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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber
Autoren: R. A. Salvatore
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lagen? Den Sultan verlangte es nach Stärke, um sein friedliches Reich zu beschützen, und doch griff er nach zu großer Macht.
    Das war es, was ihn vernichtete, seine Familie und sein Reich.
    Was ist dann mit Jarlaxle, in dessen Besitz sich der Gesprungene Kristall derzeit befindet? Sollte ich versuchen, ihm das Artefakt wieder abzunehmen, um es anschließend Cadderly zu übergeben, auf dass er es vernichtet? Die Welt wäre ohne den mächtigen und gefährlichen Kristall zweifellos ein sichererer Ort.
    Andererseits wird es immer wieder ein neues Werkzeug für jene geben, die Böses im Herzen tragen, eine andere Verkörperung ihrer Verderbtheit, sei es ein Dämon, ein Teufel oder ein monströses Artefakt wie Crenshinibon.
    Nein, die Verkörperungen sind nicht das Problem, denn sie können ohne das Böse, das in den Herzen vernunftbegabter Wesen ruht, weder existieren noch gedeihen. Hüte dich, Jarlaxle. Hüte dich.
    Drizzt Do'Urden

Als er in sich schaute
    Dwahvel Tiggerwillies schlich auf Zehenspitzen in den kleinen, schwach beleuchteten Raum im hinteren Teil ihres Lokals, des ›Kupfernen Einsatzes‹. Dwahvel, diese äußerst fähige Halblingsfrau – gleichermaßen gut im Gebrauch ihres Verstandes wie ihres Dolches, besser noch mit ihrer spitzen Zunge – war es nicht gewohnt, hier so vorsichtig herumzuschleichen, obwohl es sich um eines der sichersten Häuser von Calimhafen handelte. Aber immerhin ging es hier um Artemis Entreri, und kein Ort der Welt konnte wirklich sicher genannt werden, wenn der tödliche Meuchelmörder in irgendeiner Weise präsent war.
    Als sie eintrat, schritt er im Zimmer auf und ab, ohne erkennbar Notiz von ihrer Ankunft zu nehmen. Dwahvel musterte ihn neugierig. Sie wusste, dass Entreri in letzter Zeit höchst angespannt war, und sie war eine der wenigen außerhalb des Hauses Basadoni, die den Grund für diese Anspannung kannten. Die Dunkelelfen waren gekommen und hatten Calimhafens Straßen unterwandert, und Entreri diente als Aushängeschild für ihre Operationen. Alle Befürchtungen Dwahvels hinsichtlich der Grausamkeit der Drow wurden durch einen einzigen Blick auf Entreri zur Gewissheit. Niemals von nervösem Typ – Dwahvel war sich nicht einmal sicher, ob er das jetzt war – war er nie ein Mann gewesen, von dem die Halblingsfrau erwartet hätte, dass er mit sich selbst im Unreinen war.
    Noch seltsamer berührte sie die Tatsache, dass Entreri sie ins Vertrauen gezogen hatte. Das entsprach einfach nicht seiner Art. Dennoch befürchtete Dwahvel keine Falle. So sehr es sie auch überraschte: Hier war alles so, wie es schien. Entreri redete mehr mit sich selbst als mit ihr. Es war eine Art, seine Gedanken zu ordnen, und aus einem Grund, den Dwahvel noch nicht verstand, ließ er sie dabei zuhören. Sie fühlte sich dadurch aufs Höchste geehrt, erkannte aber zugleich auch die in dem Kompliment verborgene Gefahr. Mit diesem beunruhigenden Gedanken im Kopf ließ sich die Gildenmeisterin leise in einem Sessel nieder, hörte genau zu, da sie sich Hinweise und Gründe erhoffte. Die erste und überraschendste Erklärung erhielt sie, als sie zu einem Stuhl an der Rückwand des Zimmers hinüberschaute. Auf ihm stand eine halb leere Flasche Branntwein von den Mondscheininseln.
    »Ich sehe sie an den Ecken einer jeden Straße im Bauch dieser verfluchten Stadt«, sagte Entreri. »Herumstolzierende Gockel, die ihre Narben und Waffen wie Ehrenzeichen tragen, Männer und Frauen, die so sehr von ihrem Ruf besessen sind, dass sie völlig aus den Augen verloren haben, was sie eigentlich erreichen wollten. Es geht ihnen nur noch um Status und Ehrbezeugungen.«
    Obwohl er keineswegs lallte, so stand für Dwahvel dennoch ohne Zweifel fest, dass Entreri tatsächlich dem Branntwein zugesprochen hatte.
    »Seit wann schert sich Artemis Entreri um irgendwelche Gossenrüpel?«, fragte sie.
    Entreri brach sein rastloses Umherwandern ab und schaute sie mit leerem Blick an. »Ich sehe sie und beobachte sie genau, weil ich sehr gut weiß, dass mein Ruf mir vorauseilt. Dieses Rufes wegen würde mir so manch einer auf der Straße liebend gern einen Dolch ins Herz stoßen«, erwiderte der Meuchelmörder und setzte sich wieder in Bewegung. »Dadurch würde sich der Mörder einen großartigen Ruf erwerben. Sie wissen, dass ich älter geworden bin, und glauben, dass ich damit auch langsamer wurde – und diese Überlegung ist tatsächlich nicht unbegründet. Ich kann mich nicht mehr so schnell bewegen wie vor einem
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