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Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)

Titel: Die verlorene Tochter (Romantik Thriller /Unheimlich) (German Edition)
Autoren: Anne Alexander
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er. "Außerdem schlage ich nicht hinterrücks zu. Das ist nicht mein Stil."
    Sharon glaubte ihm. "Aber was ist dann passiert?" fragte sie. "Was hat die Decke zum Einsturz gebracht?"
    "Ich wünschte, ich wüßte darauf eine klare Antwort", meinte Steven Winslow. Düster fügte er hinzu: "Ich kenne nur einen einzigen Menschen, der mich haßt: meinen Halbbruder."
    "Wollen Sie etwa behaupten..."
    "Sharon, nehmen Sie endlich Ihre rosarote Brille ab", bat der junge Bildhauer. "Vincent ist nicht der Mann, für den Sie ihn halten. Er ist gefährlich, sehr gefährlich sogar." Er griff nach den Händen der jungen Frau. "Je eher Sie der Wahrheit ins Gesicht sehen, um so besser wird es sein. Vincent..."
    Mit einem heftigen Ruck entzog ihm Sharon ihre Hände. "Ich weiß nur eines, Mister Winslow", sagte sie. "Sie sind genauso verbohrt und ihm Haß gefangen wie Ihr Bruder." Wütend stand sie auf und ging zur Tür.
    "Mistreß Miles, bitte, laufen Sie nicht davon. Sharon..."
    Sharon warf Steven einen letzten Blick zu, dann schloß sie die Tür hinter sich. Eilig stieg sie die Treppe zur Halle hinunter. Sie verbot es sich, darüber nachzudenken, ob an Stevens Worten nicht doch etwas Wahres sein konnte. Sie hatte keinen Grund, an Lord Winslow zu zweifeln. Weshalb hätte er denn so etwas Furchtbares tun sollen? Nicht einmal tödlicher Haß würde einen Mann wie Vincent Lord Winslow zu einer derartigen Tat treiben können.
     
    18. Kapitel
     
    Leise schlich sich die kleine Julie am frühen Morgen in das Schlafzimmer ihrer Mutter. Auf Zehenspitzen huschte sie zu deren Bett, doch dann warf sie sich mit einem heftigen Ruck auf sie. "Aufwachen, Mommy!" rief sie. "Heute habe ich Geburtstag. Heute bin ich endlich sechs Jahre alt."
    Sharon hatte schon ein Weilchen wach gelegen. Sie hatte an den Traum gedacht, den sie in der Nacht gehabt hatte. Ganz deutlich hatte sie Viola vor sich gesehen. Das kleine Mädchen hatte die Arme nach ihr ausgestreckt. Wieder hatte es versucht, ihr etwas zu sagen.
    Und wenn es gar kein Traum gewesen war. Konnte sie nicht wieder in der Nacht von Violas Lied aufgewacht sein? - Aber Viola war tot! Das Kind, das sie so oft im Haus und im Park zu sehen glaubte, war nur e ine Ausgeburt ihrer Phantasie.
    "Mommy!"
    Sharon riß sich zusammen. Sie zog ihr Töchterchen in die Arme. "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Lovely", wünschte sie und küßte die Kleine. "Heute ist wirklich ein besonderer Tag für dich. Immerhin wird man nur einmal in seinem Leben sechs Jahre alt."
    "Wie war das, als du sechs Jahre alt geworden bist, Mommy?"
    "Wunderschön", erwiderte Sharon. "Ich habe von meinen Eltern ein großes Puppenhaus geschenkt bekommen. Am liebsten hätte ich den ganzen Tag mit ihm gespielt, aber am Nachmittag gab es eine große Party für mich."
    "So eine große Party, wie Onkel Vincent heute nachmittag für mich gibt?"
    "Nein, nicht ganz so groß", sagte Sharon und richtete sich auf. "So, aber nun ziehen wir uns am besten an. Bald wird es Frühstück geben. Außerdem möchtest du doch sicher deine Geburtstagsgeschenke sehen."
    "Was bekomme ich denn von dir?"
    "Erst anziehen." Sharon schwang ihre Beine über den Bettrand. "Mal sehen, wer zuerst fertig ist."
    Es war Julie, die zuerst mit der Toilette fertig wurde. Erwa rtungsvoll stand sie in dem kleinen Wohnraum neben dem Tisch, auf dem ihre Geburtstagsgeschenke lagen. Sharon hatte sie mit einem Tuch zugedeckt. Sie beobachtete ihre Tochter vom Schlafzimmer aus und amüsierte sich darüber, wie Julie versuchte, trotz des Tuches zu erraten, was sie wohl bekommen würde.
    Schließlich brachte sie es nicht fertig, Julie noch länger auf die Folter zu spannen. Sie zog das Tuch vom Tisch. "Simsalabim", rief sie.
    "Eine neue Puppe!" Julie griff nach der Babypuppe, die auf dem Tisch lag, und drückte sie an sich. "Und Bücher! Und eine Handtasche!" Strahlend sah sie ihre Mutter an. "Die Puppe werde ich Viola nennen", bestimmte sie. "Ob sich Onkel Vincent darüber freut?"
    Es war Sharon alles andere als recht, daß Julie ihre Puppe Viola nennen wollte, aber sie konnte es ihr auch nicht verwehren, ohne einen konkreten Grund dafür anzugeben. Aber diesen Grund gab es nicht. Sie ahnte, daß Lord Winslow mehr als erfreut da rüber sein würde. "Ja, nenne sie Viola", meinte sie resignierend und küßte sie.
    Hand in Hand gingen sie nach unten. In der Halle stand das Personal von Winslow Manor und wünschte Julie alles Gute zu ihrem Geburtstag. Dann kam Lord Winslow, ergriff das
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