieg nicht vorüber ist.« Die Worte brannten in seinem Mund, weil er aussprach, was er nie hatte akzeptieren wollen, auch wenn er wusste, dass viele es von ihm erwarteten.
    »Ihr Versprechen sollte nicht an mich gerichtet sein«, erwiderte Desjani in ruhigerem Tonfall.
    »Das ist es aber«, beteuerte er. »Ich habe mich immer davor gedrückt, dieses Versprechen zu geben, weil es mir Höllenangst bereitet hat. Aber der Gedanke, Sie niemals wie-derzusehen, macht mir noch viel mehr Angst. Meinen Glückwunsch.«
    »Ich … ich habe nicht…«
    »Nein, das haben Sie nicht. Sie würden niemals versuchen, mich vorsätzlich zu manipulieren.« Ganz im Gegensatz zu Victoria Rione, wurde ihm bei diesen Worten klar. »Ich habe mich entschieden. Ich werde meine Mission bis zum Ende führen. Solange Sie nicht Ihr Offizierspatent zurückgeben. Ich brauche Sie an meiner Seite, wenn ich eine Chance haben will, erfolgreich zu sein. Und wenn meine Mission abgeschlossen ist und ich nicht länger Befehlshaber dieser Flotte bin, dann werde ich endlich die Worte zu Ihnen sagen können, die ich am liebsten jetzt schon sagen würde.«
    Desjani nickte ihm zu. »Vielen Dank, Captain Geary. Ich wusste, Sie würden tun, was Sie tun müssen.«
    »Ganz im Gegensatz zu dem, was ich jetzt eigentlich tun möchte.«
    Zu seinem Erstaunen begann sie zu lachen. »Wenn wir beide das machen würden, was wir in diesem Moment gern machen würden, dann wären wir nicht die, die wir sind. Aber so schwer es mir auch fällt, muss ich hier stehen bleiben, anstatt einen Schritt auf Sie zuzugehen. Oder zwei Schritte.
    Nein. Sie haben meine Ehre, ich habe Ihr Versprechen. Wenn das Geschenk meiner Ehre Ihnen die Kraft gibt, zu tun, was Sie tun müssen, dann ist das für mich nur ein geringer Preis, den ich dafür zahlen muss.«
    »Sie meinen, Ihre Ehre hat nur einen geringen Preis?«
    Ihr Lachen verstummte. »Meine Ehre ist das Wertvollste, was ich besitze. Was ich besaß, um genau zu sein. Ich weiß,
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