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Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande

Titel: Die Vergessenen Welten 16 - Die Drachen der Blutsteinlande
Autoren: R.A. Salvatore
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ihr habt also einen sichereren Raum«, sagte der Zwerg und machte einen Schritt vorwärts.
    Der Goblin wich weiter zurück, und leise, klägliche Laute kamen zwischen seinen klappernden Zähnen hervor. Der andere drosch noch heftiger auf die Tür ein.
    »Kommt schon«, beschwerte sich der Zwerg. »Nehmt einen Stock und wehrt euch. Sonst macht es wirklich keinen Spaß!«
    Der Goblin richtete sich ein winziges bisschen auf, und der Zwerg hatte genügend Kampferfahrung, um das richtig zu deuten. Er fuhr mit einem hohen Rückhandschwung herum, der den Goblin, der heimlich durch die zertrümmerte Tür hinter ihm hereingekommen war, nicht einmal streifte. Aber das sollte er auch nicht unbedingt. Er genügte jedoch, um das Geschöpf abzulenken.
    Als der Zwerg daher die Waffen zum zweiten Mal schwang, stieß er auf keinen Widerstand. Das Gesicht des Goblins wurde von dem Morgenstern zerschmettert, und er wäre weit geflogen, hätte der Türrahmen ihn nicht aufgehalten.
    Als der Zwerg sich umdrehte, hämmerten beide Goblins verzweifelt gegen die unnachgiebige Tür.
    Der Zwerg seufzte und entspannte sich. Er schüttelte scheinbar unangenehm berührt den Kopf. Dann ging er durch die Höhle und schlug den Goblins rasch die Köpfe ein.
    Er nahm beide Morgensterne in eine Hand und packte eines der Geschöpfe am Nacken. Mit der Kraft eines Riesen warf er es beiseite, schleuderte es zehn Fuß weit zur Seitenwand. Der zweite Goblin wurde auf einen ähnlichen Flug geschickt.
    Der Zwerg rückte seinen Gürtel zurecht, ein dickes, verzaubertes Ding aus Leder, das ihm diese gewaltige Kraft verlieh – mehr noch, als sein kräftiger Körper ohnehin besaß.
    »Gute Arbeit«, stellte er fest, als er sich näher ansah, wie die zweite Tür gebaut war.
    Das hier war nicht die Arbeit von Goblins; sie hatten die Tür wahrscheinlich aus den Ruinen irgendeiner Burg in den Sümpfen von Vaasa gestohlen. Er musste sie jedoch dafür loben, wie gut sie die Tür in die Höhlenwand eingearbeitet hatten.
    Der Zwerg klopfte und rief in der Goblin-Sprache, die er recht gut beherrschte: » Heh, ihr flachk ö pfigen wandelnden Rotzpf ü tzen. Ihr wollt doch sicher nicht, dass ich eine so gute T ü r ruiniere? Also macht es uns allen ein wenig leichter und ö ffnet sie einfach. Dann werde ich euch vielleicht sogar leben lassen, obwohl ich euch ganz bestimmt die Ohren abschneide. «
    Er drückte ein Ohr an die Tür und hörte ein leises Wimmern, gefolgt von einem lauteren: » Still! «
    Er seufzte und klopfte abermals. » Also kommt schon. Letzte Gelegenheit. «
    Dann trat er zurück und fuhr mit den Fingern über die in Leder gewickelten Griffe der beiden Morgensterne, was deren Magie freisetzte. Flüssigkeit drang aus den Stacheln der Kugeln, klare, ölige bei dem Morgenstern, den er in der rechten Hand hielt, und rote, trübe bei dem anderen. Er betrachtete die Tür abschätzend und erkannte das Mittelkreuz der Metallbänder als den baulich wichtigsten Punkt.
    Er zählte bis zehn – immerhin musste er den Goblins eine echte Chance geben –, dann sprang er vor und schlug zunächst mit dem linken Morgenstern auf die Verbindung dieser beiden Eisenbänder ein. Wieder und wieder sprang er vor, dann begann er sich zu drehen und baute mit der rechten Waffe Schwung auf, wobei er die Tür im Vorbeidrehen noch mehrmals mit der linken traf, Metall und Holz eindellte und rötliche Flüssigkeit zurückließ.
    Diese Flüssigkeit war den Absonderungen eines Rostmonsters nachempfunden, eines teuflischen Geschöpfs, bei dessen bloßer Erwähnung sich Ritter in strahlenden Rüstungen bereits in die Hose machten. Innerhalb von Augenblicken hatten die festen Eisenbänder die Farbe der Flüssigkeit angenommen und verrosteten.
    Als der Zwerg überzeugt war, dass er die Eisenbänder genügend beschädigt hatte, vollführte er seinen bisher wildesten Sprung und drehte sich dabei, so dass er sein gesamtes Gewicht und seine gesamte Kraft einsetzte, als er schließlich mit dem Morgenstern in seiner rechten Hand auf die gleiche Stelle schlug, die seine andere Waffe schon so oft getroffen hatte. Sein gewaltiger Schwung und der makellose Schlag hätten die Tür wahrscheinlich ohnehin brechen lassen, aber als die Flüssigkeit aus dem zweiten Kopf, die auch als Wuchtöl bekannt war, beim Kontakt mit Holz und Eisen explodierte, bestand daran kein Zweifel mehr.
    Sowohl die Tür als auch der Riegel dahinter zerbrachen in zwei Stücke; eins baumelte rechts von dem Zwerg halb heraus, immer
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